George Michael: Sein “Last Christmas” war vor sechs Jahren
Die Feiertage halten George Michael wieder präsent. Heute feiern wir den grandiosen Singer & Songwriter, der mit sich und dem Ruhm nie wirklich zurecht kam.
Die Feiertage halten George Michael wieder präsent. Heute feiern wir den grandiosen Singer & Songwriter, der mit sich und dem Ruhm nie wirklich zurecht kam.
Heute gedenken wir ihm zu seinem 6. Todestag: George Michael.
Mit gerade mal 53 Jahren war George Michael laut Gerichtsmedizinern eines natürlichen Todes gestorben. Sein Lebensgefährte Fadi Fawaz hatte ihn am 25. Dezember 2016 tot in seinem Bett aufgefunden.
Allerdings war auch lange bekannt, dass George Michael an einer Herzerkrankung und einer Fettleber litt - Auswirkungen eines hemmungslosen und ausschweifenden Lebensstils. Dazu kamen noch Drogenprobleme, die in den letzten Jahren vor seinem Tod immer wieder zum Thema in der Presse wurde. Wirklich fit und munter sah George Michael am Ende wahrlich nicht mehr aus.
George Michael, alias Georgios Kyriacos Panayiotou, wird uns als einer der begnadetsten Songwriter und Sänger in Erinnerung bleiben.
Hit auf Hit folgten in den 80s. Es war George Michaels Jahrzehnt – ob mit Wham! oder später solo. Vom „WhamRap!“ (1982), „Club Tropicana“ (1983) über
“Wake Me Up Before You Go-Go” (1984), „Freedom“, „Last Chrismas“ bis zum letzten Wham!-Charterfolg in Deutschland „The Edge Of Heaven“ (1986).
Wir denken dabei an so grandiose Nummern wie “Faith”, “I Want Your Sex” und im Duett mit Superstar Aretha Franklin (“I Knew You Were Waiting For Me”) sowie mit seinem Buddy Elton John (“Don’t Let The Sun Go Down On Me”). Ein unbestrittenes Highlight war der gemeinsame Auftritt mit der Band Queen nach dem Tod von Freddie Mercury beim Benefizkonzert im Wembley-Stadion. Die sehr leidenschaftliche Aufnahme “Somebody To Love” wurde sogar zur Single. George Michael stand ganz oben auf der Ruhmestreppe – kam damit aber immer offensichtlicher nicht so gut zurecht wie seine Gesangskollegen.
In dem autobiografischen Dokumentarfilm “George Michael: Freedom”, den er selbst bis kurz vor seinem Tod gedreht hatte, der aber erst posthum fertiggestellt wurde, sagt der Sänger: “Ich hoffe, dass die Leute mich als jemanden sehen, der gewisse Integrität hatte, und ich hoffe, dass sie mich so in Erinnerung behalten.” Doch im Nachsatz äußert er Zweifel. “Aber das ist sehr unwahrscheinlich. Ich denke, es war alles eine Zeitverschwendung, vergebene Mühe.”
Er hatte einiges durchzustehen. 1993 starb sein Lebensgefährte Anselmo Feleppa mit 37 an den Folgen einer Aidserkrankung. Als Michael beim Freddie-Mercury-Tribute sang, wusste er schon, was Feleppa bevorstand. Auch der Krebstod seiner Mutter 1997 warf George Michaels Lebensmut wieder zurück. Dann der Streit mit seiner Plattenfirma Sony, den er verlor. Das alles war zuviel für die zarte Seele George Michaels.
Zu guter letzt wollte George endlich sein ihm lästiges Sex-Symbol-Image loswerden. Das gab noch mal mehr Stress mit den Plattenmanagern. Weder wollte er auf dem Cover seines 1990 veröffentlichten zweiten Soloalbums “Listen Without Prejudice Vol. 1” (“Hört ohne Vorurteile”) zu sehen sein, noch für Musikvideos vor die Kamera treten. Sony warf er vor, als Bestrafung dafür sein Album nicht gut vermarktet zu haben. Die Richter sahen das anders und bestätigten den Plattenvertrag, den der Sänger als “professionelle Sklaverei” bezeichnet hatte.
Am Ende der 90er kam dann das längst fällige Coming-Out mehr oder weniger unfreiwillig, nachdem ihn die Polizei auf einem öffentlichen WC in Beverly Hills wegen “unsittlichen Verhaltens” festgenommen hatte. George Michael danach in einem CNN-Interview: “Ich finde nicht, dass ich es erzählen muss”, sagte Michael. “Aber ich habe kein Problem damit, dass die Leute wissen, dass ich in einer Beziehung mit einem Mann bin.”
Das wurde von Boulevardmedien gandenlos ausgeschlachtet.
Seinen früheren Wham!-Kollegen Andrew Ridgeley
beneidete Michael, weil der weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwand und ein entspanntes Leben führen konnte.
Man muss aber auch einräumen, dass George Michael oft selbst schuld war an den Schlagzeilen, die ihn fertig machten: Er fuhr unter Drogeneinfluss, schlief am Steuer ein, führte ein ausschweifendes Leben, das er nicht immer vermochte zu verbergen, und fiel einmal sogar aus einem fahrenden Auto. Ein weiter Schicksalschlag ereilte ihn 2011 mit einer Lungenentzündung, die ihn fast umbrachte. Die Welt atmete auf, als George Michael die Intensivstation wieder verlassen konnte.
Was seine Fans heute freuen wird, ist die Tatsache, dass sein Grabstein nun endlich enthüllt wurde. Zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester Melanie, die auf den Tag genau drei Jahre nach George Michael im Alter von 59 Jahren starb, ruht George Michael unter einer rechteckigen Marmorplatte auf dem Highgate Cemetery im Norden Londons unter seinem Klarnamen Georgios Kyriacos Panayiotou.
George Michael lebte, wie viele andere Menschen auch, ein von Schicksalsschlägen getroffenes und sehr bewegtes Leben, das ihn öfters in die Schlagzeilen brachte als ihm lieb war. Eigentlich aber wollte George Michael nur wegen seiner Musik bewundert und respektiert werden. Und ganz egal was für Schlagzeilen er in seinem Leben machte, oder welche Schlagzeilen er erfolglos verhindern wollte - eins ist klar, und das würde George Michael glücklich machen wenn er es heute mitbekommen würde: Die Welt feiert ihn als einen der talentiertesten und leidenschaftlichsten Sänger und Songwwriter. Respekt - und ruhe in Frieden George!
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