Herbert Grönemeyer "Männer"
Ein Song, der zur falschen Zeit in der falschen Sprache erschien – und trotzdem ein großer Erfolg wurde. Wie Herbert Grönemeyer seine Plattenfirma foppte, hört ihr in dieser Folge.
Ein Song, der zur falschen Zeit in der falschen Sprache erschien – und trotzdem ein großer Erfolg wurde. Wie Herbert Grönemeyer seine Plattenfirma foppte, hört ihr in dieser Folge.
Dass Herbert Grönemeyers “Männer” 1984 ein Hit wird, macht eigentlich gar keinen Sinn. Denn das Album “46-30 Bochum” und “Männer” als erste Single-Auskopplung erscheinen zur absoluten Unzeit. Ein Jahr zuvor hat die Neue Deutsche Welle eine harte Bruchlandung erlebt. Nach gut zwei Jahren des Hypes will plötzlich niemand mehr deutsche Musik mit deutschen Texten hören. Viele Bands und Künstler, selbst die, die gar nicht zur NDW gehören, verkaufen plötzlich keine Platten mehr. Deutscher Sound ist out und komplett abgemeldet.
Doch dann ist da Herbert Grönemeyer. 1956 in - nein, nicht Bochum - sondern in Clausthal-Zellerfeld geboren, im Harz. Seine Familie zieht aber nach Bochum, als Herbert Grönemeyer noch ein Baby ist. Als er acht ist gibt´s Klavierunterricht, Herbert Grönemeyer geht aufs Gymnasium, verdient als Pianist am Schauspielhaus Bochum sein erstes Geld. Obwohl er nie eine Schauspielschule von Innen sieht, landet er beim Theater und beim Film. 1981 dann der filmische Höhepunkt mit „Das Boot“.
Musik macht Herbert Grönemeyer die ganze Zeit. Sein Debütalbum erscheint 1979 und heißt einfach nur „Grönemeyer“. Es wird von der Musikwelt komplett ignoriert. Insgesamt vier Alben bringt Herbert Grönemeyer raus, die mehr oder minder unterm Radar laufen. Dann löst seine Plattenfirma, die Intercord Tonträger GmbH, seinen Vertrag auf.
Doch Herbert Grönemeyer findet ein neues Label, die EMI. Hier präsentiert er eines Tages in den “EMI Tonstudios II” in Köln seinen Song “Männer”. Herbert Grönemeyer und sein Audio-Producer sitzen brav auf dem Sofa, während das Werk vorgespielt wird. Doch die Reaktion ist nicht die, die sich Herbert Grönemeyer wohl gewünscht hätte. Die Herren Plattenbosse sind nämlich ziemlich irritiert. Immer wieder halten sie den Song an. Was er denn da sänge? Das sei ja kaum zu verstehen, geradezu vernuschelt…
Doch Herbert Grönemeyer bleibt ganz gelassen. “Kein Problem”, sagt er, “wir mischen das einfach noch mal ab”. Und dann, gesteht Herbert Grönemeyer in einem Interview, gehen sie zurück ins Studio, trinken ein Bier und vertrödeln ein paar Stunden. Danach kommen sie ohne jede Änderung mit der exakt gleichen Aufnahme zurück. “Hier, wie gewünscht, wir haben es noch mal ganz neu abgemischt…", schummelt der Sänger dreist. “Ah, ja, jetzt ist es viel besser”. Die Chefs sind zufrieden.
Doch das nächste Problem wartet schon: Die Radiosender! Viele von ihnen wollen den Herbert Grönemeyer-Song nicht spielen - denn auch die sind der Meinung: Den Typen versteht man gar nicht richtig, singen kann er auch nicht, dass wird nichts.
Als der Song dann doch endlich Airplay erhält, haben die Hörer mit Herbert Grönemeyers Stil gar kein Problem – im Gegenteil: Er singt ungewöhnlich, der Text ist frisch, ironisch und schlau – und er trifft genau den Zeitgeist der damaligen BRD. Denn hier wurde gerade das klassische Männerbild in Frage stellt: Chauvi, Macho, Sofie… wie soll Mann denn nun sein?
Der Text zu “Männer” ist übrigens das Ergebnis endloser Diskussionen, Vorwürfe und Breitseiten seiner damaligen Freundin Anna Henkel, die Jahre später verstarb. Sie hätte ihm gezeigt – so Herbert Grönemeyer - “welche Schwächen Männer eigentlich haben“.
Herbert Grönemeyer nahm das Lied damals übrigens nicht nur in Deutsch auf, sondern auch in Englisch und sogar in Niederländisch… doch “Mannen”, so der Name der holländischen Version, interessierte bei unseren Nachbarn wirklich gar niemanden. Herbert Grönemeyer konnte das egal sein. Denn “Männer” wird sein erster Hit in Deutschland und zugleich der Start für Herbert Grönemeyers einzigartige Karriere als Musiker. Das dazugehörige Album wird 1984 das meistverkaufte Album in Deutschland – womit er damals sogar Michael Jacksons legendäres Album “Thriller” auf Platz Zwei der deutschen Jahresalbum-Charts verweist.
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
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Die Neue Deutsche Welle, da denkt ihr bestimmt an „Ich will Spaß“, an Hubert Kah oder Nenas „99 Luftballons“. Doch die Musikbewegung war viel mehr als nur ein bisschen Spaß. „The Story of NDW“ zeigt, was die Welle für die deutsche Musik geleistet hat, wie sie Regeln verändert und Grenzen verschoben hat. Kommt mit auf eine wilde Reise von den ersten Gehversuchen in den späten 70ern, dem großen NDW-Hype Anfang der 80er bis zum Overkill und Ende. Der Podcast von Peter Illmann nimmt die Hörer und Hörerinnen mit in diese wilde Zeit, bringt das Lebensgefühl von damals zurück und erzählt die spannendsten Geschichten jener Zeit. Mit dabei: Die Ikonen der ersten Stunde, Fehlfarben, DAF und Spliff. Die Stars wie Extrabreit, Markus und Hubert Kah. Und Künstler von heute – von Jan Delay bis Mickie Krause. Die Neue Deutsche Welle, wie ihr sie noch nie gehört habt - viel Spaß!
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