Falco "Rock Me Amadeus"
Warum Falco vom internationalen Erfolg von "Rock Me Amadeus" überhaupt nicht begeistert war und wieso er betrunken zu den Aufnahmen erschien, erzähle ich Euch in dieser Folge.
Warum Falco vom internationalen Erfolg von "Rock Me Amadeus" überhaupt nicht begeistert war und wieso er betrunken zu den Aufnahmen erschien, erzähle ich Euch in dieser Folge.
1986 könnte es für Falco eigentlich gar nicht besser laufen. Der Österreicher wird international gefeiert. Denn sein Album "Falco 3" steht in der Bundesrepublik auf der 2, in Österreich und der Schweiz sogar auf der 1. Doch damit nicht genug: Mit "Falco 3" landet er später auch auf dem dritten Platz der amerikanischen Billboard 200.
Doch es wird noch besser: Denn Falco schafft eine noch viel größere Sensation und etwas, was vor und nach ihm kein anderer deutschsprachiger Künstler jemals geschafft hat. Er erreicht zeitgleich in England und in den USA die Chartspitze – mit "Rock me Amadeus"
Ich weiß noch, als wir für den 80s80s-Podcast The Story / NDW mit Uwe Fahrenkrog-Petersen von Nena gesprochen haben… da war Uwes Stimme immer noch aufgeregt, als er davon erzählte, wie sie es damals mit "99 Luftballons" auf Platz zwei der U.S.-Charts schafften. Keine Frage, ein Hit und eine Karriere in den U.S.A., das ist wohl für jeden Künstler ein Traum. Naja, für fast jeden Künstler. Für Falco war die Vorstellung nicht weniger als ein Alptraum…
230 Jahre vorher. Am 27. Januar 1756 kommt in Salzburg ein ganz besonderer Junge zur Welt: Wolfgang Amadeus Mozart.
Schon ziemlich früh zeigt sich, dass er großes musikalisches Talent besitzt. Mit vier fängt Klein-Mozart an erste Lieder zu komponieren. Musikalisch wird er, wie wir alle wissen, ein Genie. Während seines Lebens soll er um die 600 Werke komponiert haben: Darunter sind Opern, Symphonien oder auch Kirchenmusik. Und wenn ich euch jetzt erzähle, dass Wolfgang Amadeus Mozart schon mit 35 Jahren gestorben ist, wird die Zahl 600 noch unglaublicher.
Im Rest des Lebens war Wolfgang Amadeus Mozart allerdings nicht ganz so genial. Er soll Geldprobleme gehabt haben, unter anderem, weil er einen aufwendigen Lebensstil pflegte. Teure Kleidung, Geschenke und die Zeit, die er mit Adeligen verbringt, kostet. Dass er oft unter schlechten Konditionen arbeitete und weniger bekam, als ihm vermutlich zustand, half da natürlich auch nicht weiter. Außerdem hat er noch eine Frau und zwei Kinder zu versorgen.
Ob Wolfgang Amadeus Mozart etwas mit Falcos Musik hätte anfangen können? Schwer zu sagen. Aber jemand knapp 200 Jahre nach seinem Tod einen Song über ihn schreibt… ich könnte mir vorstellen, dass ihm dieser Gedanke gefallen hätte.
Wobei: Kritiker finden, "Rock me Amadeus" von Falco ist ziemlich respektlos, vor allem, wenn man bedenkt, dass Wolfgang Amadeus Mozart über die Zeit ein österreichisches Nationalheiligtum geworden ist. So besingt Falco ihn im Song als „Punker“, nennt ihn „Rockidol“ und lässt auch die Schulden nicht unerwähnt.
Inspiriert wurden Falco und das niederländische Produzentenduo Rob Bolland und Ferdie Bolland, die mit ihm zusammen das Lied schrieben, vom damaligen Kinofilm “Amadeus”, der das Leben des Komponisten ziemlich dramatisch darstellte.
Falco hatte damals angeblich keine Lust auf das Lied. Denn zum Aufnahmetermin erschien der Sänger total betrunken im Studio. Also verfrachtete man ihn im Hotel, ließ ihn seinen Rausch ausschlafen und versuchte es einen Tag später erneut – dieses Mal mit Erfolg.
1985 erscheint das Lied zunächst in der Bundesrepublik, wird ein Hit, und wird 1986 dann auch international vertrieben.
Hits im deutschsprachigen Raum, klar, damit kannte sich Falco aus. Aber der internationale Erfolg von “Rock Me Amadeus”… der kam unerwartet – und löste bei Falco nicht das Erfolgsgefühl aus, das man erwarten würde. Falcos Manager Horst Bork erinnert sich in einem Interview: "Weil er sich in dem Moment klar war, welche Latte das da auch für die Zukunft war, das war der Maßstab, und das hat ihm schon zunehmend zu schaffen gemacht."
Falco hatte schlichtweg keinen Bock auf die U.S.A. Zu Besuch in Kalifornien konnte er mit der amerikanischen Mentalität und Freundlichkeit nichts anfangen. Für Amerika war er – wie der Rolling Stone schrieb – „zu wienerisch!“
Auch sechs Konzerte in Japan zeigen ihm, wie schnell er Heimweh bekommt. Und so trifft er eine schier unglaubliche Entscheidung. Falco schlägt die große Karriere in Amerika, von der alle Popstars träumen, aus. In einem Interview erklärt er später, dass er einfach nach Österreich gehört.
Dass Falco im Jahr 2000 nach seinem Tod ausgerechnet mit dem Amadeus-Award für sein Lebenswerk geehrt wurde, scheint nur konsequent. Denn die Leben der beiden haben mehr Parallelen, als ihr vielleicht denkt: Sie waren Enfants terribles, Frauenhelden, Lebemänner, Rockstars ihrer Zeit, österreichische Nationalheiligtümer und sind beide viel zu früh verstorben.
Jahr: 1985
Länge: 3:20
Album: Falco 3
Label: A&M Records
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
"Rock Me Amadeus" von Falco läuft auf 80s80s DEUTSCH. Jetzt hier einschalten!