New Order - Elegia
Spätestens mit der Veröffentlichung von "Elegia" mussten Kritiker akzeptieren, dass New Order noch immer über die emotionale Durchschlagskraft der Joy Division-Jahre verfügte.
Spätestens mit der Veröffentlichung von "Elegia" mussten Kritiker akzeptieren, dass New Order noch immer über die emotionale Durchschlagskraft der Joy Division-Jahre verfügte.
Jahr: 1985
Länge: 4:54 und 17:29
Album: Low-Life
Lable: Factory
Über Dekaden haben Partygäste wild diskutiert ob New Order die würdige Nachfolgeband für Joy Division war und ist. Denn nach dem Selbstmord vom Sänger Ian Curtis wollten die verbleibenden Mitglieder einen deutlichen Bruch. Sie verabschiedeten sich vom etwas problematischen Namen Joy Division (eine sehr umstrittene Anlehnung an Strukturen in Konzentrationslagern der Nazis) und wurden New Order. Die Band hatte den Namen Joy Division auch deswegen gewählt, weil sie als Nachkriegskinder unten den Traumata ihrer Väter litten, die alle im Krieg gekämpft hatten. Den Namen New Order hatten sich Stephen Morris, Peter Hook und Bernard Sumner dann auch nicht selbst ausgesucht, er stammt vom Manager Rob Gretton.
New Order brach deutlich mit dem Stil der Post-Punk-Band Joy Division. Nach einer kurzen Übergangsphase, in der teilweise Material, das noch mit Ian Curtis entstanden war, aufgezeichnet wurde, bekam die Band einen sehr viel moderneren Sound. Kritiker sagen auch: etwas trivialer. Aber spätestens mit der Veröffentlichung von "Elegia" im Mai 1985 mussten diese Kritiker akzeptieren, dass New Order noch immer über die emotionale Durchschlagskraft der Joy Division-Jahre verfügte. "Elegia" ist fast 18 Minuten lang. Es gibt aber eine weit verbreitete 5-Minuten-Version. Der Song wurde neben Stephen Morris, Peter Hook und Bernard Sumner auch vom neuen Mitglied Gillian Gilbert geschrieben. "Elegia" ist Ian Curtis gewidmet.
Die volle Version von "Elegia" wurde in den 80ern nicht veröffentlicht, erst 2002 auf dem New Order-CD-Set "Retro". Ein Jahr nach der Veröffentlichung von "Elegia" erschien der Song als Soundtrack des 80er-Kultfilms "Pretty in Pink" und wurde so einer breiten Masse bekannt, allerdings nicht mit dem offiziellen Soundtrack veröffentlicht. Der Rolling Stone nennt die Filmmusik einen der "25 Greatest Soundtracks of All Time".