Das Stuttgarter Jazz Open ist seit 30 Jahren zu einem Mekka der Jazz-Musik-Liebhaber geworden. Doch, wer sich das Programm für 2025 durchliest, reibt sich erst einmal die Augen.
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Das Stuttgarter Jazz Open ist seit 30 Jahren zu einem Mekka der Jazz-Musik-Liebhaber geworden. Eigentlich sogar schon länger, denn die Veranstaltung ist aus dem legendären „Jazzgipfel“ entstanden. Viele Größen der Branche traten bereits auf dem Stuttgarter Schlossplatz auf. Auch im Juli 2025 soll in der baden-württembergischen Hauptstadt wieder gejazzt werden, was das Zeug hält. Doch, wer sich das Musik-Programm für die gut zehntägige Veranstaltung durchliest, der reibt sich erst einmal die Augen und ist dann erstaunt über die Besetzung. Treten doch beim Stuttgarter Jazz Open mit Kraftwerk, Jean-Michel Jarre, Kylie Minogue und Lionel Richie auch 80er-Stars auf, die man mit Jazz erst einmal in keiner Weise zusammenbringen würde.
Nina Simone, Dave Brubeck oder Miles Davis, das sind Namen da schnalzen Jazz-Fans mit der Zunge. Musik-Liebhaber, die zum Jazz weniger Bezug haben, müssten da schon überlegen, wohin man die Namen stecken sollte. Fallen aber die von Kraftwerk, Jean-Michel Jarre, Lionel Richie oder Kylie Minogue wäre Jazz wohl mit das Letzte, was man nennen würde, wo deren musikalisches Zuhause ist.
Und doch tritt das Quartett im Juli 2025 beim Stuttgarter Jazz Open auf. Wie geht denn das, fragen sich sicher jetzt viele 80s-Fans. Ganz einfach. Das bekannte Jazz-Festival will sein Spektrum erweitern und schaut deshalb über den Tellerrand und sucht dabei auch Schnittstellen mit anderen Musikrichtungen. Und das Wort Jazz Open ann dabei auch mehrdeutig betrachtet werden. Zum einen „Open Air“, aber es kann auch „sich öffnen“ bedeuten. Ganz neu ist die Idee nicht, auch andere Musik Festivals holen inzwischen Künstler anderer Branchen auf der Bühne und lassen sie unter „fremder Flagge“ auftreten. Schon 2023 holten sich die Macher von Jazz Open mit Grace Jones einen 80er-Star nach Stuttgart. Kann man Jones noch ganz gut im Jazz verankern, immerhin sang sie 1987 den Titel „Victor Should Have Been A Jazz Musician“, sind zumindest Kraftwerk und Jean-Michel Jarre im Jazz nur schwer einzuordnen. Vergleichbar wäre das vielleicht, wenn man Ireen Sheer zu einer NDW-Party oder die Spider Murphy Gang zu einem Hardrock-Open-Air einladen würde.
Aber die Jazz-Freunde in Stuttgart werden die 80er-Künstler nicht von der Bühne buhen. Ganz im Gegenteil, die Macher sind stolz auf Kraftwerk, Jean-Michel Jarre, Lionel Richie und Kylie Minogue. Vor allem für Kraftwerk ist das Metier nicht ganz neu, traten die Elektro-Pioniere ja schon 2018 in Stuttgart auf. Und den Düsseldorfern muss es dort gefallen haben, treten sie doch sehr selten noch in Deutschland live auf. Hinzu kommt gerade für Elektro-Fans, dass ausgerechnet ein Jazz-Festival dazu wird, dass Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen, denn mit Jean-Michel Jarre kommt auch noch der „Godfather Of Elektro“ nach Stuttgart.
Und auch die Auftritte von Kylie Minogue und Lionel Richie sollen nicht nur am Rande erwähnt werden. Die Stuttgarter Jazz-Planer haben mit den beiden Pop-Größen zwei 80er-Stars buchen können, die zu den größten in diesem Jahrzehnt weltweit gehörten. Und weil zum jetzt schon tollen musikalischen Kaffeekränzchen auch Zucker gehört, wird auch noch der italienische Pop-Barde Zucchero erwartet, der in den 80ern auch in Deutschland bekannt wurde und sich eine treue Fangemeinde aufbauen konnte. Dabei könnte die Liste von Stars sogar noch erweitert werden, wie die Organisatoren von Jazz Open auf ihrer Internetseite versprechen.
Für 80er-Fans ist das Jazz Open im Juli in Stuttgart ein besonderes Schmankerl. Auch wer nicht unbedingt ein Jazz-Fan ist, fühlt sich bei dem Programm gut aufgehoben. Das Festival bietet übrigens für jeden Künstler Extra-Tickets an. Wer also zu Kraftwerk will, kann das Konzert buchen, unabhängig vom übrigen Angebot. Aus 80er-Sicht macht Kraftwerk am 8. Juli 2025 den Anfang. Dann geht es Schlag auf Schlag, denn schon einen Tag später erobert Kylie Minogue die Bühne, bevor sich Jean-Michel Jarre am 11. Juli und Zucchero einen Tag später die Klinke in die Hand geben. Lionel Richie sagt dann am zum Festival-Abschied am 13. Juli „Hello“. Gekauft werden können die Tickets direkt beim Veranstalter.
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