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Will Sergeant und Ian McCulloch
JD554 (CC BY-SA 2.0)
Will Sergeant und Ian McCulloch
18.06.2022

Sind Echo & The Bunnymen Ostalgiker?

In einem Interview berichtet Will Sergeant von seinen 80ern. Seine lebendigsten Erinnerungen stammen aus dem Ostblock.

Echo & The Bunnymen - The Killing Moon (Official Music Video)
Echo & The Bunnymen - The Killing Moon (Official Music Video)

Will Sergeant gibt durchaus zu, nostalgisch zu sein.

Echo & the Bunnymen stehen für gradlinigen New Wave-Sound der 80er. Kommerziell liefen Echo & The Bunnymen immer knapp unter dem kommerziellen Durchbruch. In Deutschland verkauften sich die Alben durchaus gut, aber die großen Single-Hits ihrer englischen Heimat waren in Deutschland keine Radio-Songs. "The Killing Moon" gilt als der größte Hit von Echo & The Bunnymen - in Deutschland kein Erfolg. Allenfalls eine Coverversion des The Doors-Hits "People Are Strange" wurde hier im Mainstream wahrgenommen. Das lag an dem Film "The Lost Boys", zu dessen Soundtrack der Song beigesteuert wurde.

Von der ursprünglichen Besetzung sind Ian McCulloch und Will Sergeant noch aktiv. Sie spielen häufig in England und den USA. In einem der seltenen Interviews sprach Will Sergeant nun mit dem Radiomoderator Mike Jackmann. Aber es sind keineswegs seine musikalischen Erfolge in England, über die Will Sergeant sprechen möchte. Vielmehr berichtet er eine Stunde lang über seine Erfahrungen im ehemaligen Ostblock. Egal ob Grenzkontrollen im geteilte Berlin oder gefrorene Flüsse im russischen Osten. Das Thema scheint ihn einfach nicht loszulassen. Sind Echo & The Bunnymen die wahren Ostalgiker?

Das Interview von Mike Jackmann ist auf YouTube verfügbar, hat aber über weite Strecken eine schlechte Tonqualität, weil es aus einer Videokonferenz stammt. Will Sergeant wirkt ein bisschen wie aus einer anderen Welt zugeschaltet. Wenn man seine Auftritte mit Echo & The Bunnymen kennt, vermisst man im Interview seine Bühnenpräsens. Wer nun ein augenöffnendes Interview mit einer New Wave-Ikone erwartet, könnte enttäuscht sein. Schon zu Beginn schweift Will Sergeant ab: zu einem Thema, das ihn offensichtlich nicht loslässt: der ehemalige Ostblock, Ostberlin und seine Erlebnisse hinter dem Eisernen Vorhang: "Also ging ich über die Grenze, es gab einen Checkpoint, dann musste man Geld wechseln. Dabei gab es Nix was man hätte kaufen können, und zurücktauschen konnte man das Geld auch nicht."

Das sind selbst für Engländer keine wirklich neuen Erkenntnisse. Aber Will Sergeant holt weiter aus, spricht von dem Lichtern in Westberlin und wie grau der Osten der Stadt gewesen sei: "Das war wie eine Zeitreise". Will Sergeant gibt durchaus zu, dabei nostalgisch zu sein. Man könnte sagen: ostalgisch. Denn Will Sergeant geht direkt danach über, seine Erfahrungen in Russland im Winter 1983 wiederzugeben: "Ich war von dem Kommunisten fasziniert. Einmal waren wir auf einer Party eingeladen, überall junge Kommunisten... das Essen war fürchterlich."

Will Sergeant schweift immer mehr in diese Erinnerungen ab. Letztlich berichtet er, wie er mit der Band über die zugefrorene Wolga gelaufen sei. dazu kann man sagen: Will Sergeant mit Echo & The Bunnymen auf der Bühne macht einfach mehr Spaß.

Das Interview mit Will Sergeant

Echo & the Bunnymen's Will Sergeant
Echo & the Bunnymen's Will Sergeant

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