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Star Trek IV: The Voyage Home (1986)
IMAGO / Everett Collection
Star Trek IV: The Voyage Home (1986)
08.09.2023

Beam Me Up Scotty!

Der Weltraum begeisterte die 80s nicht nur im TV und Kino sondern auch musikalisch. Wie der Spacesound startete und wie er in die 80s beamte lest ihr heute hier am Star Trek Tag.

Spandau Ballet mit Fight for Ourselves

WAVE

WAVE

Ein eigenes Radio für die Wavehits der 80er.


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Spandau Ballet mit Fight for Ourselves
25 Jahre STAR TREK Jubiläumssendung (Raumschiff Enterprise)
25 Jahre STAR TREK Jubiläumssendung (Raumschiff Enterprise)

Heute ist Star Trek Tag

Am 8. September 1966 startete in den USA die Science-Fiction-Serie Star Trek (bei uns später dann als “Raumschiff Enterprise”). Den Satz “Beam Me Up Scotty” hat Captain Kirk (William Shatner) zwar haargenau so nie gesagt zu seinem Chefingenieur Scotty (James Doohan) - Trotzdem wurde er weltweit zum geflügelten Wort.  

STAR WARS: Episode V - Das Imperium schlägt zurück Trailer German Deutsch (1980)
STAR WARS: Episode V - Das Imperium schlägt zurück Trailer German Deutsch (1980)

Star Wars hat viele Künstler inspiriert

Die Begeisterung für Science-Fiction und für den Weltraum - gerade auch in der Musik - begann in den mittleren und späten Siebzigern zu einer wahren Welle zu werden und zog sich bis in die 80s hinein.

Inspiriert von fantastischen Geschichten, die in ferner Zukunft im Weltall spielten, wie Star Wars, oder dem eher Science-Fiction basierten Star Trek/Enterprise, haben viele Künstler und Bands sich dem Weltraum-Thema musikalisch und auch vom Style her gewidmet.

Auch der Fortschritt in der Weltraumtechnologie vom Space Shuttle bis hin zur Idee eine Raumstation förderte diesen Hype. Dann war noch eine Sache ausschlaggebend für die schnelle Weiterentwicklung des Sounds weltraumbegeisterter Bands und Künstler: Der zunehmende technische Fortschritt der Musikinstrumente schritt enorm voran. Immer mehr elektronische Geräte wie Synthesizer sowie Steuer- und Abspielmöglichkeiten wie Keyboards haben immer mehr Möglichkeiten geschaffen den Space-Hype auch entsprechend klingen zu lassen. Das beeinflusste einerseits die Glitter- und GlamRock-Bands, vor allem aber den New Wave und die Discoszene. Hier entwickelte sich sogar ein ganz eigenes Genre: Space-Disco.

Und was man aus den neuen technischen Geräten an spacigen Sounds rausholte, das sollte auch optisch repräsentiert werden. Das Bühnenoutfit war teilweise schräger als in den abgedrehtesten SF-Filmen.

Ganymed - It Takes Me Higher
Ganymed - It Takes Me Higher

Auf dem Weg in die 80s

Gute Beispiele dafür sind die Musiker der österreichischen Band Ganymed (1977-1983) rund um Gerry Edmond. In den frühen 80s zupfte hier übrigens auch ein gewisser Johann Hölzel, alias Falco, den Bass. Hier sehen wir Ganymed bei einem Auftritt in der ZDF-Disco 79.

Space - Magic Fly (Original Video) - 1977
Space - Magic Fly (Original Video) - 1977

Raumanzüge als Markenzeichen

Vorneweg stand das französische Disco-Projekt Space rund um Didier Marouani, das in Orginalbesetzung nur bis 1980 Bestand hatte. Ihr Markenzeichen waren die Raumanzüge, in denen sie fast immer aufgetreten sind.

Dee D. Jackson - Automatic Lover (1978 Original Video)
Dee D. Jackson - Automatic Lover (1978 Original Video)

Der Effekt stand im Vordergrund

Auch die Britin Dee D. Jackson (Deirdre Elaine Cozier) griff 1979 das Future-Space-Thema bei ihren Auftritten konsequent aber auch ziemlich kitschig auf. Aber es musste auch nicht allzu echt oder wertig aussehen was da auf der Bühne präsentiert wurde. Ähnlich der Brücken-Deko auf der Enterprise stand der Effekt im Vordergrund, und mit ein wenig Phantasie war man ruckzuck in den unendlichen Weiten.

David Bowie – Space Oddity (Official Video)
David Bowie – Space Oddity (Official Video)

Schon ganz früh begeisterte David Bowie mit Weltraumkult.

Im Jahr der Mondlandung 1969 brachte er sein zweites Studioalbum „David Bowie“ heraus, das besser bekannt wurde unter dem Untertitel „Space Oddity“. Der gleichnamige Song darauf wurde von Stanley Kubricks 2001: „A Space Odyssey“ inspiriert und stellte die Figur „Major Tom“ vor.

Die 80s

Ready to take off

Was schon ein Jahrzehnt früher und zur Jahrzehntenwende um 1980 vorbereitet wurde, ging in den 80s munter weiter. Immer mehr Bands und Künstler hauten voll in die Space- und Synthie-Welle. Mal geschah dies mit durchschlagendem Erfolg, mal war es eher ein geheimer, schräger oder wegweisender Insidertip mit Seltenheitswert. Hier sind einige Künstler, die sich mit ihren Songs dem Thema Weltraum und Science-Fiction gewidmet haben, und Bands die sich voll und ganz dem Genre Space Disco zuordnen lassen.

Satellit umkreist die Erde
imaginima via Getty Images
Satellit umkreist die Erde
Satellit umkreist die Erde
imaginima via Getty Images
Satellit umkreist die Erde

Hier sind 10 der schrägsten und erfolgreichsten Science-Fiction-Songs der 80s:

Clouds Across The Moon - RAH Band
Clouds Across The Moon - RAH Band

1. Rah Band

Clouds Across The Moon“ (1985) ist wohl eine der herzlichsten und romantischten Songs rund um Weltraumfernweh und menschlicher Sehnsucht darin. Darin geht es um eine Frau im Jahr 2085, die mit ihrem Mann auf dem mars telefonieren möchte. Dabei gibt es eine Art intergalaktischen Operator.

Die Verbindung zum Mars ist scheinbar schlecht. Eine traurige Wendung nimmt der Text am Ende. Das Gespräch wird unterbrochen, und die Frau am „Telefon“ reagiert hoffnungslos: „Dann versuchen wir es nächstes Jahr wieder“. Hier gibt es die komplette Story zum Song und das Video.

Peter Schilling - Major Tom (Völlig losgelöst...) | 1st German Video Version 1982
Peter Schilling - Major Tom (Völlig losgelöst...) | 1st German Video Version 1982

2. Peter Schilling

Ganz klar – ohne „Major Tom“ von Peter Schilling geht gar nix. Die Begeisterung für die Raumfahrt steht für den 66jährigen Vollblutmusiker bis heute ganz oben. So ist auch Musik von Peter Schilling aktuell als Soundtrack für die jüngste Raumfahrt-Mission mit dem deutschen Astronauten Matthias Mauerer mit nach „oben“ geflogen.

Sheila B. Devotion - Spacer (1979) HQ 0815007
Sheila B. Devotion - Spacer (1979) HQ 0815007

3. Sheila and B. Devotion

Sheila and B. Devotion lieferten eine groovige Disconummer rund um das Thema Astronauten mit „Spacer“. Der Track beflügelte die Discos und die Charts in den ersten Monaten des 80er-Jahrzehnts und inspirierte unter anderem die schwedische Disco-Band Alcazar im Jahr 2000 zu einem erfolgreichen Remix in Form des Songs „Crying at The Discoteque“.

Hier gibt es mehr Background zum Song.

Laserdance - Humanoid Invasion (Original Remix)
Laserdance - Humanoid Invasion (Original Remix)

4. Koto/Laserdance

Die italienische Band Koto (Anfrando Maiola und Stefano Cundari) hat im Zuge der Italo Disco Welle in den 80s den Spacesound in die Clubs gebracht. Mit meist instrumentalen Tracks wie „Visitors“ und „Jabdah“ ging es um die Begeisterung für Zukunftsvisionen. Der Projektname „Koto“ lebt noch heute, allerdings in neuer Besetzung (Michiel van der Kuy & Andreas Mohr).

Ein neues Album erschien im Dezember. Der Song und der Sound von „Jabdah“ (Jabba The Hut) war inspiriert vom Star Wars Film Episode VI.

Michiel van der Kuy lieferte 1986 ebenfalls einen passablen Clubhit mit seinem damaligen Projekt Laserdance und „Humanoid Invasion“ und gilt als Vorreiter des späteren „Trance“-Sounds, der vor allem in den 90ern die Clubs überrannte.

PATRICK COWLEY Megatron Man radio edit.
PATRICK COWLEY Megatron Man radio edit.

5. Patrick Cowley

Roboter , Synthesizer, Weltraum und Raumschiffe . Das hat auch Patrick Cowley geliebt, der als Pionier des modernen digitalen Spacedisco-Sounds in einem Atemzug mit Giorgio Moroder genannt wird.

Nicht umsonst waren seine Songs die beliebtesten für die großen Lasershows in den großen Diskotheken der frühen 80er. In seiner künstlerischen Heimat San Francisco galt Patrick Cowley schon in den Siebzigern als der absolute Geheimtipp in Sachen futuristischer Dance-Music. 1982 veröffentlicht Patrick Cowley  „Megatron Man“ – eine Hommage an die moderne Technologie und dem Cyborg ähnlichen Menschen darin. Kurz nach dem Erfolg seiner Veröffentlichung im November 1982 verstarb Patrick Cowley als einer der ersten Künstler an den Folgen von AIDS.

Queen-Flash (Official Music Video)
Queen-Flash (Official Music Video)

6. Queen

Bei Queen und dem Science-Fiction-Song „Flash geht es um einen klassischen Comic-Helden. Der blitzschnelle Superheld mit dem schrägen Ganzkörperkostüm erschien 1980 auf dem Soundtrack-Album „Flash Gordon“ zum gleichnamigen Science-Fiction Film. Die Single ist völlig anders arrangiert als die Albumversion. In den USA war Queens „Flash“ kein übermäßiger Abräumer. In Europa war der Song viel erfolgreicher und schaffte in Österreich sogar Platz 1. Bekannt wurde der Song auch durch zahlreiche Einsätze in Werbespots und auch durch seinen Einsatz bei der Eröffnungsfeier der Formel 1 Weltmeisterschaft 2007.

Captain Hollywood Breakdance 1983 Formel Eins
Captain Hollywood Breakdance 1983 Formel Eins

7. Jonzun Crew

Wie von einem anderen Stern eingeflogen beamte die völlig technikbegeisterte Jonzun Crew 1983 ins „Formel Eins“-Studio von 80s80s-Moderator Peter Illmann und performte „Pack Jam“. Es wurde immer verrückter. Später kam noch der „Space Cowboy“ dazu.

Hauptsache Weltraumlook und digitale Beats. Die Breakdancer verneigten sich vor der Jonzun Crew, wie übrigens auch ein sehr früher und noch komplett unbekannter Captain Hollywood, der anfangs mangels Videos für die Jonzun Crew eine schicke Breakdance-Performance (ebenfalls bei Formel Eins) dazu aufs Parkett legte, und zuvor von unserem Peter Illmann anmoderiert wurde.

Roger Taylor - Future management • TopPop
Roger Taylor - Future management • TopPop

8. Roger Taylor

Interessant hierbei ist auch das Soloprojekt des Queen-Schlagzeugers Roger Taylor. Der bekennende Science-Fiction-Fanatiker widmete das komplette Album dem Weltraumthema und nannte es „Fun In Space“ (1981). Die Singleauskopplung … daraus schaffte es damals sogar in die Radiostationen und wurde in Clubs wie dem Berliner Dschungel gespielt. Aber wen wunderts. Hier hielten sich auch so abgespacte Typen wie David Bowie, Giorgio Morroder, Donna Summer und die Jungs von Depeche Mode auf. Das Album galt unterm Strich allerdings eher als Flop.

A Flock Of Seagulls - Space Age Love Song (Official Music Video)
A Flock Of Seagulls - Space Age Love Song (Official Music Video)

9. A Flock Of Seagulls

Wie sehr das Thema Weltraum und eine gewisse Roamantik dazu selbst im New Wave der 80er Einzug hielt, zeigt die Nummer der britischen Band A Flock Of SeagullsSpace Age Love Song“. Der Blick im Video geht zunächst nach oben, dann hat man den Eindruck die Band würde direkt unter der Öffnung einer Space-Shuttle-Trägerrakete auf der Bühne performen. Die spacige Frisur von Sänger Mike Score macht die Alien-Atmo perfekt.

Mark Wyman "Space In Faders" 1980
Mark Wyman "Space In Faders" 1980

10. Mark Wyman

Völlig abgedreht und super rar ist der Track des britischen Soundtüftlers Mark WymanSpace In Faders/Invaders“ (1980). Gilt in der Spacer-Szene als Geheimtip. Kennt echt fast niemand.

Private Records

Ein Berliner Label rund um den Spacehype

Diese Begeisterung für das Thema Weltraum und Science Fiction in all seinen Facetten und Musikstilen zieht sich in der Musikbranche bis heute durch. So gibt es beispielsweise seit einigen Jahren das Berliner Musik Label „Private Records“, das sich größtenteils Musik rund um das Thema Science-Fiction widmet und dabei Wieder-Veröffentlichungen feinster SciFi-Soundperlen aus den krautigen 70s über die digitalen 80er bis zu aktuellen Projekten bietet. Aber auch allerlei weitere Raritäten und Neuauflagen sind hier mittlerweile zu finden.

Private Records
Private Records
Private Records
Private Records
Private Records
Private Records
Captain Future
Private Records
Captain Future

Labelinhaber Janis „Jay“ Nowacki erklärt 80s80s wie er zu der Idee für sein spaciges Label kam.

Erst kürzlich eine Neuauflage des legendären Captain Future Soundtracks aus dem Jahr 1981 wieder aus der Vinylpresse. Der Soundtrack war so beliebt, dass er aktuell ausverkauft ist!

So entstand das Space-Label "Private Records"

Janis „Jay“ Nowacki: "Im Grunde hat das mit der ersten Schallplatte begonnen, die ich veröffentlicht habe..."

Starcluster - Smoke & Mirrors (Feat. Marc Almond from Soft Cell) - 12'' Mix
Starcluster - Smoke & Mirrors (Feat. Marc Almond from Soft Cell) - 12'' Mix

Anspieltipp vom „Space“-Meister

Hier noch ein spezieller Hinweis vom Inhaber des spacigen „Private Records“-Labels: Das Konzeptalbum von Marc Almonds, dass Janis mit Private records 2016 veröffentlichte und ebenfalls den Spacesynthie-Sound der 80s hofiert.

In welchen Genres schlug der Spacehype am stärksten ein?

Janis „Jay“ Nowacki bedient alle Stilrichtungen und ordnet es ein: "Also definitiv im Bereich der Disco-Musik..."

Der Weltraum lebt weiter. Feiern wir seine 80s ab.

NEU: Peters Popstories - der Podcast!

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