Gary Moore & Phil Lynott - Out In The Fields
Nachdem sich Thin Lizzy 1983 aufgelöst hatte, gingen Gary Moore und Phil Lynott zusammen ins Studio. Aber die Geschichte hinter diesen Fakten ist komplizierter.
Nachdem sich Thin Lizzy 1983 aufgelöst hatte, gingen Gary Moore und Phil Lynott zusammen ins Studio. Aber die Geschichte hinter diesen Fakten ist komplizierter.
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Nachdem sich die legendäre Rockband Thin Lizzy 1983 aufgelöst hatte, gingen Gary Moore und Phil Lynott zusammen ins Studio. Aber die Geschichte hinter diesen Fakten ist komplizierter. Denn Phil Lynott war in den 80ern über Thin Lizzy hinausgewachsen. Er hatte die Band schon in den späten 60ern geründet. Bevor er Thin Lizzy dann offiziell auflöste, hatte er parallel schon Soloalben veröffentlich, allerdings nicht umwerfend erfolgreich. Für Phil Lynott, aber auch für Gary Moore, der bis zur Auflösung ein paar Jahre Mitglied von Thin Lizzy gewesen war, waren die 80er problematische Jahre. Beide Musiker versuchten sich in diversen Projekten. Insbesondere bei Phil Lynott waren Drogen- und Alkoholmissbrauch an der Tagesordnung.
Es gab aber noch ein wichtiges Thema für Gary Moore und Phil Lynott: ihre Heimat Nordirland. In den 80er hatte die britische Regierung ihre Haltung zu den IRA-Mitgliedern geändert. Sie verloren in den Gefängnissen ihren Sonderstatus und wurden als gewöhnliche Kriminelle behandelt. Es folgten drastische Hungerstreiks mit Todesopfern. Die hungernden IRA-Gefangenen mobilisierten breite Massen der Bevölkerung. Die Stimmung in Nordirland, und der Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen spitzte sich zu. Das Album "Run for Cover" von Gary Moore und Phil Lynott entstand im Angesicht dieser Konflikte. Mit der Veröffentlichung der Singel "Out In The Fields", und dem kommerziellen Erfolg der Platte, wurden Gary Moore und Phil Lynott auch in Deutschland kurzzeitig zu kulturellen Botschaftern ihrer Heimat.
Das Video zu "Out In The Fields" ist überraschend aufwändig produziert. Zwei Effekte sind bemerkenswert: es gibt eine an der Gitarre befestigte Kamera. In der 80ern, also lange vor kompakten GoPro-Kameras war das durchaus aufwändig. Zudem sind weite Strecken im Video vor einem Green Screen gefilmt. In der Postproduktion wurden dann Aufnahmen aus den Krisenregionen Irlands eingeblendet. Aus heutiger Sicht wirkt das etwas billig, hatte aber in den 80ern eine bestechende Wirkung. Es gibt dazwischen einige Szenen von Gary Moore am Strand. Diese klassischen Aufnahmen wirken zwar hochwertiger, weil ohne Green Screen, sind aber viel weniger dramatisch.
Phil Lynott hat den internationalen Erfolg von "Out In The Fields" nur noch teilweise erlebt. Im selben Jahr wurde er zu Weihnachten ins Krankenhaus gebracht. Nach wenigen Tagen, am 4. Januar 1986 starb er an Nierenversagen in Kombination mit einer Lungenentzündung.