Moskwa TV "Generator 7/8" aus dem Jahr 1985
Die 80er waren auch die Zeit einer breiten gesellschaftlichen ökologischen Besinnung. Das Phänomen "Sauer Regen" hatte sich in den Alltag der Westdeutschen eingebrannt. Gleichzeitig war die atomare Bedrohung zur Selbstverständlichkeit geworden, Deutschland war beiderseitig Frontposition der Machtblöcke. Diese düsteren Aussichten wurden von Künstlern nunmehr gerne als Inhalt ihrer Werke gewählt. Moskwa TV ist dafür ein gutes Beispiel.
"Generator 7/8" kritisiert den blinden Fortschrittsglauben und betont die Bedrohung durch atomare Energietechnik. Das Lied erzählt von einer neuen Superenergie, die - scheinbar vollkommen gefahrlos – eingesetzt werden soll. Der besungene Generator 7/8 explodiert jedoch, und die Menschen sterben. Der Text wurde von Ion Javelin (bürgerlich Jan Veil) gesungen.
Für Moskwa TV war "Generator 7/8" der erste kommerzielle Erfolg. Für den Gründer DJ Talla 2XLC (bürgerlich Andreas Tomalla) war es der große Durchbruch. Zudem war Axel Henninger am Projekt beteiligt. Nach Auflösung von Moskwa TV produzierte Axel Henninger für Camouflage. Die B-Seite von Generator 7/8 wurde Michael Münzing gemischt, der mit Talla 2XLC zuvor das Projekt Axodry hatte und später Mitglied von 16 Bit war und Snap gründete.
"Generator 7/8" war ein wichtiger Meilenstein für das Label Westside Music aus Frankfurt am Main. Das Label war im Fahrwasser von Italo Disco gegründet worden, vertrieb aber einen vollkommen anderen Sound. Italo Disco hatte Produzenten aus Deutschland den Weg in die Discos und Charts geebnet, nun wuchs mit Projekten wie Moskwa TV ein viel radikalerer Sound heran, angelehnt an Industrial, oft beschrieben als EBM. Für wenige Jahre war Frankfurt am Main der kreative Hot-Spot der Szene, bis die Wende kam, und die DJ-Kultur nach Berlin zog.
Jahr: 1985
Länge: 6:17
Label: Westside Music
Album: Dynamics & Discipline
The 80s Music of Loveparade
The Story / Loveparade
Die Loveparade ist die größte Technoparade der Welt gewesen. Aber natürlich haben die Macher mal ganz klein angefangen, mit 150 Menschen um genau zu sein. So eine immer größer werdende Parade bringt viel Gutes, aber auch negative Seiten zum Vorschein. Genau darum geht's in "The Story / Loveparade" - erzählt von DJ Anja Schneider. Viel Spaß!
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