A-ha "Take On Me"
Wenn Ihr “Take On Me” von a-Ha heute hört, denkt ihr bestimmt: “Klar, dass dieser Song ein Megahit wurde!” Doch in Wahrheit hat der Song hat eine lange, dramatische Reise hinter sich.
Wenn Ihr “Take On Me” von a-Ha heute hört, denkt ihr bestimmt: “Klar, dass dieser Song ein Megahit wurde!” Doch in Wahrheit hat der Song hat eine lange, dramatische Reise hinter sich.
Norwegen, 1977. In einem Bandproberaum im Osloer Vorort Manglerud feilen die Teenager Paul Waaktaar und Sänger Magne Furuholmen an verschiedenen Songideen. Die beiden machen bereits seit der 5. Klasse zusammen Musik. Ihre Vorbilder sind Rockbands der 60er wie The Doors und Jimi Hendrix. Während einer dieser Proberaumsessions kommt eine ungewöhnlich poppige Melodie in die Welt, die eine lange, sehr holprige Reise vor sich haben wird.
Ein Jahr später gründen Paul Waaktaar und Magne Furuholmen dann mit zwei weiteren jungen Männern aus der Gegend ihre erste, richtige Band: Bridges. Sie eifern ihren Vorbildern aus Amerika nach: Ihre Rocksongs sind düster und psychedelisch.
Doch diese eine, poppige Melodie, die so gar nicht zum Sound von Bridges passt, lässt sie irgendwie nicht mehr los. Immer wieder drängt sie sich ins Bewusstsein von Paul Waaktaar und Magne Furuholmen. Aus der Melodie wird in dieser Zeit zum ersten Mal ein Song. Sie nennen ihn zunächst "The Juicy Fruit Song". Als Bridges das Lied 1981 aufnehmen, bekommt der Song den Namen "Miss Eerie". Da hört man schon deutlich das Synthesizer-Riff, das wir alle aus "Take On Me" von a-Ha kennen.
Die Band Bridges löst sich schon bald wieder auf. Paul Waaktaar und Magne Furuholmen gehen nach London. Ein halbes Jahr lang versuchen sie im Musikbusiness Fuß zu fassen - vergebens. Also ziehen sie wieder zurück nach Norwegen. Die beiden Freunde geben nicht auf. Sie machen weiter Musik und feilen an ihren Songs. Verstärkung muss her. Wie wärs mit einem neuen Sänger?
Der neue Mitstreiter ist kein Unbekannter für die beiden. Es ist Morten Harket, ein ehemaliger Schulfreund der Zwei. Die neue Konstellation nennt sich a-Ha. Als Morten Harket beim Proben zum ersten Mal die Melodie von "Miss Eerie" hört, ist er begeistert. Er ist sich sicher: Die Melodie hat absolutes Hitpotenzial.
1982 nehmen sie das nächste Demo auf. Das Lied haben sie schon wieder umbenannt. Der Track heißt jetzt "Lesson One" und klingt mit der Stimme von Morten schon sehr nach "Take On Me". Das Demo kommt trotzdem gut an. Sie finden einen Manager. Er heißt Terry Slater und besorgt der Band den ersten Plattenvertrag. 1983 unterzeichnen die jungen Norweger bei Warner Brothers UK.
Morten Harket ist als Sänger und Gesicht für a-Ha wirklich perfekt. Andrew Wickham, der Vizepräsident von Warner Brothers Records Amerika traut seinen Ohren beim ersten Hören von Morten Harkets Stimme nicht: "Wie kann jemand, der aussieht wie ein Filmstar sich anhören wie Roy Orbison?". Also holt er a-Ha sofort zum Mutterlabel Warner Brothers USA. Alles scheint zu stimmen.
Als sie den überarbeiteten Song 1984 wieder aufnehmen, heißt er endlich "Take On Me". Die Single wird erstmal nur in Europa veröffentlicht.
Im Video zeigt Morten Harket viel Haut, trägt zerschlissene Jeans und ein zerfetztes Hemd. Es hilft nichts. In der Heimat Norwegen kommt das Lied auf Platz 3. Im Rest Europas interessiert sich niemand für das Lied. Ein Flopp. Anscheinend haben sich also alle geirrt: Paul Waaktaar und Magne Furuholmen, die schon seit Schülerband-Zeiten an das Lied glauben. Morten Harket, der sich so sicher war, dass der Song ein Hit wird - und die großen Plattenbosse sowieso.
Es ist schon wirklich ungewöhnlich, dass "Take on Me" danach nicht einfach in der Schublade oder Mülltonne verschwunden ist. Es gibt selten eine zweite Chance für Lieder im Musikbusiness: Die Plattenfirma glaubt auch weiter an a-Ha und an "Take On Me". Der Song wird nochmal ganz neu aufgenommen, mit einem neuen Produzenten. Und alle sind begeistert von der neuen Version. Das Ding, keine Frage, wird ein Hit, dieses mal aber wirklich… Der Song wird in England wieder veröffentlicht - und floppt ein zweites Mal.
Dann bekommt Warner Music USA einen neuen Marketingchef. Und der erkennt: Geiler Song aber grottiges Video. Er findet, dass der Song ein Video braucht, das so oft gespielt wird, dass das Lied genug Zeit hat, sein volles Hitpotenzial bei den Hörern zu entfalten. Und damit diese Strategie funktioniert, muss das Video so außergewöhnlich und einzigartig sein wie das Lied. Man entscheidet sich, eine neue Animationstechnik zu verwenden, die real-Film und Gezeichnetes vermischt. Dazu engagiert man den Regisseur, der schon das phänomenale Video zu Michael Jacksons "Billy Jean" gemacht.
1985 wird der Clip im Londoner Savoy Cafe gedreht. Es dauert ganze vier Monate, um das gedrehte Videomaterial in eine Comicanimation zu verwandeln. Tausende Einzelbilder werden von Hand mit dem Bleistift bearbeitet. Sänger Morten Harket und die Schauspielerin aus dem Video, Bunty Bailey, werden noch während der Dreharbeiten zu einem Paar.
Als das Video veröffentlicht wird funkts dann endlich auch an den Bildschirmen - auf der ganzen Welt verlieben sich Menschen in das Video, den dazugehörigen Song und in a-Ha. Die Platte stürmt weltweit die Charts. Das außergewöhnliche Musikvideo räumt mehrere Preise ab.
Jahr: 1985
Länge: 03:29
Album: Headlines...
Label: Warner Bros. Records
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
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"Take On Me" von a-Ha läuft als maxi-Single auf 80s80s Maxis. Hier anhören.