Kim Wilde "View From A Bridge"
In einer Zeit, in der die meisten Hits nur knapp die drei Minuten Schwelle überschritten, war ein Intro von knapp 30 Sekunden fast schon verschwenderisch.
In einer Zeit, in der die meisten Hits nur knapp die drei Minuten Schwelle überschritten, war ein Intro von knapp 30 Sekunden fast schon verschwenderisch.
Jahr: 1982
Länge: 3:07
Album: Singles Collection
Label: MCA
Das mystische Intro von "View From A Bridge" war in den 80s eine Überraschung im Radio. In einer Zeit, in der die meisten Hits nur knapp die drei Minuten Schwelle überschritten, war ein Intro von knapp 30 Sekunden fast schon verschwenderisch. Man muss Kim Wilde und ihrem Bruder Ricky Wilde aber für diesen Kunstgriff danken, der Einstieg ist sehr gelungen. Kim Wilde hatte für ihre Karriere immer die Unterstützung der Familie, schon ihr Vater hatte in den 60s einige Hits gehabt, und Kim Wilde begann ihre Karriere als Backgroundsängerin bei ihrem Vater Marty Wilde. Der Text handelt vom Selbstmord eines jungend Mädchens. Der "Blick von der Brücke" ist also nicht malerisch zu verstehen, sondern eher als Blick in die Tiefe.
But then a voice said jump
And I just let go
And I'm floating out in space
Doch dann sagte eine Stimme in mir spring
Und ich begann zu fallen
Jetzt fliege ich im freien Fall
Die Auftritte von Kim Wilde wurden ihr häufig als arrogant und distanziert ausgelegt. Tatsächlich wirkt sie in den Aufnahmen der 80s oft sehr entrückt. Die Kritiker ließen dabei unberücksichtigt, dass die meisten ihrer Songtexte sehr traurige Inhalte haben. Erst sehr viel später erkannten Journalisten dies als Zugang zu ihrer inneren Welt, da sie insbesondere in den 80s eher als Sexsymbol gehandelt wurde, und ihre tieferen Aussagen erst in den späteren Jahren diskutiert wurden. Insofern kann man sagen, dass Kim Wilde in den 80s ein fast tragisch unverstandener Star war. Zudem wurde sie in der männliche geprägten Musik-Industrie der 80s von Männern dominiert. Ihr Bruder und Vater übernahmen teilweise sogar Interviewtermine. Im Interview gibt zum Beispiel ihr Vater Marty Wilde "Shopping" als Kim Wildes einziges Interesse an.