Trisomie 21 "Joh'burg"
Jahr: 1986
Länge: 8:01
Album: Works
Label: Play It Again Sam Records
Trisomie 21 "Joh'burg" aus dem Jahr 1986
Obwohl Trisomie 21 außerordentlich viele Studioalben veröffentlichten, waren sie immer sehr geizig was die Herausgabe von Singles betraf. Grade mal vier Singles veröffentlichten die Brüder Philippe Lomprez und Hervé Lomprez in den 80ern. Im gleichen Zeitraum brachten sie aber sieben Alben auf den Markt, das erste, unter dem Namen "The First Songs Vol. 1", schon 1983. Der Name der Band beschreibt das Down-Syndrom. In den späten 80ern wurde dieser Zusammenhang zunehmend unpopulär, und Trisomie 21 nutze immer häufiger den gekürzten Bandnamen T21.
Die Trisomie 21-Single "Joh'burg" trägt offiziell den Titel "Joh'burg And Two Other Songs". Es macht durchaus Sinn, dass Philippe Lomprez und Hervé Lomprez, inzwischen zusammen mit Jean Michel Matuszak und Pascal Tison, versuchen auf die beiden weiteren Titel aufmerksam zu machen. Denn der Spagat der Veröffentlichung ist extrem. Während der Song "Joh' Burg" eher der zweiten Schaffensepoche von Trisomie 21 zuzurechnen ist, ist die Rückseite mit "Il Se Noie" und "La Fête Triste" eher Stellvertreter des sogenannten Cold-Wave. Die französische Cold-Wave-Bewegung war dabei ein Teil der New Wave-Bewegung. Wie der Name schon sagt, ist "La Fête Triste" eher ein kühles und trauriges Lied, von bemerkenswerter Einfachheit und gilt als Klassiker. "Il Se Noie" ist auch sehr düster, es geht um eine "kleine Blondine auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig", verführerisch, aber der Protagonist kann nicht nach der Liebe greifen, weil er in der "Verzweiflung ertrinkt".
Der Titelsong "Joh'burg" hingegen ist eher der Schaffensepoche ab 1985 zuzurechnen, freudige, fast euphorische Gitarrenläufe, flächige Sounds. Eine spätere Live-Version geht da noch weiter und klingt für die Verhältnisse von Trisomie 21 nahezu optimistisch und lebensbejahend. Zwischenzeitlich hatte Laurent Dagnicourt das Gründungsmitglied Pascal Tison am Bass ersetzt. Laurent Dagnicourt brachte einen frischen Sound mit, die typischen New Wave-Bassläufe wurden bei Trisomie 21 zum Auslaufmodell. Dass Trisomie 21 in den Apartheitsjahren die südafrikanische Großstadt Johannesburg besangen, war umstritten. Allerdings muss man auch sagen, dass Johannesburg zum Jahr der Veröffentlichung bereits eine relativ liberale Insel im totalitären Staat geworden war, und sich die Kulturen in einigen Stadtteilen durchaus mischten. Zeitgenössische Beschreibungen von Johannesburg sind nicht frei von Begeisterungen für diese Stadt, auch knappe 10 Jahre vor dem Ende der Apartheit.
Peters Pop Stories
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
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