16.01.2025
Wird der Flop neu aufgelegt?
"Die Reise ins Labyrinth" könnte wieder in die Kinos kommen, dabei gilt das Original als einer der größten 80s-Flops. Selbst David Bowie konnte den Film nicht retten. Was ist dran an den Gerüchten?
Kommt ein zweiter Teil von "Die Reise ins Labyrinth"?
"Die Reise ins Labyrinth" (Originaltitel: Labyrinth) ist heute zugegebenermaßen ein Kultfilm, doch bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1986 war er ein kommerzieller Misserfolg. Er spielte nur die Hälfte seiner geschätzten Produktionskosten ein. Dabei war der Film in den USA sogar noch relativ erfolgreich, beziehungsweise: er wurde angesehen. Außerhalb der USA spielte er nur lächerliche 150.000 Dollar ein. Das war eine Demütigung für die Produktionsfirma und das Studio. Der Film war insbesondere in Europa Kassengift und die Kinos waren bemüht, ihn schnell wieder abzusetzen. Die Mischung aus "Die Fraggles", Fantasie-Movie und der Musik von David Bowie wurde meinst vor gähnend leeren Sälen gezeigt. Dafür gab es mehrere Gründe.
Die Handlung dreht sich um die 15-jährige Babysitterin Sarah, die ihren kleinen Bruder Toby aus einem verwunschenen Labyrinth befreien muss. Andernfalls droht der Koboldkönig Jareth, dargestellt von David Bowie, den Jungen in einen Kobold zu verwandeln. Regie führte Jim Henson, der Schöpfer der "Muppets", und auch George Lucas war an der Produktion beteiligt. Große Namen gab es also zuhauf.
Ein zentrales Problem lag im Marketing und der Zielgruppenansprache. Der Film hatte Schwierigkeiten, eine klare Zielgruppe zu definieren. Obwohl die fantasievolle Geschichte und Jim Hensons Puppen jüngere Zuschauer ansprechen sollten, wirkten einige Themen und visuelle Elemente zu düster und komplex für Kinder. Gleichzeitig fand der Film bei Erwachsenen und Teenagern wenig Resonanz, da Fantasy damals oft als "Kinderkram" galt. Diese fehlende Fokussierung führte dazu, dass die Werbekampagne nicht effektiv war. Hier gibt es Infos zum kommenden Film über Jim Henson.
Ein weiterer Faktor war die starke Konkurrenz im Kinojahr 1986. Der Film musste sich gegen Blockbuster wie Aliens, Top Gun und Ferris macht blau mit dem wunderbaren Yello-Soundtrack behaupten, die das Interesse des Publikums dominierten. Im Vergleich dazu wirkte "Die Reise ins Labyrinth" für viele Zuschauer weniger spannend oder relevant. Der ungewohnte Stil des Films spielte ebenfalls eine Rolle. Jim Hensons Puppen waren durch die "Muppets" bekannt und beliebt, doch in "Die Reise ins Labyrinth" waren sie eher surreal und weniger zugänglich gestaltet. Diese Abweichung irritierte einige Zuschauer. Zudem war die Mischung aus David Bowies Musik, Puppen-Abenteuer und märchenhafter Handlung ungewöhnlich und traf nicht den breiten Geschmack der Zeit.
Auch die gemischten Kritiken schadeten dem Film
Viele Rezensenten bemängelten die als flach empfundene Handlung und bezeichneten den Film als reine Schau von Spezialeffekten ohne emotionalen Tiefgang. Solche Bewertungen beeinflussten potenzielle Kinobesucher negativ und drückten die Einspielergebnisse. Selbst David Bowie, der heute als ikonischer Koboldkönig Jareth gefeiert wird, wurde damals nicht uneingeschränkt positiv wahrgenommen. Einige empfanden es als unpassend, einen Rockstar in einem Fantasy-Märchen zu sehen, und seine Musiknummern wurden von manchen als deplatziert empfunden. Seine Perücke erneute damals viel Spott, auch wenn sie aus heutiger Sicht mutig und cool aussieht.
Obwohl "Die Reise ins Labyrinth" zunächst drastisch scheiterte, gewann er in den folgenden Jahren durch Heimvideo-Veröffentlichungen und das Internet eine treue Fangemeinde. Heute wird er für seine einzigartige Ästhetik, David Bowies Performance und Jim Hensons visionäre Puppenkunst gefeiert.
Seit Jahren kursieren daher Gerüchte darüber, ob "Die Reise ins Labyrinth" entweder als Neuauflage oder Fortsetzung zurückkehren könnte. Nun scheinen konkretere Entwicklungen in Sicht zu sein. Laut einem Bericht von The InSneider will Sony Pictures das Risiko eingehen. Ursprünglich war wohl geplant, dass Scott Derrickson die Regie übernimmt, und Jennifer Connelly sollte erneut in ihrer Rolle als Sarah auftreten. Es wurde diskutiert, ob der Film aus der Perspektive des kleinen Tobys weitererzählt werden könnte. Gespielt wurde das Baby vom 1984 geborenen Tobias Matthew Froud. Allerdings entschied er sich für eine Karriere als Puppenspieler, womit er als Besetzung für einen zweiten Teil ausfallen würde.
Derzeit spekulieren viele Fans auch eher auf ein Remake, was dann Jennifer Connelly ausschließen würde. Jennifer Connelly, geboren am 12. Dezember 1970, ist eine US-amerikanische Schauspielerin, die in den 80ern durch die Rolle als Sarah in "Die Reise ins Labyrinth" berühmt wurde. Schon als Teenager startete sie als Model und in Werbespots, bevor sie mit Filmen wie "Once Upon a Time in America" (1984) und "Phenomena" (1985) Hollywood auf sich aufmerksam machte. Jennifer Connelly gehört zu den gut bezahlten Schauspielerinnen in Hollywood, vor allem seit ihrem Durchbruch mit "A Beautiful Mind" (2001), für den sie einen Oscar gewann. Ihre Gagen variieren je nach Projekt, aber sie hat in Blockbustern wie "Hulk" (2003) und "Noah" (2014) mitgewirkt, was ihr vermutlich Millionenbeträge eingebracht hat. Auch wenn der Film für sie damals der große Durchbruch im Geschäft gewesen ist, es ist nicht anzunehmen, dass sie besonders preiswert für das Projekt zu bekommen ist.
Wie es aussieht, wird "Die Reise ins Labyrinth" wohl ohne Jennifer Connelly auskommen müssen. Und David Bowie verstarb 2016. Es bleibt wirklich abzuwarten, ob sich Sony Pictures auf eine solche Reise einlassen wird.
Trailer "Die Reise ins Labyrinth" (1986)
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