Vor 40 Jahren mischen „Chess“ und Murray Head die Charts auf
Der Song „One Night in Bangkok“ aus dem Musical "Chess", gesungen von Murray Head, wurde vor 40 Jahren zu einem Welterfolg. Wie erzählen euch diese 80s-Erfolgsgeschichte.
Der Song „One Night in Bangkok“ aus dem Musical "Chess", gesungen von Murray Head, wurde vor 40 Jahren zu einem Welterfolg. Wie erzählen euch diese 80s-Erfolgsgeschichte.
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Anfang der 80er Jahre schien die große Zeit der Musicals in Europa erst einmal zu Ende zu sein. Das spürte auch der Texter Tim Rice. Mit seinen Zeilen für die Musical „Jesus Christ Superstar“ oder „Evita“ hatte er dem Komponisten Andrew Lloyd Webber das entsprechende Material geliefert und war zu einem Schwergewicht in der Branche aufgestiegen. 1983 hatte Tim Rice die Idee für ein neues, modernes Musical. Auf seinen musikalischen Partner Andrew Lloyd Webber musste er dabei aber verzichten, der steckte voll in Arbeit im Musical „Cats“. Doch der knapp 40jährige Brite bekam einen Tipp. Björn Ulvaeus und Benny Andersson, die beiden männlichen Parts der vor kurzem aufgelösten Band ABBA tüfteln in ihrem Studio in den Schären vor Stockholm und hätten Lust auf etwas Neues. Deren erfolgreiche Band mit den beiden Ex-Frauen war zwar seit wenigen Monaten Geschichte, aber die Musik ließ die schwedischen Superstars nicht los.
So kam es zum Treffen mit Tim Rice und die Idee für das Musical „Chess“ war geboren. Schach zählte zwar Anfang der 80er nicht mehr zu den Sportarten mit großer medialer Reichweite, aber im damaligen Kalten Krieg waren die früheren WM-Vergleiche zwischen dem Russen Kortschnoi und dem US-Amerikaner Fischer noch gut im Gedächtnis der Menschen. Um die unterschiedlichen Charaktere zweier Schach-Genies wurde das Musical deshalb auch gestrickt. Neben Rice beteiligte sich auch Ulvaeus an den Texten dafür. Aus der Feder der ehemaligen ABBA´s kamen schließlich 18 Musikstücke hinzu, die dem Musical den nötigen Rahmen geben.
Die meisten davon blieben gänzlich unbekannt und nur den Musical-Besuchern vorbehalten. Zwei Titel aber schafften den Sprung in die Charts. 1984 wurde „I Know Him So Well“ von Elaine Paige und Barbara Dickson veröffentlicht, das in Großbritannien die Chartspitze erreichte. Fast zeitgleich kam auch der Song „One Night In Bangkok“ von Murray Head in die Plattenläden, der in Deutschland und anderen Ländern in der Verkaufshitparade ganz nach oben klettern konnte.
Murray Head galt so etwas wie eine Lieblingsbesetzung von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber. Die erfolgreichen Musical-Produzenten hatten den 1946 in London geborenen Musiker schon beim Musical „Jesus Christ Superstar“ in einer Hauptrolle spielen und singen lassen. 1984, Murray Head war schon in der Versenkung verschwunden, wurde er von Tim Rice gefragt, ob er in „Chess“ nicht sein Comeback geben wolle. Head willigte ein und kam damit auch in den Genuss, auch den von Björn Ulvaeus und Benny Andersson komponierten Song „On Night In Bangkok“ zu singen. Der klingt irgendwie nach ABBA, aber eben doch anders. Der Schwede Anders Glenmark singt den Refrain im Lied, der den Sprechgesang von Murray Head unterbricht.
Für das Musical „Chess“ experimentierten die ehemaligen ABBA-Jungs seit 1983 an den Aufnahmen und es gibt auch Demo-Tapes in denen Agnetha Fältskog Teile der Kompositionen einsingt. Warum diese am Ende nie verwendet wurden, ist offen. Auch ohne die frühere ABBA-Sängerin entwickelte sich „Chess“ zu einem weltweiten Erfolg. Musical-Experten bescheinigen dem Werk eine gelungene Symbiose zwischen klassischer orchestraler Musik und schnellem 80er-Pop. Zu Letzterem trug auch der Titel „One Night In Bangkok“ bei, der im Dezember 1984 in die deutschen Charts kam und im Januar 1985, vor genau 40 Jahren, zwei Wochen auf der Eins stand. Für Murray Head war das allerdings kein Karriereschub, er wird mit seinem Hit in Deutschland als One-Hit-Wonder geführt.
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