Rest in Peace, Dan Hartman!
In den 80ern feierte er die Jungend mit seiner Musik. Aber das Multitalent starb vor 30 Jahren an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung.
In den 80ern feierte er die Jungend mit seiner Musik. Aber das Multitalent starb vor 30 Jahren an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung.
Ein eigenes Radio für den Breakdance-Sound der 80er (Von Freestyle bis Elektro) Von der Sugarhill Gang über Run DMC – von Afrika Bambaataa bis zur Rock Steady Crew – hier laufen die Breakdance-Hymnen nonstop.
Es sind rückblickend tragische Textzeilen, die uns Dan Hartman hinterlassen hat. Denn der "We Are the Young"-Sänger starb als spätes Opfer der verheerenden AIDS-Welle, die seit den frühen 80ern um sich griff: "So we dont worry - Bout the price we pay".
Dan Hartman hat das Leben gefeiert, und die Jugend. Das stellte er nicht nur mit seinem Hit "We Are the Young" unter Beweis. Der 1950 in Pennsylvania geborene Daniel Earl Hartman hatte schon in 70ern gerne gefeiert. Sein Album "Instant Replay" war von den Dancefloors dieser Epoche inspiriert. Dan Hartman ging mit der Zeit. In den 80ern produzierte er Musik für den Breakdance-Film "Breakin’", er wurde vom Regisseur Joel Silberg sogar beauftragt, den gesamten Soundtrack zu verantworten. Der Film war wohl schon in seiner Endfassung, als Jimmy Iovine, der spätere Chef von Geffen Records, in seiner Rolle als Produzent von Dan Hartman ins Studio kam. Er soll entsetzt darüber gewesen sein, dass Dan Hartman sein "We Are the Young" für den Film vorgesehen hatte. Jimmy Iovine forderte umgehend, dass der Song nur auf das nächste Dan Hartman-Album gehöre. Dem Film traute er keinen Erfolg zu und hatte Angst, "We Are the Young" dafür zu verschwenden. Der Song wurde dann ironischerweise von einer britischen New Wave-Band ersetzt: "Cut-It" von Re-Flex (die zuvor mit "The Politics Of Dancing" einen großen Hit hatten).
Im Herbst desselben Jahres ging Dan Hartman also mit seiner regulären Single "We Are the Young" weltweit in die Charts. Doug Dowdle drehte in Abstimmung mit Jimmy Iovine ein rockiges Live-Video ohne Breakdance-Referenzen. Das Video beweist: Dan Hartman konnte viele Genres bedienen. So auch die Vorläufer von Techno. 1989 sampelten Daniele Davoli, Mirko Limoni und Valerio Semplici den Dan Hartman-Song "Love Sensation". Die drei Italiener veröffentlichten damit, unter dem Namen Black Box, ihren Hit "Ride On Time" - Daniele Davoli ging fälschlicherweise auch davon aus, dass Samples bis zu zwei Sekunden generell erlaubt seien. Insofern konnten sich Daniele Davoli, Mirko Limoni und Valerio Semplici sehr bei Dan Hartman bedanken. Er machte ein Angebot, nur 30% der Einnahmen haben zu wollen. Viele ähnliche Urteile sprechen Autoren in solchen Fällen die gesamten Einnahmen zu. Dem DJ Mag gegenüber erklärte Daniele Davoli dann 2019 auch, Dan Hartman hätte sich "wie ein Gentleman verhalten."
Viel Zeit hatte Dan Hartman tragischerweise nicht mehr, diese unverhofften Einnahmen auszugeben. Alleinstehend und schwer erkrank starb er 1994 an seiner HIV-Erkrankung, die bei ihm in den späten 80er diagnostiziert worden war. Dan Hartman war weder als homosexuell geoutet, noch sprach er über seine AIDS-Erkrankung. Sein Freund Holly Johnson, für den Dan Hartman auch Songs schrieb, erinnerte sich später: "Was die Musikindustrie betraf, war er etwas zurückhaltend in Bezug auf seine Sexualität. Gegenüber schwulen Musikern und Kollegen war er jedoch offener. Er entdeckte offenbar, dass er HIV-positiv war, als er mit mir zusammenarbeitete. Aber er hat es mir nicht gesagt. Tatsächlich hat er es mir nie erzählt, selbst nachdem er gehört hatte, dass ich 1991 meinen HIV-Status öffentlich gemacht hatte. Was irgendwie seltsam war."
Vor 30 Jahren starb Dan Hartman im Alter von 43 Jahren. Die Liste seines musikalischen Erbes ist lang. Er produzierte Joe Cockers "Unchain My Heart" und Tina Turners "Foreign Affair", hatte einen großen Hit mit "We Are the Young". Und er erlebte, wie sein Flop aus dem Jahr 1980 fast ein Jahrzehnt später als Sample in "Ride On Time" ein gigantischer Dance-Hit wurde.
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