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Jim Diamond von Ph.D.
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Jim Diamond von Ph.D.
28.05.2022

40 Jahre "I Won’t Let You Down"

Vor 40 Jahren waren Ph.D. die große Pop-Hoffnung. Aber nach dem Hit gab es mehr Drama als Erfolg. Bis heute.

PhD - I Won't Let You Down (HQ)
PhD - I Won't Let You Down (HQ)

Der Sänger Jim Diamond gründete die Band in den frühen 80ern

Was waren sie für eine Pop-Hoffnung. Ph.D. - der Name war ein Spiel aus Simon Phillips, Tony Hymas und Jim Diamond sowie das Akronym für Philosophiae Doctor - waren vor 40 Jahren mit ihrer Single "I Won’t Let You Down" in ganz Europa in den Charts. In Deutschland war der Song ein Top-20 Hit. Aber Ph.D. blieben ein One-Hit-Wunder, obwohl die Vorzeichen so gut waren. Was ist passiert?

Der Sänger Jim Diamond gründete die Band in den frühen 80ern. Er konnte dafür zwei absolute Profis gewinnen: Simon Phillips und Tony Hymas. Beide kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit mit Jeff Beck und waren eingefleischte Musiker. In der neuen Konstellation überließen Ph.D. kein Detail ihre Karriere dem Zufall.

Aber der Erfolg der Single "I Won’t Let You Down" vor nun genau 40 Jahren war im Detail nicht so glänzend wie angenommen. In Europa und Australien wurde "I Won’t Let You Down" ein großer Radiohit. Aber in den USA zeigte sich früh, dass Ph.D. kein Selbstläufer werden würde. Obwohl die Vorrausetzungen nahezu optimal waren, ging der Song dort nicht in die Charts. Im Grunde ist das kaum zu fassen, denn das Video zu "I Won’t Let You Down" war das fünfte Video, das vom nagelneuen MTV überhaupt gespielt wurde. Die Playliste von MTV war in den frühen 80ern sehr schmal, es gab einfach noch nicht viele Musikvideos. Wer das Glück hatte, ein Video zu haben - und damit auf die Playliste von MTV zu kommen - wurde gezwungenermaßen mit einer "heavy Rotation" beglückt. Im Prinzip wurden alle diese Videos der Frühphase von MTV automatisch zum Hit. Dass Ph.D. unter diesen Bedingungen in der USA floppte setzte Simon Phillips, Tony Hymas und insbesondere Jim Diamond enorm unter Druck.

Der namhafteste Musiker des Trios verließ die Band schon bei den nun folgenden Aufnahmen des zweiten Albums: Simon Phillips. Für Simon Phillips standen im Musikgeschäft alle Türen offen. Er ging mit The Who auf die legendäre Reunion-Tour und wurde später die Nachbesetzung für Jeff Porcaro in der Band Toto. Zudem wurde er in den 90ern Teil der Supergroup Asia.

Für Tony Hymas und Jim Diamond lief es nicht ansatzweise so rund. 1983 kam das zweite Ph.D.-Album "Is It Safe?". Nun blieben die Charterfolge komplett aus. Jim Diamond musste wegen einer Erkrankung die Tour abbrechen und die Band wurde aufgelöst.

Dass Jim Diamond aber auch weiterhin gut für Hit-Material war, stellte er 1984 als Solokünstler unter Beweis, seine Single "I "Should Have Known Better" ging in England für eine Woche an die Spitze der Charts. Aber Jim Diamond befand sich plötzlich in einem Gewissenskonflikt: zeitgleich zu seiner Single erschien "Do They Know It’s Christmas?" von Band Aid. Jim Diamond forderte nun die Musikfans öffentlich auf, statt seiner Single lieber die Benefiz-Platte von Bob Geldof und Midge Ure zu kaufen. Es kam zum Wechsel an der Spitze der britischen Charts. Menschlich sicherlich eine starke Geste, kommerziell wurde es für Jim Diamond immer schwieriger.

Tony Hymas und Jim Diamond versuchten 2006 ein Ph.D.-Comeback. Eine neue Platte veröffentlichten sie 2009. Jim Diamond starb überraschend 2015. Tony Hymas macht bis heute Musik, allerdings weitgehend kommerziell erfolglos.

John Waite mit Missing You

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