80s80s BREAKDANCE: die Musik
Eine Reise vom HipHop direkt in den Weltraum.
Eine Reise vom HipHop direkt in den Weltraum.
NEU: Ein eigenes Radio für den kultigsten Tanz der 80er. Das perfekte Radio zum Üben von Powermoves und Freezes – oder einfach um gute Laune zu bekommen. Wir feiern den besten Street-Dance der 80er!
Wenn wir über die Geschichte des Breakdance sprechen, dann reden wir natürlich nicht nur über den Tanzstil, die Moves oder die teilweise akrobatische Performance als Interaktionsmittel, die bereits in den späten Siebzigern in New York auf den Straßen anzutreffen war.
Kurz ausgeholt: Jugendliche und Straßengangs brachten mit coolen aber auch drohenden Moves eine wettbewerbsfähige Alternative zu gewalttätigen Auseinandersetzungen auf die Straße. Die Message dazu erfolgte häufig im Sprechgesang.
Das Ganze hat sich bekanntermaßen weiterentwickelt zu einem weltweiten Tanz- und Musiktrend. In den 80s wurde in den Städten auf zentralen Plätzen auf Kartonpappe gebreakt. Der Tanz als Lifestyle war angesagt in den Diskotheken, privaten Partys, Jugendzentren und sogar in Tanzschulen.
Beim Breakdance reden wir jedoch auch von der spannenden Entwicklung der Musik zu der getanzt wurde.
Anfangs hatte man dazu den typischen späten 70s-Funk aus dem Ghettoblaster, sofern einer zur Verfügung stand. Musik von Bands wie Parliament („Give Up The Funk, 1976), oder auch Kurtis Blow, der beispielsweise mit „Rappin“ 1979 vorlegte.
Und genau das war ja auch die Musik, die auf den Straßen New Yorks und vor allem in der Bronx vorherrschten. Der Sprechgesang, der „Battle-Rap“, das gesangsarme eher sprechende Erzählen von Geschichten oder Statements auf der Straße auf funkigem Rhythmus hatte in der afroamerikanischen Kultur New Yorks schon Tradition.
Aber erst zur Jahrzehnten-Wende in die 80s, als Diskotheken und DJs immer populärer wurden, wurde auch die Sprechgesangskultur, der Tanz und vor allem die Musik dazu immer bekannter und entwickelte sich weiter.
Für coole Moves und Gesten, battelnde Straßengangs, DJs und MCs sowie posierende Jugendliche kamen die coolen Beats der ersten großen Rap-Scheiben, die den Sound populär machten.
Eine der ersten veröffentlichten Tracks dazu war beispielsweise die 1979 erschienene schier endlose Rap-Nummer „Rappers Delight“ von der Sugar Hill Gang von 1979.
Er hat Tänzer, MCs und Rapper um sich versammelt und ebenfalls 79 mit „Super Rappin“ seine erste Single veröffentlicht. Es folgten 1981 „The Adventures Of Grandmaster Flash on the Wheels of Steel“ und „It’s Nasty“ sowie kurze Zeit später auch das legendäre „The Message“.
Die coolen Moves der ersten Breakdancer hatten hier im HipHop und Rap ihre erste Heimat. Aber in Anbetracht der steigenden Massenpopularität des Breakdance und auch der fortschreitenden computerorientierten Musik entwickelte sich parallel zum Hip-Hop ein Stil, der zwar weiterhin auf dem Hip-Hop-Rhythmus basierte, aber sich vom Sound völlig davon abhob.
Ähnlich wie sich der New Wave in Europa zeitgleich vom Punk heraus entwickelte und abgekoppelt hat lief es auch beim „Electro“ und „Freestyle“ im Vergleich zum Hip-Hop. Immer mehr Künstler und Bands – und vor allem Musikproduzenten – witterten den Erfolg moderner Sounds mit völlig neuen elektronischen Instrumenten. Ein immer populärer werdender futuristischer Zeitgeist in der Musik der frühen 80s fand auch im HipHop und der „Black-Music“ seinen Weg und gebar eine Art spacigen, technikaffinen und eher zukunftsorientierten Darbietungsstil. Die Breakdance-Musik wurde immer mehr zum Soundtrack einer inzwischen breiten Breakdance-Fanschar.
So hat auch sich beispielsweise das britische „Street Sounds“-Label damit vor getan entsprechende Trends aus den USA in Europa zu lizensieren und stach vor allem mit seiner „Electro“-Samplerreihe hervor. Darauf wurden Tracks anfangs teilweise noch unter dem HipHop-Label veröffentlicht, die eher nach Kraftwerk als nach Grandmaster Flash klangen. Letzterer hat sich dem Electro-Trend auch nicht ganz entziehen wollen, was man auf der 1983 veröffentlichten Nummer „Scorpio“ von Grandmaster Flash gut nachvollziehen kann.
Die US-Importe der HipHop/Electro-Musik in Deutschland gingen weg wie „warme Semmeln“ und immer mehr hiesige Plattenfirmen in Europa haben die neuen Elektrokünstler aus New York, Miami und Los Angeles gefeiert.
Hier drei Beispiele für den Electro-Trend der frühen 80s:
Der Electro-Song war ganz zu Beginn auch die Eröffnungsmelodie der Sendung Formel Eins mit unserem 80s80s-Moderator Peter Illmann. Die TV-Sender haben damals den rasant steigenden E-Trend aufgenommen und „Pack Jam“ landete sogar in den deutschen Charts. Getanzt hat dazu, anfangs mangels Auftrittsmöglichkeiten der Band, ein gewisser Captain Hollywood.
Das später aufgenommene Video der Jonzun Crew selbst (ebenfalls in Formel Eins) zeigte allerdings sehr deutlich wohin die Reise des HipHop-Abkömmlings „Electro“ geht: In die Zukunft. Kulturhistoriker sprechen hier sogar vom sogenannten „Afrofutorismus“, der sich auch visuell niederschlug und als dessen Teil auch dieser musikalische Trend angesehen werden kann.
Einer der ganz großen US-Klassiker ist „Planet Rock“ von den New Yorkern Afrika Bambaataa & The Soulsonic Force, die die Verschmelzung des Raps mit modernen Soundattitudes als Markenzeichen trugen. Soundmäßig eine kleine Revolution in Sachen Street-Dance und Sampling-Kunst. „Kraftwerk“ auf den Straßen Südafrikas mit Samples aus „Trans Europa Express“ und „Numbers“
So wurden Kraftwerk auch zu Einflussgebern bei der Weiter-Entwicklung des HipHop.
Schon mit reinem Song-Charakter wurde Jenny Burton als Mainstream-Vertreterin hierzulande sehr schnell bekannt. Das lag allerdings vor allem auch daran, dass sie die Erkennungsmelodie einer Breakdance-Reihe im ZDF lieferte. Der Breakdance und die Musik dazu ist nun endgültig im Mainstream angekommen. Der Song ist im Sendungsauschnitt (siehe Video) zu hören. Die „Breakdance-Show“ im ZDF, samt der warnenden Worte aus medizinischer Sicht , hat aus heutiger Sicht durchaus etwas nostalgisch Humorvolles an sich.
...und das reine Musikerlebnis an diesen innovativen kreativen neuen elektronischen Sounds stand nun im Vordergrund und brachte auch große Stars hervor wie Shannon – die „Queen Of Freestyle“. Sie brachte massentaugliche und disco-kompatible Breakdance-Sounds wie „Give me Tonight“ oder auch den Welthit „Let the music Play“, der auch auf dem „Breakdance Sensation ‚84“- Sampler vertreten war. Im Video sehen wir u.a. „Mr. Robot (in blau) tanzen.
...und ist bis heute halt sehr speziell – und damit in den üblichen Charts nicht stark vertreten. Aber die Musik ist noch da, und hat unstrittig großen Einfluss auf die Dance-Pop-Kultur der Folgejahre ausgeübt. Bis heute nonstop mit dabei ist die Electro-Legende der 80s „Egyptian Lover“. Und das untersreicht der US-Musiker unter anderem mit einer Coverversion des 80er-Klassikers von Wham.
Von der New Yorker Bronx über den Miami-Bass-Sound bis nach Los Angeles – die große Masse an wirklich coolen, gelungenen und kreativen, manchmal aber auch völlig abgedrehten Breakdance-Tracks sowie die großen Hits, hört ihr
in unserem brandneuen Radio „80s80s Breakdance“. Kommt mit auf die Reise vom HipHop direkt in den Weltraum.
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