Chris Isaak legt uns dieses Jahr etwas unter den Baum

Chris Isaak hat uns in den 80ern die ultimative Ballade "Wicked Game" geschenkt. Auch wenn er die Single schon 1989 veröffentlichte, und 1986 auch mit "Blue Hotel" einen kleinen Hit landete: sträflicherweise wird Chris Isaak oft nicht als 80er-Star gesehen. Das liegt auch daran, dass "Wicked Game" als Soundtrack für den 1990er David Lynch-Film "Wild at Heart" verwendet wurde. Erst durch den Film wurde der Song in den 90ern zum internationalen Megahit. In den folgenden Jahren wurde das dazugehörige Musikvideo mit Helena Christensen und Chris Isaak (im erotischen Zusammenspiel) wohl etwas zu oft gezeigt, im Mainstream kam so eine "Wicked Game"-Übersättigung auf. Es wird Zeit, diesen leichbrisigen 80er-Hit von Chris Isaak zu rehabilitieren.

Der 1956 geborene Chris Isaak hat auch nach dem großen Hit nie eine wirkliche Pause eingelegt. Sein leichtes Gitarrenspiel mit Rockabilly-Anleihen ist eine Alleinstellung - und hat mehr als 10 Alben gefüllt. Aber nach "First Comes the Night" im Jahr 2015 hat Chris Isaak eine lange Pause eingelegt. Aber nun ist Chris Isaak zurück. Mit dem Weihnachtsalbum "Everybody Knows It's Christmas".

Und jetzt müssen wir ehrlich - aber auch etwas hart sein: Auf dieses Album haben wir so nicht gewartet. Chris Isaak verliert sich total in den 50ern. Seine Neuaufnahmen der angestaubten Weihnachtssongs klingen leider total austauschbar und auch aus der Zeit gefallen. So ist zum Beispiel seine Version von "Jingle Bell Rock" um Längen uninspirierter als die humorvolle Neuinterpretation von Daryl Hall & John Oates aus dem Jahr 1983, und das ist nun auch wieder fast 40 Jahre her. Fazit: Chris Isaak legt uns eine Platte unter den Baum, die eine Karriere beim Schrottwichteln machen könnte.