"Seine besten Jahre" hatte Freddie Mercury in München
München war die große Liebe des verstorbenen Queen-Frontmanns. Ein neues Buch über Freddie Mercury schafft Durchblick warum das so war.
München war die große Liebe des verstorbenen Queen-Frontmanns. Ein neues Buch über Freddie Mercury schafft Durchblick warum das so war.
Vor fast 30 Jahren, am 24. November 1991, ist Freddie Mercury in London gestorben. Sein Herz allerdings schlug bis zuletzt für die süddeutsche Metropole und Landeshauptstadt Bayerns – München.
Vieles seiner Karriere hat Freddie Mercury seiner Lebenszeit in München zu verdanken. Von 1979 bis 1985 war die bayerische Hauptstadt für Freddie Lebensmittelpunkt und Zentrum seines Schaffens.
Songs wie "Crazy Little Thing Called Love" oder "Another One Bites The Dust" entstanden hier, fünf Alben hat die Band im Studio in Bogenhausen aufgenommen. Für Freddie Mercury war der Aufenthalt in der malerischen Stadt Süddeutschlands allerdings mehr. Viele Zeitzeugen erklären bis heute er hätte hier „die Zeit seines Lebens“.
"Seine besten Jahre" ist der Untertitel des neuen Buches "Mercury in München" von Autor Nicola Bardola über die wilde und kreative Münchner Zeit. "Über die Zeit in München wird viel zu wenig berichtet", erzählt Bardola. Selbst in dem Film "Bohemian Rhapsody" sei der wichtige Lebensmittelpunkt Freddies völlig unterrepresäntiert. Für dieses Buch der München-Phase hat Bardola alles zusammengetragen, was von und über Freddie ans Licht kam. Das Buch kam am 20. September 2021 auf den Markt.
Queen hatten allein in den 80ern sieben Top 10-Hits.
Das sagte Freddie Mercury 1984 in einem Interview für das US-Radio, und vergleicht: "Wenn du in New York lebst, denkst du ständig, dass sie dir das Auto klauen. Hier ist alles ganz anders." Ein Jahr später in einem weiteren Interview: "Ich habe dort eine Menge Freunde. Sie wissen, wer ich bin, aber sie behandeln mich wie ein ganz normales menschliches Wesen."
Die Zeit in München war aber auch ausschweifend, rauschend, und be-rauschend für Freddie Mercury und seine Freunde.
Hier durfte er seine homosexuellen Neigungen frei ausleben. Das hatte den Queen-Sänger auch optisch verändert, der bald schon einen Schnurrbart, den sogenannten „Slawenhaken“ trug. Queen-Fans schickten ihrem Idol daraufhin gerne Einwegrasierer nach München, garniert mit Fotos eigener Schnäuzer-Zeugnisse.
Die Beiden haben neben "Under Pressure" noch weitere Aufnahmen zusammen getätigt.
Als Mercury dann 1984 sogar mit Kunstbusen, Minirock, Damenperücke und Schnäuzer als staubsaugende Hausfrau durch das Video zu „I Want To Break Free“ stolzierte, wurde der Streifen sofort vom US-amerikanischen Fernsehsender MTV boykottiert.
"Bei den Bayern stürzt er sich wie nirgendwo sonst in Sex, Drugs und Rock'n'Roll", schreibt der Autor des Buches Nicola Bardola in seinem mehr als 400 Seiten dicken Mercury-Wälzer. Er beschreibt auf den vielen Seiten sehr akribisch und detailiert einzelne Tage des legendären Queen-Frontmanns. Es sei eine Art "Bavarian Rhapsody".
Autor Bardola berichtet auch von Mercurys Ausflügen in das damals noch berüchtigte Glockenbachviertel mit seiner schillernden Schwulenszene, von seiner Freundschaft zur Schauspielerin Barbara Valentin und seiner großen Liebe zu Winnie Kirchberger, dem "schnauzbärtigen Wirt vom Sebastianseck". Hier schmeckte Freddie vor allem die Schweinshaxe.
Viele persönliche Einblicke in der Zeit als Freddie Mercury mit Queen zum Megastar wurde, finden wir in diesem neuen Buch. Dem Buch sind einige Zitate vorangestellt, von Mercury selbst und seinen Bandkollegen:
"I've found a place, which is called Munich, where I can actually walk the streets". Einfach er selbst sein, das war es was für Freddie Mercury den grössten Reiz ausübte – vor und nach dem Auftritt.