Laibach: neues Album
Die Slowenen provozieren nun nicht mehr mit ihrem Opus-Cover sondern machen lieber Theater. Das schont die Ohren.
Die Slowenen provozieren nun nicht mehr mit ihrem Opus-Cover sondern machen lieber Theater. Das schont die Ohren.
Die Wave-Bewegung kann als Ursprung für die Erfolgsstorys von Bands wie Depeche Mode, die Talking Heads und OMD in den 80s betrachtet werden. Jetzt hier 80s80s Wave einschalten!
Der Bandname Laibach war eine heftige Provokation: der deutsche Namen für die Hauptstadt Ljubljana war im ehemaligen Jugoslawien verpönt, irgendwie fast verboten, zumindest ein politischer Affront. Insofern dauerte es bis Mitte der 80er, bis überhaupt irgendwelche Laibach-Platten veröffentlicht werden konnten. 1987 wurde Laibach schließlich von dem Plattenlabel Mute Records unter Vertrag genommen. Die Laibach-Coverversionen von "Live Is Life" (im Original von Opus war ein Achtungserfolg für Laibach - und denkbar brutal. Opus-Fans waren entsetzt.
"Wir sind das Volk" erscheint im März. Der Untertitel der Platte ist vielsagend: "Ein Musical aus Deutschland". Denn tatsächlich stammen die Aufnahmen von einem Theaterstück aus Berlin. Der Theaterbetrieb in Berlin leidet derzeit unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Also verlagerten Laibach das Projekt: aus Theater wird CD. Später noch Vinyl. Das Stück, und damit auch die neue Platte, basiert auf Schriften von Heiner Müller. Ab da wird die ganze Angelegenheit sehr intellektuell. Denn Laibach vertonten schon 1984 Stücke von Heiner Müller in Ljubljana. Heiner Müller starb in den 90ern, seine Rolle übernimmt stellvertretend die Heiner-Müller-Gesellschaft. Die Gesellschaft zitiert zur Veröffentlichung Heiner Müller: "Sobald das Wort 'Volk' fällt, werde ich doch misstrauisch. Ich hab sehr gut verstanden, ... warum Brecht immer darauf bestand, 'Bevölkerung' zu sagen statt 'Volk'. Natürlich ist so eine Losung 'Wir sind eine Bevölkerung' unbrauchbar, die zündet überhaupt nicht."
Ein Song wurde schon vorab veröffentlicht: "Ich will ein Deutscher sein". Der martialische Gesang von "Leben heißt leben" findet nicht mehr statt, immerhin wurde Laibach von der deutschen Band Rammstein um dieses Stilmittel längst betrogen.
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