Mikro aus, Kamera an: 80s-Stars im Filmfieber
In den 80ern eroberten Musikvideos die Szene. Musiker brauchten oft schauspielerisches Talent, um glaubwürdig zu wirken. Manche schafften es sogar in Filme – mit unterschiedlichem Erfolg und Kritiken.
In den 80ern eroberten Musikvideos die Szene. Musiker brauchten oft schauspielerisches Talent, um glaubwürdig zu wirken. Manche schafften es sogar in Filme – mit unterschiedlichem Erfolg und Kritiken.
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In den 80ern begann der Siegeszug der Musikvideos. Musiker, die sich in diesen Clips selbst darstellten, mussten also auch ein gewisses schauspielerisches Talent beweisen, sollte der Film nicht lächerlich wirken. Einige hatten dieses mehr, andere weniger. Einige der Künstler bewiesen aber so viel Talent, dass es sogar für eine richtige Filmkarriere reichte oder zumindest für den Dreh eines Films, der dann auch auf die Leinwand kam. Nicht immer waren die Kritiken aber positiv. 80s80s hat die acht mehr oder minder erfolgreichsten 80s-Stars, die auch vor der Kamera standen aufgelistet:
Mitte der 80er war Cindy Lauper neben Madonna die erfolgreichste Sängerin aus den USA. 1988 konnte die „True Colors“-Sängerin für den Streifen „Vibes-Die übersinnliche Jagd nach der glühenden Pyramide“ gewonnen werden. Wie im wirklichen Leben der Musikerin spielte Cindy Lauper in dem Film über eine Anden-Expedition ins frühere Inka-Reich eine ausgeflippte junge Städterin. Der Film floppte, die Kritiken waren teils verheerend. Nicht nur Fans fanden Cindy Lauper aber als Schauspielerin gar nicht so schlecht.
Gesanglich limitiert, aber an der Seite von Jermain Jackson trotzdem vor allem in Europa sehr erfolgreich war Pia Zadora in den 80ern eine vielbeschäftigte Schauspielerin. Immerhin sechs Filme drehte die US-Amerikanerin in dieser Zeit. Die Ehe zu einem schwerreichen Geschäftsmann war bei der Karriere von Pia Zadora dabei sicher nicht hinderlich. Besonders die Filme „Der Bulle und das Flittchen“ (1982) und „Rock Aliens“ (1982), in denen Pia Zadora Hauptrollen spielten durfte, wurden auch beim deutschen Film-Publikum bekannt.
„Schuster bleib bei Deinen Leisten!“ könnte man bei Mega-Star Prince sagen. Musikalisch einer der größten, aber schauspielerisch hätte er es wohl kaum über die Schwelle einer Schauspielschule geschafft. 1987 kam der Film „Under The Cherry Moon-Unter dem Kirschmond“ heraus. Prince spielt darin einen Pianisten, der auch als gewiefter Heiratsschwindler unterwegs ist. Der Film fiel bei Kritikern und dem Publikum gleichermaßen durch, es gab sogar die Negativ-Auszeichnung „Goldene Himbeere“ für die schlechteste schauspielerische Leistung für Prince.
Olivia Newton-John ist ein Phänomen der frühen 80er. Der Song „Xanadu“, den Olivia Newton-John gemeinsam mit dem Electric Light Orchestra singt, schafft es an die Chartspitze vieler Länder Europas. Auch der Titel „Magic“ wird in den USA eine Eins. Doch der dazugehörige Musik-Film „Xanadu“, ein modernes Märchen um eine Rollschuh-Disco, fällt krachend durch. In fast allen Kategorien räumte „Xanadu“ die „Goldene Himbeere“ ab. Der Soundtack von Olivia Newton-John und dem ELO hingegen gilt als Masterpiece und auch der Film hat heute einen gewissen Charme.
Himmelblaue Augen durch die Super-Droge „Spice“, Artreides kämpfen gegen Harkonnen: Fantasy-Fans wissen Bescheid, die Rede ist von „Dune-Der Wüstenplanet“ (1984). Durfte Sting schon Ende der 70er in „Quadrophenia“ sein schauspielerisches Können zeigen, legte Sting 1984 als Feyd-Rautha Harkonnen an der Seite von Max von Sydow und Jürgen Prochnow noch einmal nach. Trotz einiger Nominierungen für Film-Preise fielen die Kritiken dann doch eher negativ für den Blockbuster aus. Das lag aber nicht an der Darbietung von Sting.
In Deutschland wurde David Bowie zuerst als singender Star im Kult-Film „Christiane F.-Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (1981) bekannt. So richtig schauspielern durfte David Bowie dann 1986 im Streifen „Absolute Beginners“. David Bowie spielt darin einen Mode-Fotografen, der in der Liebe scheitert, aber zum Mega-Star der Szene wird. Wenig später sieht man ihn auch noch in dem Film „Die Reise ins Labyrinth“ (1986). Für beide Leistungen bekam David Bowie gute Kritiken. Bei Film-Preisen ging er aber leer aus.
Wo hat die Frau in den 80ern die Zeit nur hergenommen? Neben der Musik war für Madonna auch die Schauspielerei ein weites Betätigungsfeld. Angefangen hatte es mit einer kleinen Nebenrolle in „Crazy For You“ (1985). In vier weiteren Filmen war Madonna dann von 1985 bis 1987 zu sehen. Darunter in so erfolgreichen Streifen wie „Shanghai Surprise“ und „Who´s That Girl?“ sowie der auch in Deutschland erfolgreiche Film „Susan…verzweifelt gesucht“, in der Madonna in dem Verwechslungs-Movie auch ihr schauspielerisches Talent zeigen kann.
Bei Cher kann man sich wirklich fragen, ist sie die bessere Sängerin oder Schauspielerin? Die Antwort: Sie kann beides hervorragend und erfolgreich. Cher schaffte sogar, was anderen Musikern als Schauspieler verwehrt blieb, sie gewann einen Oscar als „Beste Hauptdarstellerin in „Mondsüchtig“ (1987). Bereits zuvor war Cher als Darstellerin in mehreren Filmen zusehen, bekam dabei für die „Beste Nebenrolle“ in „Silkwood“ (1983) einen Golden Globe überreicht. Für ihre Rolle in „Die Maske“ (1985) gab es zudem den Titel bei den Filmfestspielen in Cannes.