Paul McCartney & Stevie Wonder "Ebony and Ivory"
Das können auch nur Vollblutmusiker: die Farben der Klaviertatstatur als Metapher für das Zusammenleben der Menschen zu besingen.
Das können auch nur Vollblutmusiker: die Farben der Klaviertatstatur als Metapher für das Zusammenleben der Menschen zu besingen.
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Jahr: 1982
Länge: 3:40
Label: Parlophone
Album: Tug of Ware
Das können auch nur Vollblutmusiker: die Farben der Klaviertatstatur als Metapher für das Zusammenleben der Menschen zu besingen. Die Idee ist frappierend stimmig: wenn auf der Tastatur die schwarzen und weißen Tasten so harmonisch nebeneinander existieren, warum nicht auch die Menschen mit den verschiebenden Hautfarben? Zumal diese Unterscheidung auch auf das Duo Paul McCartney und Stevie Wonder zutrifft, und die beiden Musiker hervorragend miteinander auskommen. Die antirassistische Hymne war ein grandioser Erfolg für Paul McCartney und Stevie Wonder: weltweite Spitzenplatzierungen in den Charts. Nummer-Eins in Deutschland, England und den USA, in Amerika fast zwei Monate lang. Dieser Song war kommerzielles Gold.
Die Initiative ging ganz klar von Paul McCartney aus. Seit 1970 hatte er seine eigenen Projekte verfolgt und The Beatles weit hinter sich gelassen. Der Anschlag auf John Lennon im Dezember 1980 war natürlich auch für ihn eine Zäsur. Paul McCartney brach seine Arbeit im Studio ab und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Die Beziehung zwischen Paul McCartney und John Lennon war zuvor nicht einfach gewesen, und John Lennon wurde zu einem wichtigen Thema auf Paul McCartneys Album "Tug of War", das 1982 erschien.
Paul McCartney hatte 1981 versucht "Ebony and Ivory" alleine aufzunehmen. Noch immer stand er unter Stress wegen dem Mordanschlag auf John Lennon. Er entschied sich Stevie Wonder eine Demo-Version des Songs zu schicken. Stevie Wonder antwortete, dass er mit ganzem Herzen hinter der Botschaft von "Ebony and Ivory" stehe. Somit wurde der Song zum Duett, Die Drums stammen von Stevie Wonder, Paul McCartney spielte Bass.
Das Video wurde hingegen nicht gemeinsam gefilmt, weil es nicht möglich war, einen Termin zu finden. In den 80ern war es durchaus schon möglich in der Postproduktion gemeinsame Auftritte zu schneiden. Natürlich erkennt man heute die Effekte, und sieht, dass Paul McCartney und Stevie Wonder nicht wirklich gemeinsam am Klavier sitzen. Die Interaktionen im Video erscheinen unwirklich, wurden aber seinerzeit der Tatsache zugeschrieben, dass Stevie Wonder blind ist, dabei war es viel banaler: die beiden Musiker waren ganz einfach nicht zusammen vor der Kamera.
"Ebony and Ivory" wurde später oft für seinen einfachen Aufbau kritisiert. Dem Song mag die Genialität vieler Paul McCartney-Produktionen abgehen. Man sagt ihm nach, dass man ihn schnell "überhört". Tatsächlich setzte nach der bemerkenswerten Chart-Karriere von "Ebony and Ivory" eine Ermüdung der Hörer ein. Der Song verschwand sehr schnell wieder aus den Charts und wurde in der Folge nur noch sehr selten im Radio gespielt.