Pete Townshend "Give Blood"
Jahr: 1986
Länge: 5:44
Album: White City: A Novel
Lable: Atco
Pete Townshend "Give Blood" aus dem Jahr 1986
Pete Townshend hatte seine Band The Who in den 80ern praktisch aufgegeben. The Who hatte schon in den späten 70ern an Relevanz verloren, die Band hatte den Anschluss an die neuerdings populäre Punk- und New Wave-Musik verschlafen, zudem war Keith Moon stark alkoholkrank. Als Keith Moon dann 1978 starb, war die Band in Schockstarre gefallen. Zudem kam es 1979 zu einem drastischen Unfall bei einem The Who-Konzert in den USA: 11 Fans wurden von den Massen erdrückt. Pete Townshend konnte zu Beginn der 80er mit seiner Band einfach nicht mehr viel anfangen, sein Drogenkonsum eskalierte in dieser Zeit. Dennoch bekam er einen Solo-Plattenvertrag. Die eigenen Projekte wurden nun für Pete Townshend immer wichtiger, in der Musik konnte er seinen Drogenprobleme verarbeiten.
Mitte der 80er arbeitete Pete Townshend an seinem Kultalbum "White City: A Novel". 1985 war in verschiedenen Studios, um die Platte aufzunehmen. Im selben Jahr fand auch nochmal ein großer Auftritt von The Who statt: Im Juli 1985 kam die Band auf Bitten von Bob Geldof für das Benefizkonzert Live Aid kurzzeitig zusammen.
"White City: A Novel" war Pete Townshends viertes Soloalbum. Es wurde im November 1985 veröffentlicht. Das Album basiert auf einer Geschichte, die auch von Pete Townshend geschrieben wurde und mit dem Album als Roman veröffentlicht wurde. Darin geht es um eine Jugend im Londoner Stadtteil White City, wo Pete Townshend aufwuchs. Die Geschichte spielt in den 60ern. Diese Tatsache ist extrem wichtig zum Verständnis der Platte, denn White City in London wurde zwischenzeitlich komplett gentrifiziert. Die Bauten aus den 20ern, die in den 60ern zu verfallen drohten, gelten nun als sehr angesagt und sind entsprechen teuer. 2008 wurde hier das gigantische Einkaufszentrum Westfield London eröffnet. Für fast 2 Milliarden Euro wurde dafür eine 30 fußballfeld-große vorherige Brache bebaut. Bis 2018 wurde das Einkaufszentrum zudem massiv erweitert.
Aber schon Ende der 60er gab es die ersten Versuche das Problemviertel aufzuwerten, obwohl die Entscheidung dazu schon den 40ern gefällt worden war, wurde das BBC Television Centre erst in den späten 60ern eröffnet. Insofern waren die Auswirkungen in den 60ern noch nicht spürbar, also die Zeit, die Pete Townshend besingt. White City bleibt bis heute ein Stadtteil mit zwei Gesichtern, der arme Westen und der nun vollkommen aufgewertete Osten. Pete Townshend erlebte seinen Stadtteil noch als Gegend mit unbeleuchteten Straßen die "ins Nirgendwo führten". Die Jungendbanden sorgten für Unsicherheit auf den Straßen und kämpften blutig um ihre jeweilige Machtstellung. Diese Stimmung besingt Pete Townshend auf dem Album und insbesondere mit der Single "Give Blood". Insofern eröffnet "Give Blood" auch das Album.
Ironischerweise spielt der Gitarrist Pete Townshend nicht die Gitarre, sondern David Gilmour von Pink Floyd. Laut Pete Townshend wurde der Song in einer Jam Session entwickelt, er lud dazu neben David Gilmour noch Simon Phillips von der Band Toto und Pino Palladino, der bei The Who John Entwistle ersetzt hatte, ein. Pete Townshend schrie dann im Studio ständig die Zeile "Give Blood". Er forderte die Musiker auf, dazu zu spielen, und entwickelte so den Song. Es ist somit kein Zufall, dass "Give Blood" eine starke Hook-Line hat, der Rest aber etwas belanglos klingt.
Peters Pop Stories
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
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