New Order, Yello und Kraftwerk sind reif für's MONEM
Von House, New Wave bis Synthie-Pop: In Frankfurt soll das MOMEM, das weltweit erste Museum für elektronische Musik eröffnen.
Von House, New Wave bis Synthie-Pop: In Frankfurt soll das MOMEM, das weltweit erste Museum für elektronische Musik eröffnen.
New Order, Yello und Kraftwerk laufen auf 80s80s. Jetzt hier einschalten!
Irgendwann in diesem Jahr werden die Clubs voraussichtlich wieder öffnen. Wir werden House, Techno, Disco, New Wave, Depeche Mode, New Order, Erasure, Pet Shop Boys und all die anderen weltweiten Bands mit ihren clubtauglichen elektronischen Beats und Remixen wieder in nächtelangen, rauschenden Tanzabenden abfeiern. Aber so richtig sicher weiß das niemand. Da kann man sicherheitshalber für die Musik- und Clubkultur ja schonmal ein Museum planen. Genau das tut der Ex-DJ Alex Azary.
Allerdings hat er das schon vor über 30 Jahren mal so geplant. Damals ist er rumgefahren, um in Gebrauchtwarenläden alte Sessel und andere gemütlichen Sitzgelegenheit in seinen Club XS am Willy-Brandt-Platz nach Frankfurt zu transportieren. Dort sollten Fans einfach abhängen, rumsitzen sich austauschen und die Musik feiern ohne zu feiern. Was damals, und auch ein Jahrzehnt später, teilweise als Chillout einen Namen bekam soll nun aber mehr werden.
Das MONEM, das erste Museum für elektronische Musik und Clubkultur, soll kein Museum im klassischen Sinne werden. Es soll die Besucher nicht mit dem Gestern anöden, sondern ein Kulturzentrum sein mit Lesungen, Partys und Filmabenden. Natürlich solle es auch wegweisende Relikte vergangener Zeiten aber auch Zeugnisse aktueller elektronischer Musik- und Clubkultur zu sehen geben. Schließlich sind besagte 80s-Bands auch heute aktiv.
Vorwiegend sollen sich die Menschen so oft wie möglich hier treffen und austauschen, über Musik, Mode, Videokunst.
Ideengeber Alex Azary war seit den 80s Gast, dann als DJ, Veranstalter und Visionär. Er hat ausgerechnet, dass er mehr als 2000 Nächte durchgemacht hat, vielleicht auch 3000. Einen besseren MONEM-Museumsdirektor kann es wohl kaum geben.
Azary legte Anfang der 80s in der Frankfurter Disko Le Jardin auf, spielte Prince und Whitney Houston. Erst zu später Stunde drehte er auch New Order, Yello oder Kraftwerk auf den Turntables. Später wechselte er ins Dorian Gray wo Mitte der 80er der sogenannte Frankfurt-Beat als Teil der aufkommenden House/Techno-Welle, populär wurde.
Das Museumsprojekt wird diese Zeit der 80s aber auch die Zukunft supporten. Das Projekt ist auf der Zielgeraden, nach etlichen Unterbrechungen. Neben politischen und finanziellen Unwegbarkeiten hat nun auch die Corona-Pandemie das MONEM verzögert. 2021 soll es nun klappen, aber ein genauer Eröffnungstermin steht noch nicht fest. Wer weiß, vielleicht wird aus dieser Museumsidee ja eine ganze Pandemie. Schön wär's.