80er-Ikonen im stillen Protest!
Über 1.000 Künstler, darunter Kate Bush & Annie Lennox, protestieren gegen KI in der Musikbranche. Ihr gemeinsames Album enthält nur Stille. Ein starkes Zeichen gegen drohenden Rechteverlust.
Über 1.000 Künstler, darunter Kate Bush & Annie Lennox, protestieren gegen KI in der Musikbranche. Ihr gemeinsames Album enthält nur Stille. Ein starkes Zeichen gegen drohenden Rechteverlust.
Ein eigenes Radio mit 80s Hits nonstop im DJ Mix. Ein DJ-Radio für Fans der 80er. Hier gibt es große Songs in schnellen Schnitten, oft in seltenen Dance-Mixen und mit unerwarteten Übergängen.
Die Musikbranche steht vor einer epochalen Herausforderung: Künstliche Intelligenz bedroht die Rechte von Künstlern weltweit. Kate Bush, Damon Albarn (von der 1988 gegründeten Band Blur) und Annie Lennox (Eurythmics) haben sich deshalb mit über 1.000 weiteren Musikern zusammengeschlossen – darunter Paul McCartney, Elton John, Billy Ocean, The Clash und sogar Filmkomponist Hans Zimmer.
Ihr Protest: Das Album "Is This What We Want?", eine Sammlung von 12 stillen Tracks, aufgenommen in menschenleeren Studios und Konzerthallen. Jeder Track-Titel formt eine eindeutige Botschaft:
"Die britische Regierung darf den Diebstahl zugunsten von KI-Unternehmen nicht legalisieren."
Besonders aufsehenerregend für 80s-Fans ist die Beteiligung von Kate Bush, die seit Jahrzehnten für ihre Zurückgezogenheit bekannt ist. Nach ihrem letzten Studioalbum "50 Words for Snow" (2011) und einer Konzertreihe 2014 zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Ihr plötzlicher Charterfolg 2022 mit "Running Up That Hill" durch die Netflix-Serie Stranger Things zeigte ihre ungebrochene Popularität. Doch politische Statements oder öffentliche Auftritte sind extrem selten – umso eindrucksvoller, dass sie sich hier engagiert. In einer seltenen Stellungnahme fragt sie: "In der Musik der Zukunft - werden unsere Stimmen ungehört bleiben?"
"Is This What We Want? " ist kein herkömmliches Musikalbum – es ist eine künstlerische Protestaktion. Die 12 Tracks bestehen ausschließlich aus Stille, aufgenommen in menschenleeren Tonstudios und Konzerthallen. Diese symbolische Leere steht für eine Zukunft, in der die Stimmen und Werke menschlicher Künstler durch KI-Modelle ersetzt oder ohne Erlaubnis genutzt werden. Das Album soll eindrücklich veranschaulichen, was passieren könnte, wenn die Regierung den geplanten Änderungen am Urheberrecht zustimmt: Musiker würden verstummen, ihre Werke würden ungefragt verwertet, ihre Existenzgrundlage gefährdet. Alle Einnahmen aus dem Album werden an die Organisation "Help Musicians" gespendet, um Künstler zu unterstützen, die sich gegen diese Entwicklungen wehren.
Die britische Regierung plant, KI-Unternehmen zu erlauben, urheberrechtlich geschützte Werke für das Training ihrer Modelle zu nutzen – ohne explizite Zustimmung der Künstler. Kreative müssten aktiv widersprechen ("Opt-Out"-Modell), ein Vorgehen, das viele als unpraktikabel und ungerecht kritisieren.
Die Debatte erinnert an die Auseinandersetzungen rund um Musikpiraterie in den 2000ern, insbesondere Napster. Die Musikindustrie kämpfte damals gegen die kostenlose Verbreitung von Songs, bis sich schließlich legale Streaming-Dienste durchsetzten.
Heute stehen Tech-Giganten wie OpenAI, Stability AI, Google und Microsoft im Zentrum der Kontroversen: Ihre KI-Modelle werden mit riesigen Mengen an Daten trainiert – darunter Musik, Texte, Bilder und Code, oft ohne Lizenz.
Während sich einige Unternehmen auf legale Vereinbarungen stützen, stehen andere wegen unerlaubter Nutzung von Inhalten unter Beschuss. In den letzten Jahren häufen sich Klagen gegen KI-Firmen: Getty Images verklagte die Entwickler von Stable Diffusion, weil ihre Bilder ohne Lizenz verwendet wurden.
Musiker, Autoren und Programmierer argumentieren, dass ihre Werke "gestohlen" werden, indem KI-Modelle sie analysieren und neue Inhalte generieren, die oft als direkte Konkurrenz zu menschlichen Künstlern gesehen werden.
Der Harvard-Rechtsprofessor Lawrence Lessig sieht Parallelen zur Napster-Ära: "Kreative haben immer wieder dieselbe Reaktion: Mein Material wird gestohlen!"
Neben Musikern und Komponisten haben sich auch Schriftsteller und Filmemacher der Protestbewegung angeschlossen. Barbara Broccoli, Stephen Fry, Helen Fielding und Tom Stoppard unterzeichneten einen offenen Brief in der Times, in dem sie vor einem "Ausverkauf" an große Tech-Konzerne warnen.
Auch Andrew Lloyd Webber sprach von "grand theft AI" – also KI als groß angelegtem Diebstahl. Parallel zur Veröffentlichung des Albums hat sich eine breite Protestbewegung formiert: Die "Make It Fair"-Kampagne wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen. Große britische Tageszeitungen druckten Anzeigen, die dazu aufrufen, sich an Abgeordnete zu wenden, um die geplanten Gesetzesänderungen zu verhindern.
Auch Paul McCartney schaltete sich ein und warnte davor, dass KI-Technologie Künstler "ausbeuten" könnte. Kate Bush, Damon Albarn und ihre Mitstreiter setzen sich dafür ein, dass die Kunst nicht durch KI-Interessen entwertet wird. "Die britische Regierung wirft die kreative Industrie unter den Bus", kritisiert Ed Newton-Rex, der das Protestalbum initiiert hat. Die Künstler fordern: "Macht es fair! " – ein Slogan, der von großen Tageszeitungen wie der Times und dem Guardian unterstützt wurde.
In der EU unterliegt das Training von KI-Modellen mit urheberrechtlich geschützten Inhalten übrigens strengeren Regeln als in den USA oder bald eventuell auch England. Die EU-KI-Verordnung verpflichtet KI-Entwickler, Urheberrechte zu respektieren und geschützte Werke nicht ohne Lizenz zu nutzen.
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