Netflix streicht umstrittene Prince-Doku
Die Chefs von Netflix haben die Veröffentlichung einer neuen Dokumentation über Prince abgesagt – aber warum?
Die Chefs von Netflix haben die Veröffentlichung einer neuen Dokumentation über Prince abgesagt – aber warum?
Die verstorbene Pop-Ikone sollte eigentlich Thema des neunstündigen Features sein, doch Journalisten der New York Times berichteten bereits im vergangenen Herbst, dass die Nachlassverwalter von Prince versuchten, die Veröffentlichung von Ezra Edelmans Film auf der Streaming-Plattform zu verhindern.
Der 50-jährige Oscar-prämierte Regisseur hatte seit 2019 an dem Projekt gearbeitet, nachdem er von Netflix dafür angeheuert worden war. Laut 'The New York Times' lag der endgültige Schnitt in seinem und Netflix‘ Recht, während das Estate das Recht behielt, den Film auf sachliche Genauigkeit zu überprüfen. Das Estate erhielt bereits 2023 eine Schnittversion der Dokumentation und antwortete mit einer 17-seitigen Liste von Änderungswünschen, so der Anwalt L Londell McMillan, einer der Administratoren des Estates. Und während Ezra Edelmann einigen Änderungen zustimmte, lehnte er andere ab. Das war wohl zu viel für die Nachlassverwalter.
Heikel: In der Doku sollen beispielsweise die Ex-Freundinnen von Prince vorgekommen sein, die ihn des körperlichen und emotionalen Missbrauchs beschuldigten, las man in der „New York Times" im September.
Mit dabei sind demnach auch Berichte über Prince eigene von Missbrauch geprägte Kindheit und die Vernachlässigung seiner jungen Frau Mayte Garcia, nachdem das Paar ein Kind verloren hatte.
Vertreter des Nachlasses hatten zuvor behauptet, eine erste Fassung enthalte "dramatische" sachliche Ungenauigkeiten und "sensationslüsterne" Darstellungen bestimmter Ereignisse aus seinem Leben, so Quellen aus dem Umfeld.
Regisseur Ezra Edelmann erhielt umfassenden Zugang zu den Archiven von Prince für eine vereinbarte insgesamt sechsstündige Serie. Stattdessen soll er neun Stunden Filmmaterial geliefert haben. Vermutlich war es auch dieser Verstoß gegen die Vereinbarung, der es dem Nachlass ermöglichte, die Rechte zurückzuhalten.
Jetzt gehen beide Seiten getrennte Wege. Wohin das künstlerisch und inhaltlich in Bezug auf eine mögliche kommende Doku führt, bleibt abzuwarten.
Nach Bekanntwerden dieser Nachricht veröffentlichten die Hinterbliebenen von Prince ein Video auf X mit den Worten: "Der Tresor wurde freigegeben" und dem Hashtag "#free".
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