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Dean Reed am Flughafen Berlin-Schönefeld (1978)
Bundesarchiv, Rainer Mittelstädt, CC-BY-SA 3.0
Dean Reed am Flughafen Berlin-Schönefeld (1978)

Rest in Peace, Dean Reed!

Als der "Rote Elvis" machte der Amerikaner Dean Reed in der DDR Karriere. In den 80ern hatte er eine große Krise und nahm sich das Leben.

Cyndi Lauper mit Time After Time

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Cyndi Lauper mit Time After Time
Dean Reed mit dem Ensemble "Grenada"
Complimenti, CC BY 3.0
Dean Reed mit dem Ensemble "Grenada"

Dean Reed war sicherlich einer der ungewöhnlichsten Musiker der ehemaligen DDR

Allein schon die Tatsache, dass Dean Reed Amerikaner war, macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung. Ein Amerikaner, der in der DDR wohnt und auftritt? Wie konnte das denn sein?

Tatsächlich begann die Karriere von Dean Reed in seiner Heimat. In den 60ern sollte er zu einem Teenageridol aufgebaut werden, aber das gelang Capitol Records nicht. Seine Charterfolge in den USA waren überschaubar. Aber gleichzeitig wurde Dean Reed in Südamerika zum gefragten Star. 1961 schickte Capitol Records Dean Reed auf Tour durch Argentinien, Chile, Brasilien und Peru. Plötzlich merkte Dean Reed, dass man durchaus im Ausland Star sein konnte, ohne in der Heimat Erfolg zu haben. In Lateinamerika füllte er Stadien. Allerdings wurde Dean Reed dort auch mit sozialen Problemen konfrontiert, wie er sie in seiner Jugend nie gesehen hatte. 1966 traf er auch Che Guevara. Dean Reed wurde politisch und die neuen Militärdiktaturen in Südamerika wollten ihn nicht mehr auftreten lassen.

Eine schwere Zeit für Dean Reed. Er radikalisierte sich weiter, zog nach Europa und schaute sich nach politischen Allianzen um. Die fanden sich natürlich leichter hinter dem "Eisernen Vorhang". Dort wollte er nun auftreten. Ab 1966 spielte Dean Reed Konzerte in Russland. Das sowjetische Plattenlabel Melodija nahm ihn unter Vertrag. Fünf Jahre später lernte er in Leipzig seine spätere Frau Wiebke Dorndeck kennen. 1972 zog Dean Reed in die DDR. Ein ungeheuerlicher Schritt - aus der Sicht der Amerikaner. Eine großer Propaganda-Geschichte aus der Sicht der DDR-Führung. Dean Reed bekam viele Rollen in DDR-Filmproduktionen und trat mit Gojko Mitic auf. Aber die 80er waren dennoch für Dean Reed keine leichte Zeit.

Selbst in der DDR war in den 80ern der Sound von Dean Reed altbacken. Nun waren es die NDW-Stars aus dem Westen, die den Jugendlichen imponierten. Zum Teil sogar die Punks. Ein alternder Rocker, zumal bekennender Sozialist, egal ob Amerikaner oder nicht, war da nicht mehr so gefragt. Die große Liebe zwischen Dean Reed und der DDR erkaltete.

Auch wenn Dean Reed noch immer auftrat: die Show "Sing, Dean, sing!" im Palast der Republik in Berlin war 1981 ein großer Erfolg, Dean Reed sah die DDR nun viel nüchterner. Er wurde kritischer, was die Stasi durchaus bemerkte. Der "Rote Elvis" spielte weiter Konzerte, telefonierte aber an den Abenden oft sehr lange mit seinen Freunden in der USA.

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Berlin, Germany
Tony Webster, CC BY 2.0
Berlin, Germany
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Dean Reed bei der Dokumentar- und Kurzfilmwoche (1976)
Bundesarchiv, Friedrich Gahlbeck, CC-BY-SA 3.0
Dean Reed bei der Dokumentar- und Kurzfilmwoche (1976)

Vor genau 36 Jahren starb Dean Reed

1986 dann der erschütternde Selbstmord. Am 13. Juni 1986 wurde er im flachen Wasser mit aufgeschnittenen Pulsadern und einer Überdosis Schlaftabletten aufgefunden. Der Selbstmord wurde sofort zum Politikum. Dem KGB und dem CIA wurden Täterschaft unterstellt. Tatsache ist aber auch, dass der Abschiedsbrief von Dean Reed von der DDR-Regierung bis 1990 unter Verschluss gehalten wurde. Seine Witwe Wiebke Reed erklärte gegenüber der Superillu: "In Verhältnissen, in denen nicht Harmonie herrschte, konnte Dean schlecht leben. Er konnte mit Kritik und Widerspruch nicht umgehen."

Dean Reed war einer der ganz spannenden Protagonisten der innerdeutschen Geschichte. 2007 erschien eine sehenswerte Verfilmung seiner Biografie. Aktuell ist das Leben von Dean Reed Teil der Ausstellung "Ein Land und seine Helden – 25 Geschichten aus der DDR" in Berlin.

Der rote Elvis (DE 2006/2007) - Deutscher Trailer

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