Sinéad O’Connor - Troy
Für ein klassisches Liebeslied ist der Text ab der Hälfte zu wütend. Und tatsächlich: das Lied handelt von ihrer problematischer Beziehung zu ihrer Heimatstadt Dublin.
Für ein klassisches Liebeslied ist der Text ab der Hälfte zu wütend. Und tatsächlich: das Lied handelt von ihrer problematischer Beziehung zu ihrer Heimatstadt Dublin.
Die fast legendäre erste Single von Sinead O'Connor aus dem Jahr 1987, also einige Jahre bevor sie mit einem Lied von Prince weltberühmt wurde. Für ein klassisches Liebeslied ist der Text ab der Hälfte zu wütend. Und tatsächlich: das Lied handelt von Sinead O'Connors problematischer Beziehung zu ihrer Heimatstadt Dublin und insbesondere zu ihrer Mutter, die 1985 bei einem Autounfall ums Leben kam. Schon zuvor, nach der Scheidung der Eltern, wollte Sinead O'Connor zu ihrem Vater ziehen. Nach irischem Recht war es aber nicht möglich, dass Väter das Sorgerecht bekamen. Jedenfalls war ihre Beziehung zur Mutter höchst konfliktreich. Sinead O'Connor sprach in diesem Zusammenhang später von Missbrauch.
In "Troy" wird die historische Stadt Troja zur Metapher für das Verhalten ihrer Mutter, denn Sinead O'Connor fühlte sich immer von ihr verraten. Mit entsprechendem Nachdruck singt sie die späteren Textzeilen. Auch die Musik spitzt sich zu, Streicher setzen ein und geben der zweiten Hälfte sehr viel Dramatik. Das insgesamt sehr emotionale Stück war vom Aufbau nicht sehr kommerziell und konnte nur in England in die Charts gehen. Die nächste Single "Mandinka" war schon sehr viel leichter zu verkaufen und entsprechen erfolgreicher.
Obwohl "Troy" eher ein Geheimtipp ist, wurde dennoch 2002 ein Club-Mix-Album von dem Song veröffentlicht. 10 Künstler veröffentlichten auf "Troy (The Phoenix from the Flame)" ihre Remix-Versionen des Sinead O'Connor-Songs. Die neuen Versionen sind reine Dance-Stücke und erfordern schon etwas Toleranz von eingefleischten Sinead O'Connor-Fans. Zumal die sehr sanft gesungenen ersten Textzeilen mit harten Dance-Beats unterlegt werden. Diese schräge Kombination schaffte es aber dennoch auf Platz drei der US-Dance-Charts.