10 starke Frauen im 80er-Pop
Wir feiern am Weltfrauentag die einflussreichsten Musikerinnen der 80er, die zu Recht Vorbilder für viele Frauen und Mädchen waren und sind.
Wir feiern am Weltfrauentag die einflussreichsten Musikerinnen der 80er, die zu Recht Vorbilder für viele Frauen und Mädchen waren und sind.
Nicht nur musikalisch waren diese Frauen in den 80s Vorbilder. Sie waren rebellisch, extravagant, unangepasst, hochgradig talentiert, fleißig und bissig, sexy und cool. In diesem Listing finden sich die 80er Künstlerinnen wieder, die mehreren Generationen gezeigt haben wie toll es ist eine Frau zu sein.
>> Das waren übrigens die begehrtesten Frauen im Pop der 80er
Anna Mae Bullock aka Tina Turner aus Tennessee ist sicher eine der Frauen mit der größten positiven Power der 80s. Tina Turner hatte nach ihrer Scheidung von Ehemann Ike Turner ein paar schwierige Jahre, musste sich mit kleineren Clubauftritten und Gelegenheitsjobs über Wasser halten, schaffte dann 1984 das große Solo-Comeback mit "Private Dancer". Der Song zeichnet das Leben einer Frau im Rotlichtmilieu die sich durch harte Zeiten kämpft und von einem besseren Leben träumt. Natürlich war der Song auch autobiographisch motiviert. Mit dem Song "What's Love Got To Do With It" gab Tina Turner ihrem Ex sogar noch einen musikalischen Seitenhieb mit. Mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern gehört die mittlerweile 81jährige Tina Turner zu den weltweit erfolgreichsten Sängerinnen. "Schon gewusst: An eine Rock-Karriere hat Tina Turner in ihren jungen Jahren überhaupt gar nicht gedacht, sondern ging voll in ihrem Job als Krankenschwester auf.
Madonna (Madonna Louise Ciccone) ist für ihre Wandelbarkeit in den 80s bekannt. Madonna fiel allerdings nicht nur als Stilikone und Trendsetterin auf. Unangepasst und skandalträchtig mischte Madonna die Popszene mit einem Selbstbewustsein wie kaum eine andere auf. Denken wie beispielsweise an das Video zu "Like A Prayer" in dem die katholisch erzogene Tochter zweier italienischer Einwanderer einen farbigen Geistlichen vor einem brennenden Kreuz küsste und dazu tanzte. Das fromme Amerika war erschüttert. Madonna lebte weibliche Emanzipation im Popbiz wie kaum eine andere aus, bis heute. Wie kaum eine andere Frau präsentierte Madonna jenseits ihrer gescheiterten Beziehungen vor allem junge Männer gerne als ihre persönlichen Sexobjekte. Zu ihrem 60ten Geburtstag (16.08.18.) versprach Madonna allerdings sich keine Loverboys mehr nach Hause zu holen. Schon gewusst: Bei ihrer Scheidung von Schauspieler Sean Penn 1989 musste Madonna ihm 50 Millionen Dollar Abfindung zahlen. Klassische Rosenkrieg-Geschlechterrollen waren hier mal vertauscht.
Whitney Houston (Whitney Elizabeth Houston) war "The Voice". Die am 9. August 1963 in New Jersey geborene R&B-, Soul- und Popsängerin lieferte mit ihrer ersten LP "Whitney Houston" 1985 eines der meistverkauften Debüt-Alben aller Zeiten (22 Mio. verk. Tonträger). Das größte Talent der verstorbenen Whitney Houston war auf jeden Fall ihre Stimme, die eine ganze Generation von Sängerinnen inspirierte. Sogar aus einfachen Pop- und Partynummern wie "I Wanna Dance With Somebody " schuf Whitney Houston wahre Gesangshymnen für Generationen. Später, in den 90s, begann ihr geistiger und körperlicher Verfall durch verschiedene Formen der Drogenabhängigkeit. Am 11. Februar war ihr neunter Todestag. Schon gewusst: Trotz ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihres schon seid Kindesalter trainierten Gesangstalents begann Whitney Houstons Karriere Anfang der 80er zunächst als Model für die Titelseiten von Cosmopolitan und Glamour.
Donna Summer galt als die erste offizielle Disco Queen auf diesem Planeten. Den Titel hat sich Donna Summer bereits in den Siebzigern u.a. mit "I Feel Love" erarbeitet. Die am 31. Dezember 1948 in Boston, Massachusetts geborene Sängerin und Songschreiberin LaDonna Adrian Gaines lieferte in den 80s mit jedem Album Songs, die aus den Diskotheken kaum wegzudenken waren. Donna Summers musikalisches Talent brachte ihr fünf Grammys und einen Oscar ein. Zum Erfolg kam der Stress: Bereits 1979 versuchte Donna Summer sich das Leben zu nehmen, rappelte sich nach einer Pause aber wieder auf. Mit " She Works Hard For The Money" veröffentliche Donna Summer 1983 einen Song, der bis heute als Musiktitel für Frauen steht die sich selbstbewusst und stark durch ihr Leben boxen. Am 17. Mai 2012 ist Donna Summer an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung gestorben. Schon gewusst: Donna Summer sprach fliessend deutsch. Ende der 60er Jahre kam Donna Summer wegen ihres Musical-Engagements nach München. Hier lernte sie auch den Produzenten Giorgio Moroder kennen mit dem sie ihre Weltkarriere startete.
Gloria Estefan - die Queen of "Latino-Pop". Die 1957 in Havanna/Kuba geborene Gloria María Milagrosa Fajardo García hat sich skandallos und lächelnd nach oben gerabeitet. Gloria Estefan brachte in den frühen 80s diesen ganz neuen Spirit mit der lebensfrohen, lateinamerikanischen Kultur auf die Bühne. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Emilio Estefan und der Miami Sound Machine ("Conga", Dr. Beat") feierte sie erst in ihrer neuen Wahlheimat Florida, später weltweit Erfolge. Gloria Estefan war dabei immer die weibliche "Führungskraft": Aus Miami Sound Machine wurde aufgrund ihrer Beliebtheit bald "Gloria Estefan & Miami Sound Machine", später 1989 dann nur noch "Gloria Estefan". Auch nach ihrem schweren Verkehrsunfall 1990 erholte sie sich bald, und kassierte zwei Jahre später sogar einen Grammy. Die Hochschulabsolventin Gloria Estefan (Psychologie, Sprachen) fördert bis heute junge Talente, ist politisch aktiv, betreut ihren YouTube-Kanal, schreibt Kinderbücher und unterstützt gemeinnützige Organisationen. Wenn auf eine Künstlerin der Titel "Powerfrau" zutrifft, dann auf Gloria Estefan. Schon gewusst: 2015 bekam Gloria Estefan von US-Präsident Barack Obama die "Presidential Medal Of Freedom" verliehen. Es ist die höchste zivile Auszeichnung, die ein US-Bürger erhalten kann.
Als Frontfrau des Duos Eurythmics (mit Dave Stewart) und später auch solo, stand Annie Lennox (geb. 25.12.1954, Aberdeen/Schottland) in den 80ern mit zahlreichen Hits regelmäßig oben in den Charts ("Sweet Dreams", Here Comes The Rain Again", "Who's That Girl"). Annie Lennox' leicht unterkühlte, androgyne aber zugleich auch sehr weibliche Austrahlung prägte einen ganz neuen Stil im Mainstream der Popmusik der 80s, und ihr Kurzhaarlook war vor allem in der damaligen Lesben-Szene stilprägend. Ihr Song "Sisters Are Doin’ It For Themselves", den Annie Lennox gemeinsam mit Dave Stewart schrieb, avancierte zu einer der Hymnen für die unabhängige selbstbewusste Frau der 80s. Schon gewusst: Eigentlich wollte Annie Lennox den Song gemeinsam mit Tina Turner singen. Tina Turner lehnte allerdings ab, weil ihr der allzu scharf formulierte feministische Text etwas zu deftig war, nachdem sie gerade erst ihr Comeback gefeiert hat. Eine textlich leicht abgeschwächte Version gewann dann bekannterweise das Herz Aretha Franklins.
Keine Frau hat jemals zuvor und danach so cool und sexy gerappt wie Debbie Harry (75). Eigentlich war es eher ein lasziver Sprechgesang den Blondie-Chefin Debbie Harry 1981 in "Rapture" zelebrierte. Dennoch zeigte sie der Männerwelt, die damals das Rap-Monopol in der gerade aufkeimenden neuen Szene inne hatte, dass "Frau" das auch darf und vor allem wie "Frau" das macht. Noch bevor das 80s-Jahrzehnt richtig los ging setzte Debbie Harry damit Zeichen. Leicht unterkühlt und heiss zugleich - so zeigte sich Debbie Harry am liebsten, immer ihre Vorbilder Marylin Monroe und die legendäre Marlene Dietrich vor ihrem geistigen Auge. Hits wie "Atomic" und "Call Me" waren weitere Erfolge in den 80s, mit "Rapture" allerdings schrieb Debbie Harry ein Stück Musikgeschichte. Schon gewusst: Debbie Harry versuchte die Männer in ihrer Liveband ebenfalls zu Blondis zu machen und forderte sie auf vor einer Clubtour ihre Haare blond zu färben. Die Männer rebellierten allerdings und die Klügere gab nach.
Die Königin der Neuen Deutschen Welle, Sexsymbol, Friedensaktivistin, Mama, Oma, Rockstar, Berufsjugendliche...oder kurz: Nena. Mit "99 Luftballons", "Nur geträumt", "Leuchtturm" und vielen weiteren Hits wurde Nena zur erfolgreichsten deutschen Pop-Sängerin der frühen 80er, vor allem aber zu DER Frontfrau der NDW-Szene. Die am 24. März 1960 in Hagen geborene Gabriele Susanne Kerner zählt mit weltweit 25 Millionen verkauften Tonträgern zu den Top-Sellern der deutschen Musikgeschichte. Aber nicht nur hier ist Nena ein Begriff. Obwohl, oder vielleicht gerade weil ihr Sound so gar keine internationale Attitude hatte und typisch Deutschpop war, schaffte sie es sogar international in die Charts. In den USA erreichte Nena mit 99 Luftballons Platz 2 der Verkaufshitliste. Schon gewusst: Viele Jahre hat Nena keine Bühne oder Garderobe betreten ohne eine Flasche "Mondwasser" gestellt zu bekommen. Ein ganz bestimmtes Mineralwasser, das bei Vollmond abgefüllt und mit positiven Vibes "besprochen" wird. Nena jedenfalls schwört darauf.
Jetzt kann man sich natürlich fragen was eine Frau wie Samantha Fox anlässlich des Weltfrauentages hier zu suchen hat, da sie in den 80s vor allem als halbnacktes PinUp-Girl auf den Seite-3-Pages der Boulevardblätter glänzte. Die 1966 in London geborene Samantha „Sam“ Karen Patricia Fox begann bereits mit 16 Jahren sich barbusig in "The Sun" zu präsentieren. Nun kann man über den gesellschaftlichen und künstlerischen Wert von Oben-Ohne-Postern verschiedener Meinung sein. In den 80s war es Standard, und Samantha Fox schaffte es nach und nach eine weltweite Gesangskarriere darauf aufzubauen ("Touch Me", "Nothing's Gonna Stop Me Now"). Auf der Bühne lagen Samantha Fox Männer- und Frauen-Herzen gleichermaßen zu Füßen. Und irgendwie mutet es fast ironisch an, dass ausgerechnet DAS weibliche Sex-Symbol der 80er-Männerwelt heute glücklich mit ihrer festen Partnerin Linda Olson lebt, die gerne mal ihre zwei Jungs aus erster Ehe mitbringt - wie in jeder anderen Familie eben auch. Schon gewusst: Samantha Fox ist ein absoluter Oldschool-Junkie und schaut sich ihre alten Auftritte tatsächlich gerne auf ihrem VHS-Recorder an. Das ist ja mal 80s.
Kim Wilde (geb. Kimberly Smith, 18.11.60 in London) gehört unbestritten zu den erfolgreichsten weiblichen Popstars der 80s. Kim Wilde ist dabei eine der vielseitigsten Ladies der 80er: Ob Pop, Rock, Unplugged oder auf dem Dancefloor - Kim Wilde ist in allen Genres zu Hause und erfolgreich. Mit Hits wie "Kids in Amerika", "You Came" und vielen anderen Songs gehört Kim Wilde zu den 80s-Ladys die stets präsent waren in den Top-20. Neben ihrer Freundin Nena und Samantha Fox gehörte Kim Wildes Poster zu den beliebtesten Bravo-Starschnitt-Postern der 80s. Bis heute ist Kim Wilde musikalisch aktiv. Besonders abgefahren: 2009 will Kim Wilde ein Ufo über dem englischen Nachthimmel gesehen haben. Diese Begegnung hat Kim Wilde bis heute geprägt. Musikalisch hat sie das sogar in ihrem 2018er-Album "Here Come The Aliens" thematisiert. Am allerliebsten gibt die Hobbygärtnerin seitdem ihren Blumen Namen fremder Sterne. Schon gewusst: Kurz vor ihrer steilen Weltkarriere war es Kim Wildes grösster Berufswunsch Verkäuferin in einem Schallplattenladen zu werden. Naja, in die Plattenläden hat es Kim Wilde auf jeden Fall geschafft.