Candy Dulfer: mehr als eine Quotenfrau
Der Sommer verlief etwas holperig für die Saxophonistin. Nun schaut sie optimistisch in die Zukunft und wird in Deutschland auftreten.
Der Sommer verlief etwas holperig für die Saxophonistin. Nun schaut sie optimistisch in die Zukunft und wird in Deutschland auftreten.
Von Kool & The Gang, über Michael Jackson, Quincy Jones, Prince, Sister Sledge bis Tina Turner - In unserem neuen 80s80s Radio Funk & Soul laden wir euch ein in eine Sound-Welt die von Clubbeats bis Herzschmerz alles zu bieten hat. Can you feel it?
Auch wenn David A. Stewart (also Dave Stewart von den Eurythmics) die Karriere von Candy Dulfer mit dem gemeinsamen Hit "Lily Was Here" (siehe Video) entscheidend beeinflusste, so war es doch Prince, der sie entdeckte. Er nahm die Saxophonistin 1988 bei seiner Europatour auf die Bühne. Candy Dulfer hatte zu diesem Zeitpunkt noch nie Material veröffentlicht. Aber Dave Stewart bot ihr eine Zusammenarbeit an. Die Aufnahmen fanden angeblich in Form einer Jam-Session statt. Ganz jazzig sollen Dave Stewart und Candy Dulfer den Song direkt auf das Tape eingespielt haben. Das Ergebnis soll Dave Stewart tatsächlich überrascht haben, so sehr, dass er sich für eine Singleveröffentlichung entschied.
Der weitere Verlauf der Geschichte ist bekannt: "Lily Was Here" wurde im November 1989 veröffentlicht. In den Charts (damals noch Westdeutschland) ging der Song auf Platz 17. Nach dem Erfolg von "Lily Was Here" standen Candy Dulfer alle Türen offen, sie ging in den folgenden Jahren mit Pink Floyd und Alan Parsons ins Studio.
Derzeit befindet sich Candy Dulfer auf ihrer "We Never Stop"-Tour. In Deutschland steht noch ein Termin bei den Jazztagen in Dresden am 11. November 2022 und ein Konzert in Ludwigsburg am 9. Dezember 2022 an.
Candy Dulfer bemüht dabei sich um Schadensbegrenzung. Denn diesen Sommer hatte es Stress gegeben. Es geht um das Thema: Frauen auf Festivalbühnen. Und da musste Candy Dulfer plötzlich als Quotenfrau herhalten. Die aktuelle Diskussion entbrannte um das Line-up des Moon&Stars-Festival in Locarno. Die Veranstalter hatten nach anfänglicher Kritik kurzfristig Candy Dulfer ins Programm geholt. Die ursprüngliche LineUp-Bekanntgabe wurde von der Social Media-Plattformen gelöscht.
Trotz des Auftritts von Candy Dulfer blieb das Geschlechterverhältnis zwischen Musikerinnen und Musikern natürlich vollkommen unausgewogen. Candy Dulfer war die einzige Frau unter 35 Männern. Dann folgte die Häme nach dem Shitstorm: Candy Dulfer wurde von den Kritikern auf die Rolle der Quotenfrau reduziert. Die Saxophonistin lässt sich davon nicht beirren und bleibt beim Tagesgeschäft:
"Von den amerikanischen Musikern habe ich gelernt: hör' einfach auf zu heulen. Spiel einfach weiter. Ich stehe nicht für mich auf der Bühne, sondern für meine Fans."
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