Duran Duran: traurige Reunion

Andy Taylor war in den 80ern der "wild Boy" bei der Band Duran Duran. Seine sexuellen Eskapaden füllen ganze Bücher, sein Drogenkonsum hielt eine Heerschar an Dealern auf Trab. In einer Band, die durchaus wusste, wie man hart feiert, hatte Andy Taylor mit Abstand die größten Probleme mit Drogen. Er gab schon 2008 in seiner Biografie zu: "Wir waren in Paris. Auf der Straße kam ich an einem Kiosk vorbei. Ich sehe die Schlagzeile und verspüre ein ekelhaftes Ziehen im Magen, als ich lese: 'Coke crazy Duran Duran'. Der Artikel hatte Bilder von uns, darunter stand: ... Andy Taylor legt riesige Kokslines auf der Küchenspüle aus. Sie sind süchtig. Sie brauchen Kokain um Leistung zu bringen, sie brauchen es, um eine gute Zeit zu haben, sie brauchen es, um dem Druck der standzuhalten."

2006 verkündete Andy Taylor seinen finalen Ausstieg bei Duran Duran, aber schon zuvor war er immer wieder über längere Zeiträume kein offizielles Mitglied gewesen. Andy Taylor sah sich schon in den 80ern eher als Rocker - nicht so sehr als New Wave-Musiker. Sein Seitenprojekt Power Station belegt das.

Letztes Jahr waren Duran Duran als Neuzugang in die Rock and Roll Hall of Fame geladen. Weil natürlich die gesamte Bandhistorie gefeiert werden sollte, war auch das Ex-Mitglied Andy Taylor auf der Gästeliste, die Fans erwarteten zumindest eine Reunion für einen Abend. Aber es kam tragisch anders. Statt Partystimmung verkündete Frontmann Simon Le Bon traurige Nachrichten. Er verlas einen Brief von Andy Taylor, der augenscheinlich nicht anwesend war. Es traf die Fans wie ein Hammerschlag: Andy Taylor hat Prostatakrebs. Seit Jahren. Aber nun war der Krebs so weit fortgeschritten, dass Andy Taylor nicht mal an dieser Ehrung teilnehmen konnte. Es gibt wenig Aussichten auf eine Heilung.