Gloria Gaynor: Eine Discoqueen wird 80
Mut, Hoffnung, Female-Power. Mit viel positiver Power überlebte Gloria Gaynor die 70er, eigene Schicksalsschläge und landete in den 80s.
Mut, Hoffnung, Female-Power. Mit viel positiver Power überlebte Gloria Gaynor die 70er, eigene Schicksalsschläge und landete in den 80s.
Um in den Zeitpunkt ihrer Karriere zu schauen, ab dem sie nun wirklich jeder kannte und nach ihrer Musik abging, müssen wir in die Zeit kurz vor die 80er schauen.
Es war ein Lied über Hoffnung und Lebensmut nach einer gescheiterten Beziehung, der zum Megaseller wurde. Mit „I will survive“ hat Gloria Gaynor 1978/79 einen der größten Disco-Hits aller Zeiten auf die vordersten Chartplätze gebeamt.
Der Song brachte auf den Punkt, was die Discoszene zur Jahrzehntenwende von den Gayclubs bis in die Großraumdiscos bewegte: Positives Lebensgefühl und den Überlebenswillen einer Disco-Generation.
Gloria Gaynor hatte schon zuvor Hits gelandet („Never Can Say Goodbye“) und war schon lange im Musikbiz tätig, aber diese Nummer brachte ihr den ganz großen Durchbruch.
Das Lied wurde in dutzende Sprachen übersetzt, zigfach gecovert und ein ständiger Begleiter für sie. Gloria selbst sagte unserem 80s80s-DJ George dazu: „Es ist ein Geschenk Gottes für mich, dass ich an die Welt weitergab“.
80s80s-DJ George weiter: „Ich traf Gloria Gaynor das erste Mal 1993 als DJ bei einer großen Disco-Veranstaltung in Berlin, wo sie auftrat, und war völlig baff von ihrer positiven Ausstrahlung".
Ihre Kraft holt Gloria aus ihrem Glauben, sagt sie weiter. Kraft, die sie auch brauchte, nachdem ihre Karriere Mitte der 70er ins Stocken geriet. Glorias Mutter starb und sie hatte mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Als großes Pech obendrauf wurde Gloria Gaynor bei einem Sturz von der Bühne schwer verletzt, lag monatelang im Krankenhaus und musste mehrfach an der Wirbelsäule operiert werden.
„‘I Will Survive‘ war meine Antwort auf diese Schicksalsschläge“. Das erzählte Gloria unserem DJ George in einem späteren Interview im Jahr 2013.
1983 folgte der Hit „I Am What I Am“. Spätestens mit diesem Track wurde Gloria Gaynor zur Ikone der Gay- und Lesben-Szene. Hintergrund:
Es war die Discoversion des Songs aus dem Musical „La Cage aux Folles“ (Ein Käfig voller Narren), uraufgeführt am New Yorker Broadway (1983). Es ist damit eines der wenigen Lieder eines schwulen Musicals, welches außerhalb des Stückes Erfolg hatte.
Die Message war eindeutig, dass man nur lebenswert leben kann, wenn man voll und ganz zu sich steht, und das auch akzeptiert werden sollte.
1998 erlebt die Disco-Queen nochmals ein Aufleben ihres ersten großen Welterfolges, als sie bei der Fußball-WM in Frankreich Patin der französischen Nationalmannschaft wurde.
Die Spieler wollten eine Siegeshymne und dabei kamen sie auf „I Will Survive“, das sie vor ihren Spielen zur Motivation sangen. Am Ende wurde Frankreich bekannterweise Fussballweltmeister.
Nach 17 eher ruhigeren Jahren veröffentlich sie das Album „Testimony“ auf dem sie sich wieder verstärkt dem Gospel widmet. In den teilweise autobiografischen Texten der neuen Songs bekräftigt Gloria Gaynor ihr Vertrauen in Gott.
„Sie wurde ganz euphorisch als sie das zu mir sagte im Interview“, erinnert sich 80s80s-George: „Ich möchte der Welt etwas Wichtiges und Bedeutendes hinterlassen. Ich möchte sie zurück zum Glauben führen. Und wenn Du nicht an Gott glaubst, glaube an etwas anderes das Dich stark macht. Halte den Kopf oben und gib nie auf“.
Die intensive Arbeit an „Testimony" hat sich gelohnt: Ziemlich genau 40 Jahre nach ihrem ersten Grammy für „I Will Survive" bekam Gaynors neues Album 2020 diesen begehrten Musikpreis in der Kategorie „Gospel" erneut.
Kurz davor erhielt Gloria Gaynor für ihre Verdienste die Ehrendoktorwürde für Musik des Dowling College erhalten. Im Jahr danach wurde ihr größter Hit in das nationale Schallplatten-Register der US-Kongressbibliothek aufgenommen. Nach dem Hurrican Harvey 2017 sang Gaynor ihren Song umgetextet als „Texas Will Survive" auf ihrem Twitter-Account.
Wir wünschen Gloria Gaynor zum 80sten alles Gute.
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