Vor 35 Jahren gab es einen Kahlschlag bei Sisters of Mercy
Die Abtrünnigen gründeten The Mission. Ein altes Fanprojekt wird aktuell wiederbelebt.
Die Abtrünnigen gründeten The Mission. Ein altes Fanprojekt wird aktuell wiederbelebt.
Die Wave-Bewegung kann als Ursprung für die Erfolgsstorys von Bands wie Depeche Mode, die Talking Heads und OMD in den 80s betrachtet werden. Jetzt hier 80s80s WAVE einschalten!
Schon Anfang 1985 deutete sich der große Bruch bei der Band Sisters of Mercy an. Während der "Tune in, turn on, burn out"-Tour kam es zu einem Streit zwischen Wayne Hussey und Andrew Eldritch. Dieser Streit führte zu einem Aderlass bei den Sisters of Mercy. Denn nicht nur Wayne Hussey ging, er nahm auch Craig Adams mit.
Wayne Hussey war dabei aber viel mehr als nur der Gitarrist der Sisters of Mercy gewesen. 1981 war er von Pete Burns gebeten, Mitglied der Band Dead or Alive zu werden. Wayne Hussey zog nach von Bristol nach London und prägte in den nächsten Jahren den Sound von Dead or Alive. Aber als Pete Burns kommerziellere Sounds einforderte, wechselte Wayne Hussey zur Band Sisters of Mercy. Auch hier wurde er zum kreativen Kern der Band. Er schrieb fast die Hälfte der Songs der nächsten Jahre.
Der Bassist Craig Adams lernte den Sänger Andrew Eldritch von den Sisters of Mercy in einer Bar kennen. Sie verstanden sich auch Anhieb und Craig Adams schrieb auch auch bald an den Songs mit. Zudem war seine hohe Stimme ein guter Kontrast zu der eher düsteren Stimme von Andrew Eldritch. Craig Adams sang daher bei vielen Songs mit.
Für die Band Sisters of Mercy war der Weggang von Craig Adams und Wayne Hussey ein derber Verlust. Andrew Eldritch dominierte künftig, die Band wurde zu einer One-Man-Show. Andrew Eldritch nahm die Sache zudem sehr persönlich. Er versuchte Craig Adams und Wayne Hussey bei der folgenden Bandgründung Steine in den Weg zu legen. Gegen deren neuen Namen Sisterhood ging er juristisch vor (so nannte sich ein Fanclub der Sisters of Mercy). Er ließ es sich aber nicht nehmen, 1986 beim ersten Auftritt von Sisterhood anwesend zu sein. Noch im selben Jahr gaben sie sich den Namen The Mission. Im November 1986 kam dann das Debut-Album "God’s Own Medicine". Aber insbesondere das Album "Children" im Jahr 1988 war ein großer Erfolg. Die Single "Tower of Strength" ging auch in Deutschland in die Charts. Der große The Mission-Klassiker "Wasteland" wurde hingegen in Deutschland nicht als Single veröffentlicht.
Es gab in den 90ern einen große Krise, denn ihr düsterer Wave-Sound war nicht mehr angesagt. Rave und Grunge verdrängten die düsteren 80er-Bands. Aber seit 2011 sind Wayne Hussey und Craig Adams mit Mike Kelly und Simon Hinkler in der Originalübersetzung wieder aktiv. Ein weiteres Projekt von The Mission wurde nun auch wieder aktiviert.
Denn 1986 wurde nicht nur die Band The Mission gegründet, sondern auch gleich eine eigene Kommunikation mit den Fans aufgesetzt. The Mission waren damit ihrer Zeit voraus. Der The Mission World Information Service (MWIS) war eine Plattform für The Mission-Fans. Natürlich war das in den 80ern ein Postservice von der Band an die Fans. Der MWIS wurde auch bald kostenpflichtig. Als dann die Fanzahlen zurückgingen, und die Band eine Pause einlegte, verschwand der MWIS.
Wayne Hussey war nach dem Neustart der Band nie wirklich zufrieden mit Social Media als Plattform für The Mission. Die üblichen Postings auf Facebook waren der Band zu unpersönlich, zudem war die Abhängigkeit von Facebook innerhalb von The Mission unpopulär. Nun hat die Band MWIS neu aufgelegt - digital und modern. Ein Ziel ist es, die Musik und Kommunikation von YouTube, Spotify und Facebook zu lösen. Es gibt verschiedene Modelle, kostenpflichtig und kostenfrei.
Man kann sagen, dass The Mission auch 35 Jahre nach der Gründung noch sehr kreativ sind. Die neue Plattform MWIS ist jedenfalls ein interessanter Versuch, das Musikgeschäft etwas anders zu betreiben, und von den großen digitalen Unternehmen unabhängig zu bleiben. Hier geht es zu MWIS.
Es gibt zu diesem Thema auch einen sehr guten Podcast von Prost Punk - Post Punk, hier anhören.