Klaus Nomi in der Staatsoper
Er inspirierte schon David Bowie und war der berühmteste Geheimtipp der Musikszene. Der „New Wave-Tenor“ wird nun in der Oper geehrt.
Er inspirierte schon David Bowie und war der berühmteste Geheimtipp der Musikszene. Der „New Wave-Tenor“ wird nun in der Oper geehrt.
Klaus Nomi war ein Countertenor, der die Kunst- und Musikszene mit seiner Mischung aus Klassik und New Wave sowie mit seinem schrillen Outfit inspirierte. Aber lest gerne mehr zu Klaus Nomi hier.
Der aus dem Allgäu (geb. 24. Januar 1944) stammende Klaus Nomi zog 1973 nach New York, da er in der deutschen Heimat kaum künstlerische Perspektiven für seinen Gesang sah. Klaus Nomi stand musikalisch krass quer zu den Grenzen aller Musikgenres. Mit seinem Crossover aus Oper, Pop und New Wave war er seiner Zeit voraus und wurde mit seinem schrillen Auftreten als retro-futuristische Kunstfigur vor allem hierzulande eher „nur“ als eine Underground-Attraktion gesehen.
In den späten 70ern wurde auch David Bowie auf den exzentrischen Sänger aufmerksam, und engagierte ihn 1979 als Background-Sänger für einen Auftritt bei der NBC Show Saturday Night Life.
Erst zu Beginn der 80er wurde Klaus Nomi auch in der deutschen Heimat bekannter. Das lag nicht zuletzt auch an seinen wenigen aber aufsehenerregenden, prominenten Auftritten wie etwa 1980 in der ARD-TV-Show „Bios Bahnhof“ oder Ende 1982 in Thomas Gottschalks Show „Na sowas“.
Noch bevor Klaus Nomi allerdings diesen Schwung mitnehmen und weiter als Kunstfigur aufsteigen konnte, starb er als eines der ersten prominenten Aids-Opfer noch relativ mittellos und einsam im Millionen-Molloch New York (1983).
Die Regisseurin Julia Lwowski, die mit dem Musiktheaterkollektiv Hauen und Stechen 2022 für den deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert wurde, entwickelte eine umfassende Hommage an den Ausnahmekünstler, der bis zuletzt nach Anerkennung und nach seinem Platz in der Kunstwelt suchte.
Im Orchesterprobensaal der Staatsoper Unter den Linden wurde am Samstag nun eine Hommage an den Künstler vorgestellt. In „Don’t you Nomi?“ erklingen die berühmtesten Songs und Nummern von Klaus Nomi, „Key of Life“, „After the Fall“ und auch der von ihm interpretierte „Cold Song“ aus Henry Purcells „King Arthur“. Gesungen werden die Passagen von Nils Wanderer, begleitet von Roman Lemberg an den Keyboards und Klavier sowie Alexander Lezzi am Schlagzeug.
Ein Wanderer zwischen den Kunst- Opern- und Pop-Welten hat nun endlich zumindest einen Platz im Establishment gefunden, den er so begehrte zu Lebzeiten . Rest in Peace Klaus Nomi.
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