8 Multitalente der 80er
Diesen Stars der 80er war die Musik nicht genug - sie wurden jenseits der Bühne kreativ und malten. Es geht um "Panikmännchen" und singende Häuser.
Diesen Stars der 80er war die Musik nicht genug - sie wurden jenseits der Bühne kreativ und malten. Es geht um "Panikmännchen" und singende Häuser.
Sänger und Maler? Erfolg als Rocker und in den Galerien der Metropolen? Das klingt nach einem unmöglichem Spagat, oder? Aber einem der aller größten Rockmusiker aller Zeiten gelang das mit einer fast selbstverständlichen Leichtigkeit. Und damit öffnete er diese Türe für kommende Generationen von Musikern. John Lennon, der tragischerweise am 8. Dezember 1980 von einem irren Fan erschossen wurde, war ein kreatives Multilatent. Seine Ambitionen gingen sehr weit über seine Musik – mit seiner Band den Beatles und als Solokünstler – hinaus. John Lennon war nicht nur ein legendärer Musiker, sondern auch ein talentierter bildender Künstler. Seine künstlerischen Werke, insbesondere Zeichnungen und Lithografien, sind bei Sammlern weltweit begehrt.
John Lennons Kunst zeichnete sich durch einen minimalistischen und oft humorvollen Stil aus. Viele seiner Werke entstanden während seiner Zeit mit Yoko Ono und reflektieren persönliche und gesellschaftliche Themen. Besonders bekannt ist die "Bag One"-Serie, eine Sammlung von Lithografien, die intime Momente seines Lebens darstellen. Selbst einfachste Kritzeleien von John Lennon, wenn sie ein Original sind, erreichen bei Auktionen mittlerweile schwindelerregende Preise. Seine bunten Gemälde werden teilweise für sechsstellige Beträge verkauft.
Ganz so wertvoll sind die Bilder der meisten 80er-Multitalente dann nicht. Dennoch lohnt es sich, genauer hinzusehen. Hier die 8 besten kreativen Grenzgänger der Dekade:
Während seiner Zeit in Berlin in den späten 1970ern entstand ein großer Teil seiner bildenden Kunst. Hier vertiefte er sich in das deutsche Expressionismus-Erbe und die Berliner Kunstszene. Diese Phase hatte einen dunkleren, introspektiven Stil, der sich sowohl in seiner Musik als auch in seiner Malerei zeigte.
David Bowie arbeitete hauptsächlich mit Öl und Acryl auf Leinwand und Papier, experimentierte aber auch mit Mischtechniken und Collagen. Seine Kunstwerke sind meist in gedeckten, erdigen Tönen gehalten und vermitteln eine gewisse Melancholie. Viele seiner Werke sind bewusst unvollkommen und zeigen einen sehr rauen, fast improvisierten Stil, was seiner experimentellen Herangehensweise entspricht.
Der Verkaufspreis für seine Kunstwerke ist je nach Seltenheit und Zustand unterschiedlich, aber seine Werke sind bei Kunstsammlern, die seine Vielseitigkeit und Tiefe schätzen, hoch angesehen.
Ein Künstler mit einem ausgeprägten Sinn für visuelle Ästhetik und kreativen Ausdruck. Die Farbe Lila wurde zu einem Markenzeichen von Prince und ist tief in seiner visuellen Ästhetik verankert. Sie steht für Mystik, Leidenschaft und Rebellion, was auch die Themen in seiner Musik und seinem künstlerischen Ausdruck widerspiegelt.
Das Album "Purple Rain" und der gleichnamige Film haben diese Farbe zu einem Symbol seiner Kunst gemacht. Prince entwarf und überwachte oft seine eigenen Kostüme und Bühnenbilder, was ihm erlaubte, eine einzigartige visuelle Identität zu erschaffen, die seinen Musikstil ergänzte.
Seine auffälligen Outfits – darunter ikonische Teile wie der "High-Collar-Trenchcoat" oder Spitzenhemden – machten ihn auch zu einem einflussreichen Stilvorbild in der Modewelt. Seine Zeichnungen und Skizzen gelten als Erweiterung seines musikalischen Schaffens.
Kim Gordon, die Mitbegründerin der einflussreichen Alternative-Rockband Sonic Youth, ist auch eine vielseitige und angesehene Künstlerin in der bildenden Kunstszene. Schon bevor sie mit der Musik berühmt wurde, war Kim Gordon in der Kunstwelt aktiv und studierte Kunst an der Otis College of Art and Design in Los Angeles. Ihre Kunst ist eine Verlängerung ihrer rebellischen Haltung und reflektiert viele der Themen, die auch ihre Musik prägen.
Kim Gordon von Sonic Youth setzt sich in ihrer Kunst oft kritisch mit gesellschaftlichen Normen, Geschlechterrollen und dem Einfluss von Medien auseinander. Sie ist bekannt für ihre feministischen Positionen und hinterfragt in ihren Arbeiten die Darstellung von Frauen in der Popkultur. Die Kunstszene im New York der 80er war prägend für Kim Gordon, und ihre Werke tragen bis heute die Spuren dieses Einflusses.
Bono, der Frontmann von U2, ist nicht nur als Musiker und Aktivist bekannt, sondern hat sich im Laufe der Jahre auch auf dem Gebiet der bildenden Kunst engagiert. Bono nutzt seine Kunst oft als Mittel, um auf soziale und politische Themen aufmerksam zu machen.
Er hat eine starke Leidenschaft für Menschenrechte, Armutsbekämpfung und globale Gerechtigkeit, was sich auch in seinen visuellen Werken widerspiegelt. Bono war Mitbegründer der Initiative RED, einer globalen Bewegung, die durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen Mittel für die Bekämpfung von AIDS generiert.
2003 illustrierte der U2-Sänger mit seinen Töchtern zum Beispiel das Musikmärchen "Peter und der Wolf". Das Bild wurde dann für unglaubliche 280.000 Euro verkauft – das Geld hat Bono gespendet.
David Byrne, der kreative Kopf der Talking Heads, ist ein vielseitiger Künstler, der neben seiner Musikkarriere auch als bildender Künstler, Schriftsteller und Filmemacher tätig ist.
Eine seiner bekanntesten Installationen ist "Playing the Building", ein Kunstprojekt, bei dem ein Gebäude in New York als Instrument umfunktioniert wurde. David Byrne verband ein altes Orgelkeyboard mit den Pfeifen, Wänden und Pfeilern des Gebäudes, so dass Besucher durch das Spielen der Tasten Klänge erzeugen konnten.
Sonst hat Talking Heads-Frontmann David Byrne einen minimalistischen, beinahe kindlichen Stil in seinen Zeichnungen und Illustrationen. Er nutzt einfache Linien und Formen, um Ideen darzustellen, die oft tiefgründig und nachdenklich sind.
Eines der bekanntesten Markenzeichen von Udo Lindenbergs Kunst sind seine "Panikmännchen" – kleine, schematische Figuren mit Zylinder und Sonnenbrille, die oft wie Udo Lindenberg selbst aussehen. Diese Figuren sind einfach gehalten, oft fast schon naiv, und stehen im Mittelpunkt vieler seiner Werke. Sie sind zu einer Art Signatur für seine Kunst geworden.
Udo Lindenbergs Kunstwerke greifen häufig aktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf, insbesondere in Bezug auf Deutschland. Die Bilder sind oft in Galerien und Ausstellungen zu sehen und erzielen auf dem Kunstmarkt teilweise hohe Preise. Selbst limitierte Drucke kosten vierstellige Beträge. Udo Lindenberg-Originale sind sehr viel teurer.
In den 80ern hatte Nick Rhodes zudem sehr erfolgreiche Seitenprojekte, so ist er der Mann hinter dem Erfolg der britischen Band Kajagoogoo. Nick Rhodes ist aber nicht nur für seine Musik bekannt, sondern auch für seine visuelle Kunst, insbesondere Fotografie und experimentelle digitale Kunst. Als kreatives Multitalent hat er seine künstlerische Vision nicht nur in die Musik, sondern auch in die bildende Kunst eingebracht.
Der Keyboarder arbeitet hauptsächlich mit Fotografie und schafft oft Bilder, die surreal und futuristisch wirken. Er setzt auf ungewöhnliche Perspektiven, verzerrte Formen und starke Farben, um eine atmosphärische Bildwelt zu erzeugen. In den 1980er Jahren arbeitete Rhodes an einem Fotobuchprojekt namens "Interference" mit Warren Cuccurullo, einem späteren Mitglied von Duran Duran.
Das Buch enthält surrealistische Polaroid-Bilder, die zeigen, wie Nick Rhodes bereits früh mit der Manipulation von Bildern experimentierte und eine eigene visuelle Sprache entwickelte. Nick Rhodes hat seine Kunstwerke in verschiedenen Galerien gezeigt und Anerkennung für seine künstlerische Arbeit erhalten.
Die Sängerin und Performance-Künstlerin Grace Jones ist bekannt für ihre außergewöhnliche visuelle Ästhetik und ihre Zusammenarbeit mit Künstlern wie Jean-Paul Goude.
Grace Jones hat allerdings nicht selbst gemalt. Sie ist eher ein Gesamtkunstwerk, das weit über die Musik hinausgeht. Ihre Kunst, die sie in erster Linie durch Performance, Mode und Fotografie auslebt, überschreitet die klassischen Grenzen zwischen Musik, Film, Mode und bildender Kunst.
Zusammen mit Jean-Paul Goude schuf sie eine kubistisch inspirierte Ästhetik, die stark an Picasso erinnert und sie wie ein "lebendiges Kunstwerk" wirken lässt. Grace Jones nutzt häufig Masken und Körperbemalung, um ihr Aussehen zu verändern und verschiedene Persönlichkeiten darzustellen.
Ihre fotografischen Werke sind bei Sammlern und Galerien sehr begehrt und haben einen Kultstatus erreicht. Einige ihrer Fotografien wurden als hochwertige Drucke veröffentlicht und erzielen bei Auktionen und in Sammlungen hohe Preise.
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