New Wave aus Amerika?
Information Society wollten in den 80ern die Musik in den USA revolutionieren. Was macht die Band heute?
Information Society wollten in den 80ern die Musik in den USA revolutionieren. Was macht die Band heute?
Gegründet wurden Information Society in Minneapolis, und ihre Mitglieder Kurt Harland, Paul Robb und James Cassidy waren riesige Tech- und Sci-Fi-Fans. Daher war es von Anfang an klar. Wir machen keine klassische Rockmusik!
Information Society mischten Synthpop mit New Wave. Sie waren eine der wenigen US-Bands, die mit ihrem elektronischen Stil auch mit den großen britischen Synthpop-Acts mithalten wollten. Das Experiment war mittelerfolgreich, New Wave - made in the USA - war kommerziell nicht so richtig gut zu verkaufen. In den USA griffen die wenigen Fans dieser Musik lieber auf die britischen Originale zurück.
Information Society hatten aber einen Hit, "What's on Your Mind (Pure Energy)". Das berühmte "Pure Energy"-Sample von Mr. Spock alias Leonard Nimoy aus Star Trek gab dem Song eine spezielle Note und dem Song diesen coolen, futuristischen Vibe. Als die Nummer 1988 rauskam, wurde sie in den entsprechenden Clubs gerne gespielt. In den Billboard Dance Club Songs Charts ging's bis auf Platz 3. Selbst in England war der Song in den Charts, wenn auch nur auf Platz 81. Da ist es kaum zu verstehen, dass "What's on Your Mind (Pure Energy)" tatsächlich in relative Vergessenheit geraten ist.
Obwohl Information Society nach den späten 80ern nicht mehr so oft in den Charts auftauchten, haben sie sich nie wirklich aufgelöst und machen bis heute Musik – immer noch mit diesem unverwechselbaren Retro-Vibe. Allerdings hatte der ikonische Sänger der Band, Kurt Harland, eine Weile die komplette Kontrolle über die Band übernommen. Das Album "Don't Be Afraid" (1997) hatte er ohne Unterstützung der Band aufgenommen - und dabei den typischen New Wave-Sound von Information Society in Richtung Industrial bewegt. 2006 traten Paul Robb und James Cassidy an, das Erbe der Band zu übernehmen, und stellten dafür sogar den Sänger Kurt Harland aufs Abstellgleis. Dazu muss man sagen, dass Kurt Harland mit seinen Vertonungen von Videospielen durchaus ausgelastet war. Information Society war zu diesem Zeitpunkt eher zu einem Hobby der Musiker geworden.
Also eine Platte im klassischen Set-up aus Kurt Harland, Paul Robb und James Cassidy. Es folgten zwei Alben und 2018 die Single "Nothing Prevails". Diese Single muss erwähnt werden, weil sie eine große Überraschung für die Fans war: es gibt von "Nothing Prevails" eine deutsche Version. Das klingt in unsren Ohren ungewöhnlich, weil der Gesang von Kurt Harland eher unbeholfen klingt. Information Society haben aber immer betont, dass sie stark von deutschen Bands wie Kraftwerk (link: /kraftwerk-die-roboter-kommen beeinflusst wurden. Die wenigen Fans in Deutschland vermuten zudem, dass Information Society in den USA auf der Erfolgswelle von Rammstein mitschwimmen wollen. Dass die deutsche Version von "Nothing Prevails" nicht für die deutschen Fans gedacht ist, ist klar. Information Society haben in Deutschland nie groß Platten verkauft. Auftritte in Europa sind insgesamt in der nächsten Zeit nicht geplant.
In den USA hingegen sind Kurt Harland, Paul Robb und James Cassidy immer wieder auf Festivals zu sehen. Zum Beispiel im März in Florida. Es ist tatsächlich ein bisschen so, als hätten die Amerikaner rückblickend erkannt, wie innovativ Information Society im Amerika der 80er waren. Die Band ist dort zwischenzeitlich Kult.
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