Sind Level 42 nur noch Vorgruppenmaterial?
Level 42 prägten die 80er mit ihrem einzigartigen Mix aus Funk, Jazz und Pop. 2025 stehen sie wieder auf großen Bühnen, allerdings als Supportac einer legendären Band. Was ist da los?
Level 42 prägten die 80er mit ihrem einzigartigen Mix aus Funk, Jazz und Pop. 2025 stehen sie wieder auf großen Bühnen, allerdings als Supportac einer legendären Band. Was ist da los?
Die 80er waren ein Jahrzehnt voller musikalischer Experimente, und mitten in diesem Sound-Kosmos tauchte eine Band auf, die Funk, Jazz und Pop so mühelos miteinander verband, dass sie nicht nur Tanzflächen, sondern auch Charts eroberte – Level 42. Die Truppe um den charismatischen Bass-Virtuosen Mark King war kein gewöhnlicher Act. Während andere Bands der Ära Synthesizer und Drumcomputer feierten, brachte Level 42 echten Groove in den Mainstream.
Anfang der 80er noch ein Geheimtipp in der britischen Jazz-Funk-Szene, entwickelten sie sich schnell weiter und fanden eine perfekte Balance zwischen Musikalität und Radio-Hits. Mit Songs wie "Love Games" und "The Sun Goes Down (Living It Up)" machten sie sich einen Namen, doch der ganz große Durchbruch kam Mitte der Dekade. 1985 veröffentlichten Level 42 "World Machine", das sie international bekannt machte. Besonders die Single "Something About You" zeigte, dass sie nicht nur technisch brillante Musiker waren, sondern auch Ohrwürmer schreiben konnten.
1987 folgte mit "Running in the Family" ihr wohl bekanntestes Album. Hits wie "Lessons in Love" oder der Titelsong liefen rauf und runter – auf MTV, in Clubs und natürlich auf jeder guten Mixtape-Kassette. Es war der Moment, in dem Level 42 nicht mehr nur eine Band für Musiker war, sondern zur festen Größe in den Pop-Charts wurde. Mark Kings unverwechselbarer Slap-Bass, die smoothe Stimme von Keyboarder Mike Lindup und dieser knackige Funk-Groove machten ihre Songs unverwechselbar.
1988 verließen Rowland "Boon" Gould und Phil Gould die Band – kreativer Druck und das anstrengende Tour-Leben forderten ihren Tribut. Trotzdem machten Level 42 weiter, auch wenn die späten 80er nicht mehr ganz an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen konnten.
Heute werden Level 42 oft als eine der unterschätztesten Bands der 80er bezeichnet – zu poppig für den Jazz, zu virtuos für den Mainstream. Im Herbst 2024 waren sie auf einer kleinen Tour in Deutschland; drei Termine. Im Herbst 2025 gibt es ein paar Auftritte in England, bei der "World Machine" 40th Anniversary Tour 2025. Es sieht so aus, als sei die Nachfrage nach Level 42 begrenzt.
Aber nun die große Verkündung: Level 42 in der altehrwürdigen Royal Albert Hall in London. Die Party steigt Ende März. Die Sache hat aber einen Haken. Denn so sehr die Band das auf Social Media feiert, sie ist Vorgruppe für The Who. Ein merkwürdiger Karriereschritt. Eventuell wollen Level 42 die Erfolgsstrategie ihrer frühen 80er wiederholen. Denn als Vorgruppe von The Police im Jahr 1981 bekamen sie erstmals größere Aufmerksamkeit. Ein Comeback als Vorband? Wir werden sehen, ob das funktioniert.
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