Mehr 80er-Stars für die Rock and Roll Hall of Fame
Für 80s80s ist das ein Anlass zu fragen: warum überhaupt "Rock" - wenn mit Duran Duran und Eurythmics erneut New Wave-Bands ausgezeichnet werden?
Für 80s80s ist das ein Anlass zu fragen: warum überhaupt "Rock" - wenn mit Duran Duran und Eurythmics erneut New Wave-Bands ausgezeichnet werden?
Die Rock and Roll Hall of Fame ist sozusagen das zentrale Museum der Popmusik. Radikalere Fans würden sagen, dass es eine Ruhmeshalle ist. Die Hall of Fame steht in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio. Hier werden die wichtigsten und einflussreichsten Musiker, Produzenten und Persönlichkeiten im Umfeld des Rock ausgestellt. Seit 1986 wird jedes Jahr eine begrenzte Anzahl neuer Mitglieder aufgenommen, wobei die Aufnahme frühestens 25 Jahre nach Erscheinen der ersten Schallplatte oder CD des Künstlers erfolgen kann.
Der Name der Rock and Roll Hall of Fame ist etwas missverständlich und im Zeitgeist der Grünungsjahre verhaftet. In den 80ern war Popmusik in den USA noch nicht wirklich ein großer Begriff, dort waren die jungen wilden Musiker nach von der Gattung Rock and Roll. 2010 kritisierte Paul Stanley von Kiss - als Vertreter der Rockmusik - die Namensgebung, beziehungsweise Vergabepraxis deutlich.
1986 wurde nach langen Verhandlungen und Befragungen Cleveland als Standort gewählt. Knappe zehn Jahre später konnten die ersten Besucher empfangen werden. Die Rock and Roll Hall of Fame war von Beginn an als weltweites Touristenmagnet entworfen worden, die Architektur ist überschwänglich und weit über 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind üppig. Entworfen wurde die Rock and Roll Hall of Fame vom Archiketken Ieoh Ming Pei. Die später von ihm gebaute Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums in Berlin ähnelt der Rock and Roll Hall of Fame, daher spötteln Besucher seit 2003 über die Kopie der Rock and Roll Hall of Fame in Berlin.
Wegen der zeitlichen Abstandregel sind in den letzten Jahren nun vermehrt 80er-Künstler in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden mit dabei sind beispielsweise: Stevie Wonder, Elton John, Rod Stewart, David Bowie, Pink Floyd, Fleetwood Mac, Billy Joel, Bruce Springsteen, Michael Jackson, The Police, Prince, ZZ Top, U2, Madonna, Beastie Boys, The Cars, Dire Straits, The Cure, Janet Jackson, Roxy Music, Go-Go’s, Depeche Mode und Whitney Houston. Eine der umstrittensten Nominierungen war Madonna im Jahr 2008, weil sie offensichtlich keine Rock and Roll-Musik macht.
Für 2022 sind erneut 80er-Stars auf der Liste: Eurythmics, Pat Benatar, Duran Duran und Lionel Richie. Erneut wird das zu Diskussionen führen, weil diese Künstler nicht direkt für Rock and Roll stehen. 80s80s hingehen gratuliert den Neuzugängen zur Rock and Roll Hall of Fame begeistert.
Heute findet die 37th Annual Rock & Roll Hall of Fame Induction Ceremony statt, dabei werden Eurythmics, Pat Benatar, Duran Duran und Lionel Richie neben weiteren Musikern offiziell in die Ruhmeshalle aufgenommen.
Wer kommt in die Rock and Roll Hall of Fame?
Musiker können 25 Jahre nach der Veröffentlichung ihrer ersten Aufnahme aufgenommen werden. Das Nominierungskomitee der Stiftung (das sich aus Rockhistorikern zusammensetzt) wählt jedes Jahr Nominierte in der Kategorie Performer aus, die dann von einem internationalen Gremium aus rund 500 Rockexperten gewählt werden.
Ist der Prozess transparent?
Auch wenn die Rock and Roll Hall of Fame sehr um Transparenz bemüht ist. Am Ende ist die Arbeit des Nominierungskomitees schwer nachvollziehbar. Die Nominierungen werden jedes Jahr heftig kritisiert. Dabei ist es allerdings nicht einfach diese Kritik sinnvoll zu adressieren, denn die Rock and Roll Hall of Fame bekräftigt, vollkommen von den Entscheidungen der Stiftung abhängig zu sein. Die Stiftung wiederum beruft sich auf das Nominierungskomitee und dessen Unabhängigkeit. In den letzten Jahren gab es Bemühungen den Prozess zu demokratisieren und für Diversität zu sorgen. Tatsächlich sind dadurch mehr Frauen in die Ruhmeshalle gekommen (bisher sind es dennoch weniger als 10%).
Wer bezahlt die Rechnung?
Geld für das Betreiben der Rock and Roll Hall of Fame gibt die Rock and Roll Hall of Fame Foundation. Die Stiftung, aber auch die Rock and Roll Hall of Fame, sind nach amerikanischem Recht "nicht gewinnbringende Organisationen". Die Stiftung veröffentlicht ihre Geldquellen ganz transparent. Die Geldgeber sind ihrerseits sehr oft Stiftungen. Aber auch die Eintrittsgelder und Veranstaltungen tragen zur Finanzierung bei. Hier gibt es eine Übersicht.
Welche Vorteile haben Musiker?
Die Vorteile der Musiker durch eine Nominierung oder Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame sind eher mittelbar. Die Rock and Roll Hall of Fame bietet den Künstlern keinen direkten finanziellen Vorteil. Die Zeitschrift Spin hat allerdings ermittelt, dass Bands durchaus von der Rock and Roll Hall of Fame profitieren. Die Social Media-Nennungen brachten Bands durch die Reihe zusätzliche Einnahmen im Streaming. Allerdings war der Effekt ungleich deutlicher, wenn die Bands zu dem Zeitpunkt auf Tour gingen und bereit waren bei TV-Shows aufzutreten. In solchen Fällen konnten die Bands deutlich Kasse machen. Manager sprechen von einer "money-making Opportunity".
Ist die Rock and Roll Hall of Fame gut besucht?
Tatsächlich sind die aktuellsten Besucherzahlen aus dem Jahr 2017. In dem Jahr hatte die Rock and Roll Hall of Fame über 560.000 Besucher. Täglich verteilen sich also deutlich über 1.000 Besucher auf weit über 10.000 Ausstellungsfläche. Anders gesagt: richtig voll wird es selten. Denn, auch wenn sich die Aussteller große Mühe geben, sind es meist alte Klamotten, Instrumente und Platten, die ausgestellt werden. Der Eintrittspreis von über 30 Euro (ohne Parkplatz) wird allgemein kritisiert. Ehrlicherweise hat Cleveland ansonsten nicht viele Highlight zu bieten.
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
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