80s80s BREAKDANCE: Kino
In den 80ern war das Kino ein wichtiger Botschafter der neuen Subkultur. Welche Breakdance-Filme und Dokus lohnen sich?
In den 80ern war das Kino ein wichtiger Botschafter der neuen Subkultur. Welche Breakdance-Filme und Dokus lohnen sich?
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Während der Fernsehen der frühen 80er das Phänomen Breakdance nicht aufgriff, landeten gleich ein paar Filme im Kino. Die Regisseure waren einfach findiger als die TV-Leute, sie nahmen den neuen Tanz-Trend dankbar an. Hier eine Übersicht:
Über diesen Film und seine Wirkung auf die Subkultur bräuchte es eigentlich eine eigene Doku. Denn Beat Street von Stan Lathan tauchte 1984 fast unvermittelt auf. In beiden Teilen Deutschlands wurde der Film umgehend zum Kultfilm. Für die Schauspielerin Rae Dawn Chong war der Film ein Glücksgriff, denn sie hatte oft nicht so ein gutes Händchen bei der Wahl ihrer Rollen. Ihr späterer Auftritt in Soul Man (link: /tut-soul-man-jetzt-weh war beispielsweise ein totaler Fehlgriff. Saundra Santiago bekam kurz nach dem Film eine große Rolle in der TV-Serie Miami Vice. Viele der Musiker aus dem Film wurden zu Superstars: Rock Steady Crew, Melle Mel and The Furious Five und Afrika Bambaataa.
Der Film entstand weitgehend aus dem Underground. 1982 gab es nur wenige Geldgeber, die bereit waren, ein Breakdance-Projekt zu unterstützten. Charlie Ahearn produzierte, schrieb und drehte den Film. Herausgekommen ist ein leicht verträumter Blick auf eine entstehende Szene. Enthusiasmus wiegt das teilweise amateurhafte Schauspiel auf.
Fast zeitgleich mit Beat Street kam Breakin' in die Kinos. Im Film trifft eine Jazztänzerin auf Breakdancer. Sozusagen Streetdance trifft Ballroom. Nur sieben Monate nach der Veröffentlichung von Breakin' wurde ein zweiter Teil in die Kinos gebracht. Die Produktion war bedeutend teurer (Breakin' war tatsächlich eher ein Low-Budget Film gewesen) und der Film spielte an der Kinokasse die Hälfte vom Vorgänger ein.
Der Film löst sich, im Vergleich zu den anderen Klassikern der Geres, relativ stark von den HipHop-Wurzeln. Ein Blick auf den Soundtrack zeigt, wo hier die Reise hingeht, denn neben der Rock Steady Crew erscheint hier auch Shannon. Die Tänze haben sich im Film teilweise schon deutlich von der Bodenakrobatik der Gangs gelöst. Roboterhaft tanzende Jugendliche dominieren.
Im Osten gab es keine eigenen Breakdance-Filme. Die Jugendlichen der DDR waren schon von der Tatsache, dass Beat Street im Kino gezeigt werden dufte begeistert. Insofern sind es spätere Dokumentationen über das Thema, die einen Zugang zu Breakdance in der DDR ermöglichen:
Here We Come - Breakdance in der DDR
In der DDR wurden die ersten Breakdance-Tänzer noch kritisch von den Sicherheitsorganen beäugt. Zudem hatten die Tänzer Beschaffungsprobleme in allen Bereichen: keine Platten, keine Klamotten, keine Austrittsmöglichkeiten. Später drehte sich das Blatt (teilweise) und Breakdance wurde zu einer anerkannten Jugendkultur. Es gibt zwischenzeitlich einige Abhandlungen zu dem Thema. Nico Raschick hat sich dem Thema sehr detailliert genähert und lässt das Videomaterial teilweise angenehm lange unkommentiert wirken.
Ein paar Jahre jünger, und daher auch etwas zeitgemäßer ist diese Doku vom MDR. Sehr liebevoll werden Details der Breakdance-Szene der DDR beschrieben: wie wurden Westklamotten "gehackt", woher kam die Musik für die Auftritte. Es wird aber auch eindrucksvoll beschrieben, wie mit dem Ende der DDR die Szene fast schlagartig zusammenbrach.
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