Kate Bush – keine neue Musik aber Politik

Ihr Auftreten war nicht schrill und laut, ihre Musik war dennoch über weite Strecken ein Teil der Avantgarde. Seit einiger Zeit ist es etwas ruhig um Kate Bush geworden. 2019 kam ihre "The Other Sides"-Platte raus. Drauf fanden sich, wie der Titel schon sagt, die B-Seiten ihrer Singles. Zudem veröffentlichte sie im selben Jahr das Buch "How to Be Invisible: Lyrics", ein Buch mit ihren Songtexten. Zeitgleich wurde die dritte Staffel der Serie "The Handmaid's Tale" ausgestrahlt. Darin bekam ein Titel von Kate Bush eine tragende Rolle: Während ein Mord verheimlicht werden soll, beginnt "Cloudbusting" von Kate Bush im Hintergrund zu laufen. Leise beginnt der Song, die Streicher schaffen einen gleichmäßigen Rhythmus und verbinden zwei Szenen miteinander. Fans der Serie und Fans von Kate Bush reagierten gleichermaßen euphorisch. Kate Bush war in aller Munde - Sie reagierte mit einer Pause.

Die Abwesenheit von Kate Bush wird dieses Jahr spürbar. Denn seit wenigen Tagen feiert ein Kate Bush-Stück in London große Erfolge. Das Soho Theatre zeigt "An Evening Without Kate Bush". Die Kritiken sind durchweg positiv. Die Künstlerin Sarah-Louise Young zeigt in ihrer Show, dass selbst diejenigen, die in Blütezeit von Kate Bush dabei waren, zugeben müssen, dass Kate Bush hinter einer exzentrischen Fassade aus Feenstaub und Mystik verborgen blieb. Ohne Zweifel, Kate Bush schrieb Musikgeschichte, indem sie als erste Frau die eigenen Charts mit einem von ihr geschriebenen Song anführte. Zudem als Erfinderin des Mikrofon-Headsets - heute eine Selbstverständlichkeit bei Konzerten. Aber eine Show über Kate Bush ohne Kate Bush?