Rick Astley - Never gonna give you up
Rick Astley "Never Gonna Give You Up" - Der bestbezahlte Gag der Welt
Rund um das Jahr 2008 habt ihr vielleicht auch die ein oder andere Mail bekommen, in der sowas stand:
"Hey, hast du schon das neue Musikvideo von Michael Jackson und Madonna gesehen?"
Oder: "schau' dir an, wie sich unsere Kollegen auf der Weihnachtsfeier blamieren!".
Und wenn ihr dann ganz gutgläubig auf den Link geklickt habt, kam gar nicht das, was Euch versprochen wurde. Sondern Rick Astley.
Und dazu gab die Nachricht: "You have been rickrolled"… also "Du wurdest veräppelt". "Never Gonna Give You Up" wurde Teil eines der größten Internet-Phänomene dieser Zeit. Und dabei war der Song ursprünglich mal ein ganz harmloses und schönes Liebeslied – und der erste Hit von Rick Astley.
Ricks Astleys Vater hatte übrigens schon früh erkannt, dass sein Sohn eine gute Stimme hat. Mit 10 meldet er ihn im Kirchenchor an. Doch schon als Teenager will Rick Astley mehr. Er hat ein gutes Rhythmusgefühl und spielt während seiner Schulzeit als Schlagzeuger in Bands, die Give Way oder FBI heißen.
Vor allem mit FBI läuft es recht gut. Sie spielen in kleinen Bars und Pubs. Immer mehr Leute kommen zu ihren Auftritten. Und schon bald merken seine Bandkollegen, dass der Typ am Schlagzeug auch noch eine richtig gute Gesangsstimme hat. Rick Astley wird zum Sänger und Frontmann.
Das spricht sich rum – und zwar so weit, dass auch ein gewisser Pete Waterman davon Wind bekommt. Er ist Teil des legendären 80er-Jahre-Produzenten-Trios mit Mike Stock und Matt Aitken. Sie werden als Stock, Aitken, Watermann bekannt und werden Hits für Kylie Minogue, Bananarama, Jason Donovan oder Dead Or Alive schreiben …
Pete Waterman erkennt Rick Astleys Potential. Er möchte ihn unter seine Fittiche nehmen. Doch Rick Astley… lehnt ab. Seine Bandkollegen im Stich lassen? Kommt nicht in Frage. Schließlich waren sie ein Team und wollten es gemeinsam zum großen Erfolg schaffen.
Doch dann lässt sich Rick Astley zumindest auf das Angebot auf einen Studiobesuch ein. Und dabei machen sie ihm das Angebot, zunächst erstmal als Laufbursche zu arbeiten. Fortan arbeitet Rick Astley für die großen Bosse, bringt Kaffee, Tee und Kekse und schnappt nebenher das ein oder andere aus dem Musikbusiness auf.
1987 ist es dann endlich soweit. Rick Astley ist inzwischen 19 und darf seine erste Single veröffentlichen: "Never Gonna Give You Up".
Im Video wirkt Rick Astley immer noch wie ein schüchterner Junge. Vielleicht trifft der Song genau deshalb den Nerv der Kids. Innerhalb von zwei Wochen kennt ihn die halbe Welt. Seine Debüt-Single geht in 16 Ländern von Kanada, Deutschland, Finnland bis Südafrika auf die Eins. Das liegt natürlich auch an Stock, Aitken, Watermann. Die drei produzieren damals buchstäblichen Hits wie am Fließband – und ernten dafür auch Kritik. Der Vorwurf lautet, dass sie auf die immer gleiche Popformel setzen. Naja… so ganz unberechtigt war dieser Vorwurf nicht. So klingen die drei großen Hits, die das Trio für Rick Astley produziert haben, durchaus ähnlich.
Auch deswegen wachsen bei Rick Astley mehr und mehr die Zweifel. Hat die Presse recht? Ist sein Sound wirklich nicht originell genug? Und er nur eine Marionette der Studiobosse?
So fragt sich Rick Astley trotz des anhaltenden Erfolgs immer öfter: "Kann ich es auch alleine schaffen? Ohne die Hitproduzenten im Rücken?"
Ende der 80er trennt sich Rick Astley von Stock, Aitken, Watermann. Sein erstes Album "Free" wird noch ein Achtungserfolg, der es in vielen Ländern in die Charts schafft – doch die ganz großen Hits, die kann er jetzt nicht mehr landen. Schon bald zieht sich Rick Astley immer mehr zurück, konzentriert sich auf das Familienleben und seine neugeborene Tochter.
So ganz genau weiß vermutlich niemand, wie es zum Rickrolling kam. Vermutlich gab es zuerst ein ähnliches Phänomen namens Duckrolling. Dabei führte einem ein Link zu einem Bild auf einer Ente mit Rädern. Ab Mai 2007 tauchen dann die ersten Rickroll-Videos auf.
Warum ausgerechnet Rick Astley?
Warum ausgerechnet dieser Song?
Kurzum: Ich habe keine Ahnung.
Und natürlich hätte Rick Astley deswegen auch sauer sein können. Ein eigentlich seriöser Musiker wird ohne eigenes Verschulden zum großen Lacher im Internet. Angeblich wurde Rick Astley auch selber mal Opfer dieses Scherzes.
Doch beim genaueren Hinsehen gibt es keinen Grund für Rick Astley, sich über Rickrolling zu ärgern. Zum einen wurde er so zum ersten 80er-Klick-Milliadär auf Youtube – kein anderes 80er-Video wurde so oft aufgerufen wie seins. Und dann wurde Rick bei den MTV Europe Musik Awards 2008 in der Kategorie "Bester Act Ever" nominiert – und gewann den Preis sogar! Also ein echtes Happy End für Rick Astley und seinen Song.
Und da wir ja alle wissen: Das Internet vergisst nichts, schwirren bestimmt noch ein paar Links im Netz, die Euch zu Rick Astley und seinen Hit "Never Gonne Give You Up" bringen. You have been rickrollend … viel Spaß!
Jahr: 1987
Länge: 3:23
Label: RCA
Album: Whenever You Need Somebody
Peters Pop Stories
Zu fast jedem großen Hit der 80s gibt es eine Geschichte. Und wenn jemand diese Stories kennt, dann Peter Illmann. Im Podcast erzählt er die spannendsten, unglaublichsten und schönsten Geschichten zu den 80s-Hits, die ihr liebt. Jede Woche gibt´s eine neue Folge - viel Spaß!
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