Sind Yazoo zeitlos?
Seit 40 Jahren wird "Don't Go" gecovert. Dabei entstanden bemerkenswerte Songs. Sind sie besser als die 1982er-Version?
Seit 40 Jahren wird "Don't Go" gecovert. Dabei entstanden bemerkenswerte Songs. Sind sie besser als die 1982er-Version?
Der Sound der 80er ist aktueller denn je – 80s Stars wie Duran Duran, New Order, OMD, Billy Idol, Yello oder Howard Jones veröffentlichen regelmäßig neue Alben, eine ganze Reihe von jungen Künstlern feiern den Sound der 80er. Ein großes Thema – Zeit also für ein eigenes 80s80s Radio für den neuen Sound der 80er. Jetzt hier 80s80s NEO einschalten!
Vince Clarke hatte nach dem Album "Speak & Spell" die Band Depeche Mode verlassen. Er schnappte sich Alison Moyet, die er noch aus Schulzeiten im kleinen Städtchen Basildon kannte. Die Geschichte der Band Yazoo währte nur für zwei Alben und eine Handvoll Radio-Hits.
Es war das Jahr, in dem Helmut Kohl Bundeskanzler wurde und in dem Deutschland gegen Italien im WM-Finale verlor. Diese Hits waren damals wichtig.
Einer der wichtigsten Songs von Yazoo war "Don't Go". Der Song wird dieses Jahr 40 Jahre alt. Es ist ein Love-Song, das ist unstrittig. Ein bisschen gruselig ist der Text von "Don't Go" aber schon. Der Liebhaber wird mit einem Mörder verglichen. Die besungene Liebesbeziehung klingt jedenfalls nicht gesund. Das ist wohl die Würze, die den Song so besonders macht. Jedenfalls hat er in den letzten Dekaden immer wieder Musiker ins Studio getrieben. Zum Geburtstag von "Don't Go" schauen wir mal genauer hin:
Vor ein paar Wochen machte eine recht radikale Truppe mit einer Coverversion des Yazoo-Klassikers auf sich aufmerksam. Die Sleaford Mods gelten in ihrer britischen Heimat als unverschämte Revoluzzer. Jason Williamson und Andrew Fearn lassen sich in Interview gerne mal zu Aufforderungen zu politischer Gewalt hinreißen. Bei Konzerten der Sleaford Mods war ihre Version von "Don't Go" schon eine Weile der Höhepunkt der Auftritte. Klar, viele Fans kennen den Song und die freche Interpretation von Jason Williamson ist irgendwie Punk. Jetzt also als offizielle Single: "Don't Go" von Sleaford Mods.
Die französische Band Nouvelle Vague nehmen sich seit ihrer Gründung 2003 insbesondere Klassiker der 80er vor und veröffentlichen sie als Easy-Listening-Pop. Für Marc Collin und Olivier Libaux standen Yazoo-Klassiker natürlich ganz oben auf der Liste. Schon drei Jahre später veröffentlichten sie "Don't Go". Der Gesang von Gérald Toto ist viel trauriger als bei Alison Moyet. Eventuell wird sie so dem Text mehr gerecht, immerhin geht es ja um eine nicht ganz gesunde Liebesbeziehung.
Smoove & Turrell gingen 2009 noch einen Schritt weiter, beziehungsweise weiter weg von der Yazoo-Fassung. Es klingt, als wollen Jonathan Scott Watson und John Turrell die Geschichte von "Don't Go" neu schreiben, in dem sie eine Urfassung schaffen, die zeitlich weit vor den 80ern liegt. Das klingt anmaßend, aber spannend.
Die Schauspielerin Amelia Warner hat unter dem Namen Slow Moving Millie eine kleine aber solide Fangemeinde. Markanterweise wurde Amelia Warner in Erscheinungsjahr von "Don't Go" geboren. Das beweist natürlich gleich auch, dass der Yazoo-Song über Generationen hinweg zum Klassiker wurde. 2011 veröffentlichte Slow Moving Millie eine sanfte Version von "Don't Go".
Die etwas unwürdige Zuspitzung der "Don't Go"-Coverversionen stammt aber von Starting Rock. Dahinter verbergen sich die DJs Enzo Mori und Stephan Clark aus Paris. Für ihre Version von "Don't Go" engagierten sie die Sängerin Diva Avari. Diese Platte wurde bereits 2006 veröffentlicht, ist aber für 80s-Fans am schwersten verdaulich. Schön, dass "Don't Go" in den Großraumdiscos noch eine Rolle spielt, aber wir hören lieber das Original. Seit 40 Jahren ein genialer Song.
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