2022: Diese Hits werden 40
Es war das Jahr, in dem Helmut Kohl Bundeskanzler wurde und in dem Deutschland gegen Italien im WM-Finale verlor. Diese Hits waren damals wichtig.
Es war das Jahr, in dem Helmut Kohl Bundeskanzler wurde und in dem Deutschland gegen Italien im WM-Finale verlor. Diese Hits waren damals wichtig.
Deutsche Musik war 1982 groß in den Charts. Die Neue Deutsche Welle lief über das Land. 80s80s hat dazu sogar ein eigenes Radio: 80s80s NDW hier anhören.
Einer der ganz großen Hits der Neuen Deutschen Welle: 13 Millionen verkaufte Single, davon drei Millionen in Deutschland. Der Text stammt von Stephan Remmler, die Musik von Kralle Krawinkel. Annette Humpe singt den Refrain.
Der Hit war in den 80ern umstritten, auf der einen Seite wurde er als dadaistische Parodie verteidigt, auf der anderen Seite als billige Schlagerparodie verspottet.
Wolfgang Niedecken sah in schon in den späten 70ern überall Anzeichen für einen gesellschaftlichen Rechtsrutsch. Zudem erschien ihm die Aufarbeitung der Naziverbrechen in Deutschland unzureichend. Er empfand es als seine Pflicht, einen politischen Song darüber zu schreiben. Mit Klaus Heuser schrieb er "Kristallnaach" (Kristallnacht), und machte die Pogrome der Nazis zum Aufhänger.
Der Song war ein Hit, und Hits werden mitgesungen und mitgegrölt, nicht immer in vollem Bewusstsein der Aussage. Zumal viele Fans den Text ganz einfach nicht verstanden. Dabei kann es auch heute nicht schaden, sich die Mühe zu machen, den Text von "Kristallnaach" zu verstehen.
"Der Kommissar" war Falcos erster Super-Hit im deutschsprachigen Raum, allerdings noch nicht sein internationaler Durchbruch. Den schaffte er (unter eigenem Namen) erst 1986 mit „Rock Me Amadeus“, sein Hit, der an der Spitze der amerikanischen Billboard-Charts landete.
Der Hit galt lange Zeit als der erste kommerziell erfolgreiche Rap-Hit eines Weißen.
Einer der markantesten Hits aus der Hochphase der Neuen Deutschen Welle. Er erschien Ende 1982 als Single-Auskopplung des dritten Albums der Berliner Band Spliff namens „Herzlichen Glückwunsch“.
Der Refrain des Hits, „Da fliegt mir doch das Blech weg“ wurde in den 80s zu einer häufig gebrauchten Redewendung. Bis heute – wenn auch nur noch selten zu hören – findet sich die Formulierung z.B. im „Redensarten-Index“ als „Ausdruck der Überraschung/ des Erstaunens“.
Wenn man sich Auftritte der Band UKW heute ansieht, dann muss man rückblickend sagen, dass die Band eher clownesk wirkt. Zudem hat der Text von "Sommersprossen" teilweise das Potential Fremdschämen auszulösen: "Haben wir hier schlechtes Klima, fahren wir sofort nach Lima" ist dafür nur ein Beispiel. Die peruanische Hauptstadt ist zudem nicht für sein tolles Wetter bekannt. Aber Lima und Klima reimen sich auf Tina, die Jugendliebe des UKW-Sängers Peter Hubert.
Der Song hatte eine bewegte Geburt. Inga Humpe schrieb "Blaue Augen" 1979, als sie noch mit ihrer Schwester Annette Humpe bei der Band Neonbabies war.
Der Text wurde in den 80ern sehr oft als Ausdruck des seinerzeitigen Lebensgefühls verstanden. Die von Inga Humpe besungene kühle Distanziertheit stand für die frühen 80er. Musik aus Computern und Keyboards, ganz bewusst abgegrenzt gegen die Rockhymnen der 70er. Insofern sang sie: "Da bleib ich kühl - kein Gefühl".
Punk und Rock steckte 1982 in einer Krise - warum? Weil die Kids New Wave wollten. Keyboards und Schminke statt verschwitztes Gebrüll.
Wer Zweifel daran haben könnte, dass die Simple Minds in den frühen 80ern eine lupenreine New Wave-Gruppe waren, der muss nur "Someone Somewhere in Summertime" anhören.
Die Simple Minds haben in späteren Interviews mehrfach betont, dass sie (für Ihren damaligen Horizont) überzeugt waren, mit "Someone Somewhere in Summertime" ihr Optimum im Songwriting erreicht zu haben. Charles Burchill von den Simple Minds soll im Studio sogar in Tränen ausgebrochen sein, so ergriffen war er von den fertigen Aufnahmen.
In "Maid Of Orleans" besingen Orchestral Manoeuvres In The Dark (OMD) Johanna von Orleans, Joan of Arc. Der Hit war die meistverkaufte Single im Deutschland des Jahres 1982. Ein bemerkenswerter Erfolg für die jungen Andy McCluskey und Paul Humphreys. Die Band war erst 1978 gegründet worden.
Ähnlich wie bei "A View From A Bridge" von Kim Wilde hat der Song ein langes Intro, was beide Songs etwas inkompatibel für das Radio machte, zudem waren die Radiomanager anfangs von dem Einsatz der Dudelsäcke nicht begeistert.
Der Titelsong des zweiten Duran Duran-Albums. Die Band hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits ein vollkommen anderes Image. Aus den New Wave-Jungs waren globale Jetsetter geworden.
Nachdem John Taylor das Thema vorgegebenen hatte, und Simon Le Bon den Text beigesteuert hatte, konnte sich Nick Rhodes voll austoben. Er erzeugte den ungewöhnlichen Sound zu Beginn des Songs, indem er im Studio mehrere kleine Metallstäbe auf die Saiten eines Flügels warf. Der aufgenommene Sound wurde dann rückwärts abgespielt und als Intro verwendet.
Der Kultsong von Malaria! entstand als Performance bereits bei einem Konzert im Jahr 1981. Es folgten diverse Veröffentlichungen auf EPs, Singles, Maxis und in den 90ern auch auf CD. Zwischen 1982 und 1984 erschien der Song unter dem Titel "Weisses Wasser: White Water". Der Song hat eine ebenso bewegte Geschichte wie die Band Malaria! Die Ursprünge liegen in der Berliner Punk-Bewegung. Gründungsmitglieder waren Gudrun Gut und Bettina Köster. Dabei war Gudrun Gut zudem Gründungsmitglied der Einstürzenden Neubauten. Die Sängerin von Malaria!, Bettina Köster, wurde auch die "Die Hildegard Knef des Punk" genannt.
Was den Song so einzigartig macht, ist sein Grenzgang zwischen Punk und New Wave. Dass "Being Boiled" in Deutschland eine so komplexe Charthistorie hat, erscheint schicksalhaft, denn The Human League nannten für den Song immer eine Band aus Deutschland als Inspiration: Kraftwerk. Die Reihe der Bands, die "Being Boiled" als Inspiration nennen, ist ungleich länger.
Kim Wilde hatte für ihre Karriere immer die Unterstützung der Familie, schon ihr Vater hatte in den 60s einige Hits gehabt, und Kim Wilde begann ihre Karriere als Backgroundsängerin bei ihrem Vater Marty Wilde. Der Text handelt vom Selbstmord eines jungend Mädchens. Der "Blick von der Brücke" ist also nicht malerisch zu verstehen, sondern eher als Blick in die Tiefe.
Dies war der zweite Hit für Vince Clarke, nachdem er im selben Jahr Depeche Mode verlassen hatte (nach dem Album "Speak & Spell"). Für das neue Projekt Yazoo hatte er sich Alison Moyet geschnappt, die er noch aus Schulzeiten im kleinen Städtchen Basildon kannte.
Alison Moyet machte anschließend erfolgreich solo weiter, sie macht bis heute Alben. Vince Clarke gründete anschließend Erasure.
Schrille Frisuren waren ihr Markenzeichen: Bandleader Mike Score war vor seiner musikalischen Karriere ein Friseur, der seine Schere für die Band an den Nagel hing. Für die Hairstyles der Bandmitglieder war er aber weiterhin verantwortlich. A Flock Of Seagulls hatten mit "I Ran" und "Space Age Love Song" aus dem Debutalbum im April und Mai 1982 schon beachtlichen Erfolg gehabt. Noch im selben Jahr wurde aus dem Folgealbum "Listen" die Single "Wishing (If I Had A Photograph Of You)" vor-ausgekoppelt.
"Mad World" von Tears for Fears aus dem Jahr 1982 wurde von Roland Orzabal im Alter von 19 Jahren geschrieben und vom Bassisten Curt Smith gesungen. Er versuchte in dem Text seine Kindheit aufzuarbeiten. Sein Vater war im Zweiten Weltkrieg Opfer von Folter geworden und ließ seine Frustration an seiner Frau aus. Der junge Roland Orzabal litt so sehr unter seinem Vater, dass der die Schule vorzeitig verließ.
Diese New Wave-Hits aus dem Jahr 1982 laufen natürlich auf 80s80s WAVE. Hier anhören.
Zwar waren 1982 New Wave und NDW die dominanten Trends in den hiesigen Charts, aber es gab viele weitere Hits.
"Eye of the Tiger" ist ein Hit der Band Survivor der für den Film "Rocky III – Das Auge des Tigers" geschrieben wurde. "Eye Of The Tiger" stand im Sommer 1982 sechs Wochen lang auf Platz 1 der Billboard Hot 100. Survivor gewannen mit "Eye Of The Tiger" einen Grammy Awards und eine Nominierung für einen Oscar in der Kategorie beste Filmmusik.
Der Titeltrack aus dem mit Abstand erfolgreichsten Album der 80s und der letzte daraus ausgekoppelte Hit. Damit waren sieben (!) Songs aus dem Album Singles geworden.
Mindestens so legendär wie der Hit war das Video: Ein 14-minütiger Streifen, in dem sich Michael Jackson in ein Monster verwandelt. Eine halbe Million Dollar kostete die Produktion.
Hier die ganze Geschichte lesen.
Noch mehr Michael Jackson? Hier geht es zum 80s80s JACKSON Radio.
Statt Synthesizer gibt es hier Banjos, Geigen und ein Saxophon zu hören. Der Hit basiert auf einer realen Story: Eileen war die Jugendliebe von Kevin Rowland. Beide wuchsen in streng gläubigen katholischen Verhältnissen auf und im Text wird der schmale Grat zwischen Liebe und (verbotener) Lust beschrieben.
Paul McCartney hatte 1981 versucht "Ebony and Ivory" alleine aufzunehmen. Noch immer stand er unter Stress wegen dem Mordanschlag auf John Lennon. Er entschied sich Stevie Wonder eine Demo-Version des Songs zu schicken. Stevie Wonder antwortete, dass er mit ganzem Herzen hinter der Botschaft von "Ebony and Ivory" stehe. Somit wurde der Song zum Duett.
Elton John hatte sich in den ganz frühen 80ern wieder den Balladen zugewandt, ein weitere typischer Vertreter dieser Phase war auch die sehr erfolgreiche Single "I Guess That’s Why They Call It The Blues".
Relativ innovationsfrei ist das Video zu "Blue Eyes": ein weißer Flügel am Bondi Beach in Australien. Ewige Überblendungen, fliegende Möwen und für Elton John Kontaktlinsen.
Viele Quellen geben an, dass die Inspiration für das Lied eine Werbung von UNICEF gewesen sein. Toto-Keyboarder David Paich soll dort auf eine Hungersnot aufmerksam geworden sein. Er soll so betroffen gewesen sein, dass er innerhalb von 10 Minuten am Klavier im Wohnzimmer "Africa" komponierte. Der Text hingegen soll allerdings sechs Monate in Anspruch genommen haben.
Abba-Fans waren bestürzt als dieser Song im Radio gespielt wurde. Was war aus ihrer Band geworden? Agnetha Fältskog singt am Anfang gepresst auf ungewohnt verszerrte Effekte. Erst mit dem Refrain findet der Song zum klassischen Songwriting der Band zurück. Um dann nach mehr als einer Minute wieder in einen Break zu fallen: wieder angstvoll verzerrte Stimmen, kein 70er-Glam, eher 80s-Zeitgeist. Mit "Under Attack" zeigten sich Abba erstaunlich modern.
"Do You Really Want to Hurt Me" war der kommerzielle Durchbruch für die Band Culture Club. "Do You Really Want to Hurt Me" wird von einem unterschwelligen Reggea getragen, der allerdings über weiter Stecken vom prägnanten Gesang der New Romantic-Ikone Boy George überlagert wird. Insofern ist der kommerzielle Erfolg der Nummer etwas erstaunlich. Dennoch gilt der Hit von Culture Club als einer der größten Songs der Dekade und ging in über 20 Ländern auf Platz eins.