80s80s Pride Day
Am 28. Juni 2022 erinnern wir an die Stonewall-Unruhen und spielen (noch mehr) Musik (als sonst) von LGBTQIA*-Künstlern im Programm von 80s80s.
Am 28. Juni 2022 erinnern wir an die Stonewall-Unruhen und spielen (noch mehr) Musik (als sonst) von LGBTQIA*-Künstlern im Programm von 80s80s.
Die LGBTQIA*-Community steht bei uns besonders am 28. Juni 2022 im Mittelpunkt, denn an diesem Tag im Jahr 1969 kam es zu den Stonewall-Unruhen in Manhattan, dem Wendepunkt für die Gay Liberation Bewegung in den Vereinigten Staaten. Was heute (zumindest in Deutschland) offen gefeiert werden kann, war in den 80ern durchaus ein Problem. Homophobie war an der Tagesordnung. Musiker wollten sich wegen möglichen Auswirkungen auf die Karriere nicht outen.
Neben Samantha Fox ist auch Elton John einer der beliebtesten homosexuellen Musiker der 80er. Schon in den später 70ern trat er in einem Interview mit dem Rolling Stone zum ersten Mal als bisexuell auf, aber erst 1988 gab er bekannt, dass er sich wohl fühle, schwul zu sein. Mit seinem langjährigen Partner David Furnish ist er seit 1993 liiert. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.
Dagegen war Boy George von Culture Club in den gesamten 1980er Jahren offen schwul. Zudem kritisierte er Kollegen, die einen heterosexuellen Lifestyle nur vorgaben, obwohl sie schwul waren. Über George Michael von Wham! schimpfte Boy George, dass er sich während dieser Zeit "Ladies Man ausgegeben" habe.
Cyndi Lauper setzt ihren Prominenten-Status konsequent für die Anerkennung der LGBTQIA*-Rechte ein. 2010 gründete Cyndi Lauper dafür die True Colors-Stiftung. Die Stiftung setzt sich für die Gleichberechtigung Homosexueller ein: Oft sind es die familiären und gesellschaftlichen Probleme, die insbesondere schwule und lesbische Jugendliche in die Obdachlosigkeit drängen. Ein Thema ist hier auch die Landflucht der betroffenen Jugendlichen, die in die vermeintlich toleranten Städte flüchten, um dort festzustellen, dass sie keinerlei Unterstützung bekommen - und in der Konsequenz auf der Straße landen. LGBTI-Jugendliche haben laut der Stiftung eine 120% höhere Wahrscheinlichkeit obdachlos zu werden.
LGBT ist eine aus dem englischen übernommene Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender). Mit dem Aufkommen der Queer-Theorie schlossen sich queere Personen der Sammelbewegung an (LGBTQ). Im Folgenden wurde die Bezeichnung ergänzt mit „I“ für intergeschlechtliche Personen, dann mit „A“ für asexuelle oder agender Personen und schließlich mit einem „+“-Zeichen oder Sternchen als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA*).
Sänger Jimmy Somerville von Bronski Beat thematisierte die schwierigen Umstände, unter denen Schwule in der schottischen Provinz Anfang der 80s lebten. Der Hit "Smalltown Boy" wurde zur Hymne der schwul-lesbischen Bewegungen in den 80s. Das Video zum Hit illustriert dies ganz konkret: Jimmy Somerville wird von einer Gruppe homophober Jugendlicher attackiert. Von der Polizei wird der "Smalltown Boy" zu seiner Familie zurückgebracht, von der er ursprünglich weggerannt war. Das Video endet hoffnungsvoll mit der Ankunft der Protagonisten in der Großstadt London, wo sie die "Small Town" hinter sich lassen.
Manchmal waren es auch die Gegenspieler, die LGBTQIA*-Künstlern den Weg zur Karriere ebneten. Divine hatte ihren wirklichen Durchbruch, als sie sich mit dem Produzenten Bobby Orlando zusammentat. Er schrieb einige der großen Hi-NRG Singles, so auch "Shoot Your Shot". Dabei war Bobby Orlando offen homophob. Das bedeutete für Bobby Orlando aber nicht, auch eine der größten LGBTQIA*-Bands der 80er zu produzieren: Die Pet Shop Boys, deren West End Girls er groß machte.
Die 80er und LGBTQIA* - das ist keine leichte Beziehung. Und darüber werden wir im Radio sprechen, am 28. Juni 2022, dem 80s80s Pride Day! Ein Grund mehr einzuschalten oder gleich hier die 80s80s-App runterladen.