Wer verdient am Erbe von Prince?
Sein Todestag nähert sich, aber die Erben haben bisher wenig Geld gesehen.
Sein Todestag nähert sich, aber die Erben haben bisher wenig Geld gesehen.
Wenn man einen Beweis für die institutionelle Ausbeute verstorbener Rockstars braucht, ein Blick auf Prince genügt. Der zweite Todestag wird in wenigen Tagen alle Fans zutiefst berühren, aber Notare und Anwälte werden auf zwei Jahre mit guten Einnahmen zurückschauen können. Viele Millionen gingen auch an Berater und Anlagespezialisten der Großbanken.
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Die traurige Geschichte um das Erbe von Prince begann mit einem Ableben ohne Testament. Nun sitzt die Comerica Bank seit zwei Jahren auf dem Vermögen. Und die sechs Geschwister von Prince erheben Ansprüche. Aber das Geld einfach aufteilen scheint keine Lösung zu sein, solange nicht im Detail klar ist, wie hoch das Vermögen ist. Und, so bitter es klingen mag, die Spezialisten zählen derzeit noch das Geld. Eine gut bezahlte Tätigkeit, da will man scheinbar keine Hektik aufkommen lassen.
Geschätzt wurde das Vermögen damals auf 200 Millionen Dollar. Aber im Detail schein da keine Übersicht zu bestehen. Der Hauptwert liegt hierbei in den kreativen Leistungen von Prince. Und die Verwertbarkeit seines Schaffens ist schwer zu schätzen, der Musikmarkt ändert sich dynamisch, und so sind derzeit zum Beispiel die Verkäufe von Vinyl-Platten sehr ertragreich.
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Sharon Nelson, Norrine Nelson und John R. Nelson als eine der Erbengruppen steht derzeit im direkten Rechtsstreit mit der Comerica Bank. Tyka Nelson, Omarr Baker und Alfred Jackson ziehen da derzeit noch nicht mit, versuchen Geduld zu beweisen. Es könnte auch diese Uneinigkeit unter den Erben sein, die es den Banken leichter macht, Geld zu verdienen und Prozesse auszubremsen. Allein die beratenden Anwälte der Comerica Bank haben bisher knapp 6 Millionen Dollar kassiert. Weitere 2,9 Millionen wurden letzten Monat in Rechnung gestellt. Der Vermögensverwalter, Troy Carter von Spotify, hat seine teuren Leistungen auch noch nicht abgrechnet. Die Erben von Prince scheinen nun langsam zu erkennen, dass am Ende eventuell viel, viel weniger zu verteilen bleibt, als man angenommen hatte.