E.T.-Puppe für Millionen? Diskussion um Sequel entbrannt.
Eine alte Filmfigur, ein Millionenpreis – und plötzlich brodelt die Gerüchteküche: Wird das Sci-Fi-Märchen der 80er doch noch weitererzählt? Sogar düstere Drehbücher existieren.
Eine alte Filmfigur, ein Millionenpreis – und plötzlich brodelt die Gerüchteküche: Wird das Sci-Fi-Märchen der 80er doch noch weitererzählt? Sogar düstere Drehbücher existieren.
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Sie war klein, schrumpelig und konnte leuchten – jetzt soll sie Millionen bringen: Die legendäre Originalpuppe von "E.T. – Der Außerirdische " wird im April beim Auktionshaus Sotheby’s versteigert. Ein Stück Filmgeschichte, das laut Experten über eine Millionen Dollar erzielen könnte. Doch der Kult um E.T. lebt nicht nur im Sammlermarkt: Die Diskussion um eine mögliche Fortsetzung des Sci-Fi-Klassikers (link: /80er-space-sound kocht erneut hoch – mitsamt finsterer Pläne, die Steven Spielberg einst persönlich verhinderte.
Das Modell, das nun unter den Hammer kommt, ist eines von nur drei, die in Steven Spielbergs Film von 1982 zum Einsatz kamen. Die 91 Zentimeter große Figur stammt aus dem Nachlass des Spezialeffekte-Meisters Carlo Rambaldi. Sie verfügt über 85 Bewegungspunkte – komplett analog, ohne CGI. Verwendet wurde die Puppe unter anderem in der ikonischen Schlussszene, als E.T. mit leuchtendem Finger Abschied nimmt.
Dass sich das Modell heute in einem exzellenten Zustand befindet, grenzt an ein Wunder – zumal Steven Spielbergs nach Abschluss der Dreharbeiten angeblich fast alle Original-Puppen zerstören ließ, um die Illusion zu wahren. Jetzt also das Comeback – mit einem Preisschild, das sogar Hollywood-Produzenten ins Staunen versetzen dürfte.
Doch die Auktion ist nur ein Teil der Geschichte. E.T. ist mehr als nur ein Film – er ist ein Generationenerlebnis. Der freundliche Außerirdische, der per Fingerkuppe kommuniziert und auf einem BMX-Rad über den Mond fliegt, prägte nicht nur die 80er-Jahre, sondern wurde zum Archetypus kindlicher Fantasie, Trauerbewältigung und Freundschaft. Für Regisseur Steven Spielberg war E.T. mehr als ein Blockbuster: „Mein erster persönlicher Film“, nannte er ihn – inspiriert von seiner eigenen Kindheit als Scheidungskind. Der Film wurde zum Welterfolg, spielte inflationsbereinigt über 1,2 Milliarden Dollar ein und blieb elf Jahre lang der erfolgreichste Film der Welt – bis "Jurassic Park" kam. Kein Wunder, dass das Studio früh nach einer Fortsetzung verlangte.
Und tatsächlich: Steven Spielberg und Drehbuchautorin Melissa Mathison arbeiteten kurz nach dem Erfolg an einem Sequel – mit dem Arbeitstitel "E.T. 2: Nocturnal Fears". Der Inhalt? Überraschend düster – fast schockierend.
Laut dem Entwurf landen feindliche Albino-Aliens auf der Erde, angelockt durch E.T.s ursprüngliches Notsignal. Sie sehen E.T. zum Verwechseln ähnlich, sind aber weiß, haben messerscharfe Zähne und gehören zu einer kriegerischen Fraktion, die mit E.T.s friedlichem Volk verfeindet ist. Ihr Anführer: ein sadistischer Alien namens Korel. Die Aliens entführen Elliott und seine Freunde, hypnotisieren Tiere mit Brummtönen, hinterlassen zerfetzte Kadaver und quälen Kinder mit Methoden, die an Folter erinnern – alles in der Hoffnung, E.T.s Versteck zu erfahren. Erst in letzter Sekunde kehrt E.T. zurück, um seine Freunde zu retten und die Monster ins All zurückzuschicken. Der Entwurf wurde nie verfilmt. „Eine Fortsetzung hätte der Geschichte ihre Unschuld genommen“, soll Steven Spielberg gesagt haben. Und er ging noch weiter: Er verhinderte aktiv die Entwicklung jeglicher Fortsetzung – und das war alles andere als einfach.
Wie Steven Spielberg später erzählte, war es „ein harter Kampf, das Sequel zu verhindern“, da er zu Beginn keine vollständigen Rechte am Stoff hatte. Erst nach dem Megaerfolg von E.T. konnte Steven Spielberg sich durchsetzen – und lehnte auch Remakes und Spin-offs konsequent ab. Der Druck des Studios Universal war enorm, schließlich hatte der Film sogar "Star Wars" übertroffen. Aber Steven Spielberg blieb standhaft. Nur mit „E.T. – A Holiday Reunion“ gab es 2019 ein Mini-Sequel im Werbespot-Format, das die Kinder von Elliott mit E.T. im Garten zusammenführt. Für Fans eine nette Geste, aber kein würdiger Nachfolger – eher ein nostalgischer Epilog.
Einzig in der Literatur wurde die Geschichte weitergeführt. In „E.T.: The Book of the Green Planet“ von William Kotzwinkle kehrt E.T. auf seinen Heimatplaneten zurück – ein botanischer, fremder Ort, wo er die Regeln seiner Spezies bricht, um wieder Kontakt zu Elliott aufzunehmen. In einer surrealen Wendung lässt er sich sogar ein neues Raumschiff aus einer gigantischen Rübe wachsen. Steven Spielberg schloss eine Verfilmung aus: „Als Roman funktioniert die Geschichte – als Film hätte sie nichts von der Magie des Originals übriggelassen.“
Und doch: Die Frage nach einer echten Fortsetzung lässt viele nicht los. Besonders, seit Filme wie "Top Gun: Maverick" bewiesen haben, wie profitabel späte Sequels sein können. Dass E.T. in den 80ern doppelt so erfolgreich war wie das Original-Top Gun, lässt bei Studio-Verantwortlichen die Dollarzeichen aufblitzen.
Henry Thomas, der Elliott spielte, sagte kürzlich: „Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist – aber ich weiß, dass in Hollywood gerade wieder einige Leute mit Taschenrechnern über ein Drehbuch gebeugt sitzen.“
Ob das Originalmodell bei Sotheby’s wirklich die Millionen-Marke knackt? Möglich. Aber sein eigentlicher Wert liegt nicht im Geld. E.T. ist Erinnerung, Sehnsucht, Geborgenheit – und vielleicht das letzte wirklich unschuldige Science-Fiction-Märchen des Kinos.
„Ich werde hier sein“, sagte E.T. zum Abschied. Und das stimmt – sei es im Herzen der Zuschauer, auf alten VHS-Kassetten, in Schulreferaten, Merchandising-Regalen oder eben: im Auktionshaus.
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