19.08.2022
Leonard Cohen-Tribute mit Fehlern
Die Platte kommt im Oktober. Ganz wichtige Songs seiner Karriere bleiben dabei unberücksichtigt: ausgerechnet die 80er!
LOVE
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80s80s Love ist die liebevolle Zusammenfassung der starken Gefühle der 80s. Einfach auf Play drücken und mitlieben.
Wie schaffte es Leonard Cohen in den 80s vom alternden Star zum Kultstar?
Bei einigen Künstlern lässt sich recht genau sagen, wann sie den Schritt vom etwas peinlichen, alternden Star zum Kultstar gingen. Udo Lindenberg brauchte dafür 2011 ein MTV-Unplugged mit einigen jungen Gästen, bei Thomas Anders war es die Entscheidung zum "Gentleman of Schlager" zu werden. Bei Bob Geldof war es "Live Aid" und bei John Travolta war es Quentin Tarantino, der ihm seine Kultrolle in "Pulp Fiction" gab.
Bei Leonard Cohen kann man den Schritt zum Kultstar auch benennen. Das war in den 80ern. Zuvor hatte sich Leonard Cohen festgefahren. Der Befreiungsschlag kam dann mit seinem Album "I'm Your Man" im Jahr 1988. Und damit ging er dann auf Tour. Die wenigen Videos aus dem Jahr 1989 zeigen einen Leonard Cohen, der sein Alter akzeptiert hat, seine grauen Haare besingt und grade deshalb glaubwürdig ist.
Wie kam es dazu? Mitte der 80er war es sehr ruhig geworden um Leonard Cohen. Sein Album "Various Positions" aus dem Jahr 1984 war das erste Album der Dekade. Kommerziell war das Album ein Flop. Er hatte es mit Jennifer Warnes eingesungen. Aber nachdem Jennifer Warnes drei Jahre später mit großem Erfolg ein nur aus Leonard Cohen-Songs bestehendes Tribute-Album mit dem Titel "Famous Blue Raincoat" veröffentlicht hatte, musste Leonard Cohen aus der Deckung kommen. Seine Beziehung mit der Schauspielerin Rebecca De Mornay ging damals in eine finale Krise und das Tourleben war die willkommene Ablenkung. Die Fans begrüßten Leonard Cohen vor in den späten 80ern euphorisch zurück.
Wie viele 80er Songs von Leonard Cohen werden auf "Here It Is: A Tribute To Leonard Cohen" vertreten sein?
Nun wird es dieses Jahr einen umfangreichen Rückblick auf Leonard Cohen geben: "Here It Is: A Tribute To Leonard Cohen" wird am 14. Oktober 2022 veröffentlicht. Darauf werden tolle Musikerinnen und Musiker Coverversionen von Leonard Cohen-Songs beitragen. Mit dabei sind Norah Jones, Peter Gabriel und Iggy Pop. Leider werden die 80er auf der Platte unterrepräsentiert. Es ist kaum zu verstehen, dass sein wichtiger Hit "First We Take Manhattan" aus dem Jahr 1988 nicht auf der Platte erscheint.
Aber auch eine weitere Schaffensphase von Leonard Cohen fehlt: denn nach seinem Comeback in den späten 80ern erkannten die Regisseure dieser Zeit, dass Leonard Cohen zurück war. In den späten 80ern wurden mit ihm Kinodeals verhandelt, einige brauchten allerdings bis in die 90er um realisiert zu werden: "Natural Born Killers", "Strange Days" und "Basquiat". Dabei war es insbesondere Oliver Stone mit "Natural Born Killers", der den Hype zusätzlich befeuerte. Denn sein Film mit Woody Harrelson und Juliette Lewis war auch Kult. Dass "Waiting for the Miracle" aus dem Film nicht auf der neuen Platte erscheint, ist eine weitere Frechheit.
So wird "Here It Is: A Tribute To Leonard Cohen" zum einem Projekt der ganz alten Herren, mit einem Fokus auf die etwas überreizten Leonard Cohen-Songs wie "Suzanne", "Hallelujah" und "Famous Blue Raincoat". Für ein Tribute ist das eine verpasste Chance.
Leonard Cohen - Waiting For The Miracle
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