Trüben Alltag - gab’s schon in den 80ern
Ab heute werden die Tage zwar länger, aber die Sonne kommt dennoch nicht so bald raus. Hier gibt es 8 passende Songs aus den 80ern.
Ab heute werden die Tage zwar länger, aber die Sonne kommt dennoch nicht so bald raus. Hier gibt es 8 passende Songs aus den 80ern.
Dieses Radio ist die liebevolle Zusammenfassung der starken Gefühle der 80s. Einfach auf Play drücken und 80s80s Love hören.
Die Texte von Duran Duran waren schon in den frühen 80er schwer zu entschlüsseln, entstammen sie doch oft der Traumwelt von Säger Simon le Bon. Aber ab Mitte der 80er, spätestens mit dem Album "Notorious", konnten sich Duran Duran fast alle künstlerischen Freiheiten herausnehmen. Im Text von "Winter Marches On" geht es recht allgemein um Verlust. Es geht darum, dass auch Menschen, die man liebt, irgendwann gehen. Die Musik hat einen gruseligen Einschlag, und macht einen trüben Wintertag noch schwerer zu ertragen.
Ein gefühlte Ewigkeit nach ihrem großen Erfolg mit den Singles "Sleeper in Metropolis" (1983) und "Our Darkness" (1984) veröffentlichte Anne Clark mit "Hope Road" wohl eine ihrer traurigsten Singles. Der Titel klingt nach Hoffnung, aber Anne Clark bleibt da ganz deutlich: die Straße der Hoffnung gibt es im Leben einfach nicht. In die guten vier Minuten packt Anne Clark einen fast endlosen Text. Sie berichtet, wie sie sich verliebt, um dann von dem betreffenden Mann auf ein Date eingeladen zu werden, das nie stattfindet. Das strotzt von Misanthropie. Musikalisch wird "Hope Road" von David Harrow inszeniert, einem der besten Keyboarder der 80er.
C. C. Catch, bürgerlich Caroline Catharina Müller, stand in den 80ern für trashigen Euro-Disco-Sound. Dieter Bohlen steuerte ihre Karriere und definierte den Sound. "Heartbreak Hotel" war 1986 ein sicherer Top-10-Hit für C. C. Catch, der Dieter Bohlen-Sound war in dieser Zeit einfach ein Chart-Garant. Der Titel von "Heartbreak Hotel" war leicht abgegriffen, denn Elvis Presley hatte posthum 1981 eine gleichnamige Sigle in den Charts. Aber der Text von Dieter Bohlen geht einen Schritt weiter, denn die Bewohner des Heartbreak Hotels haben den Glauben an die Liebe komplett aufgegeben. Das "Heartbreak Hotel" bleibt bis heute ein Ort, an dem man im Winter nicht wohnen will.
1984 zeigte die freche Popg-Göre Cyndi Lauper, dass sie auch gute Balladen singen konnte. "Time After Time" handelt von Liebeskummer, funktioniert aber auch gut als Weltschmerz-Lied: "Lying in my bed, I hear the clock tick". Ein Song für endlose, traurige Tage. Der Song vom The Hooters-Keyboarder Rob Hyman war eines der erfolgreichsten Musikvideos auf MTV in den 80ern. Das farbenfrohe Video lenkt dabei etwas vom traurigen Text ab. Daher: Augen zu und treiben lassen zum schwermütigen Text von "Time After Time".
Über Dekaden haben Partygäste wild diskutiert ob New Order die würdige Nachfolgeband für Joy Division war und ist. Denn nach dem Selbstmord vom Sänger Ian Curtis wollten die verbleibenden Mitglieder einen deutlichen Bruch. Sie verabschiedeten sich vom etwas problematischen Namen Joy Division (eine sehr umstrittene Anlehnung an Strukturen in Konzentrationslagern der Nazis) und wurden New Order. New Order brach deutlich mit dem Stil der Post-Punk-Band Joy Division. Nach einer kurzen Übergangsphase, in der teilweise Material, das noch mit Ian Curtis entstanden war, aufgezeichnet wurde, bekam die Band einen sehr viel moderneren Sound. 1985 mussten Joy Division-Fans anerkennen, dass New Order noch immer über die emotionale Durchschlagskraft der Joy Division-Jahre verfügte. "Elegia" ist fast 18 Minuten lang. Es gibt aber eine weit verbreitete 5-Minuten-Version, aber selbst die kurze Version ist ein Weltschmerz-Feuerwerk, das man fast nur eingekuschelt unter der Bettdecke ertragen kann.
Der Song basiert auf einem Kinderbuch, "Charlotte Sometimes" von Penelope Farmer. Das Buch soll wohl das Lieblingsbuch vom The Cure-Sänger Robert Smith sein. Im Buch wird die Protagonistin zur Zeitreisenden. Im Text weint sich Charlotte in den Schlaf und erträumt sich eine Mauer um sich selbst. Die auch sonst nicht so lebensfrohe Band The Cure erreichte mit "Charlotte Sometimes" 1981 einen neuen Stimmungstiefpunkt. In dieser Phase blendete die Band das eher fröhliche Frühwerk aus, und trat insgesamt schwermütiger auf. Es war damals durchaus nicht unüblich, dass Sänger Robert Smith auf der Bühne in Tränen ausbrach und sang: "Sometimes I dream - Where all the other people dance".
Im Oktober 1982 quälte sich Agnetha Fältskog über fünf Minuten durch eine deprimierende Anmutung ihres fiktive Alltags. Dabei ging es um eine Alltagsbeschreibung bevor der ersehnte Liebhaber in ihr Leben tritt. Dazu gab es dann auch noch dieses Video, gedreht im schwedischen Winter, ohne Sonne, einfach grau. Der Abba-Hit beschreibt diesen Tag so schmerzlich real, dass der Text erdrückend wird. Agnetha Fältskog zählt die gerauchten Zigaretten und lauscht dem Regen auf dem Dach. Aber "The Day Before You Came" blieb kommerziell hinter den Erwartungen zurück. Neil Arthur und Stephen Luscombe von Blancmange sahen das Potential und veröffentlichten 1984 eine eigene Version. Ohne Abba-Kitsch gewinnt der Song nochmals (das Video von Blancmange hingegen ist ein Reinfall). "The Day Before You Came" wurde so zur ultimativen Beschreibung des traurigen Alltags in den 80ern.
Morgen klingelt der Wecker, aber die Kraft zum Aufstehen ist einfach nicht da. Keiner kann diese Verzweiflung besser in einem Songs ausdrücken als Elton John und sein genialer Songschreiber Bernie Taupin. Dabei ist "Too Low for Zero" für einen Elton John-Song ungewöhnlich unglamourös, eher alltäglich bodenständig. "Too Low for Zero" brachte Elton John eine ganz neue Fangemeinde, auch weil der Hit so unaufgeregt daherkommt, keine klassische Ballade, wie "Blue Eyes" und "I Guess That’s Why They Call It The Blues". Die 80er waren an Elton John wahrlich nicht einfach vorbeigezogen: er mischte ganz zeitgeistig auch akustische Instrumente mit Synthesizern und Drum-Maschinen. Bei wenigen Songs ist diese Mischung besser gelungen als bei der Single "Too Low For Zero". Im Text mischen sich Burn-out-Situation und Hang-over. Beim Zuhörer bauen sich, je nach individueller Erfahrung, Bilder auf. Entweder Bilder der Überlastung, oder Bilder vom morgendlichen Kater nach der Party. Zum Ende kommt noch ein Drogenmotiv ins Spiel: Schlaflosigkeit nach der Party. Für Elton John aufgrund seines Kokain-Konsums sicher keine abwegige Interpretation.
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