Filme mit großen Soundtracks gab es in den 80s viele. „Dirty Dancing“ oder „Fame“ entwickelten sich zu Kultfilmen. Andere Movies mit viel Musik bieten aber heute noch einige Gründe zum Fremdschämen.
Ein eigenes Radio mit 80s Hits nonstop im DJ Mix. Ein DJ-Radio für Fans der 80er. Hier gibt es große Songs in schnellen Schnitten, oft in seltenen Dance-Mixen und mit unerwarteten Übergängen.
Filme mit viel Musik und großen Soundtracks hat es in den 80ern viele gegeben. Einige wie „Dirty Dancing“ oder „Fame“ entwickelten sich zu Kultfilmen, weil neben der Musik auch die Handlung gut erdacht und umgesetzt wurde. Andere Movies mit hohem Musikanteil bieten aber heute noch einige Gründe zum Fremdschämen. Viele dieser auch von Kritikern als mies bewerteten Filme haben aber einen Mega-Soundtrack dessen Songs in den Charts oft ganz weit vorne landeten und zu Hits wurden.
Ein Fantasy-Musical in dessen Zentrum der Aufbau einer Roll-Schuhdisco steht. Olivia Newton-John kommt als Muse auf die Erde singt auf Rollerskates, verliebt sich in einen Filmplakatmaler und muss doch wieder ins All zurück. Puh! Die Handlung von „Xanadu“ ist billig und hätte wohl auch von einem Hobby-Literaten nicht schlechter geschrieben werden können. Trotz hochkarätiger Besetzung, auch Gene Kelly war am Start, tut der Film wegen zahlreicher Kitscheinlagen in einigen Szenen weh.
Allerdings besticht „Xanadu“ durch seine Musik. Der Titelsong „Xanadu“, gesungen von Olivia Newton-John und dem Electric Light Orchestra (ELO), sowie „Magic“ ebenfalls von Olivia Newton-John werden Nummer 1-Hits und sind viele Wochen in den Charts.
Ja, auch Michael Jackson, der King of Pop, hat sich an einem Musikfilm versucht. „Doch Schuster bleib bei Deinen Leisten!“, eine richtige Filmhandlung hat „Moonwalker“ nicht, es ist eher ein biografischer Film über den Pop-Star, streng genommen ein längeres Musikvideo. Neben Michael Jackson, der sich selbst spielt, durfte auch Sean Lennon, der Sohn von John Lennon und Yoko Ono, eine Rolle im Film spielen. Jackson-Fans gingen 1988 meist enttäuscht aus den Kinos.
Begeistert aber war der Jackson-Fan von der Musik im Film. „Moonwalker“ enthält unter anderem Hits von Michael Jackson wie „Smooth Criminal“ und „Leave Me Alone“.
Die Handlung von „Rock Aliens“ könnte man schon als cineastische Körperverletzung beschreiben. Eine irdische Rockband kämpft in einer amerikanischen Kleinstadt auf einem Volksfest um die musikalische Vorherrschaft gegen eine Alien-Kapelle. Dazu machen am Ende auch noch alle Jagd auf zwei ausgebrochene Schwerverbrecher. Mehr als 20 Songs werden zudem in die Handlung gepackt, Pia Zadora spielt die Hauptrolle der Dee Dee, um die sich die Chefs der beiden Bands reißen.
Auch wenn die Handlung nur so vor kitschigen Klischees tropft, die Musik aus dem Film war in einigen Fällen sehr erfolgreich. Zu nennen seien hier nur „When The Rain Begins To Fall“ von Jermaine Jackson und Pia Zadora.
Seltsam ist schon mal, dass dieser amerikanische Film „Mannequin“ heißt, wo dieser Begriff schon damals aus der Zeit gefallen schien und durch Model ersetzt wurde. Die Handlung ist noch mehr aus der Zeit gefallen und man braucht schon gutes Sitzfleisch, um durchzuhalten. Geht es doch um eine Kaufhauspuppe mit Namen Emma und den Konkurrenzkampf zweier Kaufhäuser. Am Ende wird die Puppe lebendig und ihr Erschaffer, der sie schon als Puppe liebte, kann sie heiraten. Die Gebrüder Grimm wären stolz auf den Drehbuchschreiber.
Immerhin entschädigt der Soundtrack zum Film für das Durchhalten, denn mit „Nothing´s Gonna Stop Us Now“ von Starship wird ein Song aus „Mannequin“ ein riesiger Hit, der in den Hitparaden weltweit abräumte.
Ob Queen wirklich wussten, was sie bei „Flash Gordon“ erwartete? Science Fiction-Filme waren Ende der 70er noch voll im Trend und genau das merkt man bei „Flash Gordon“. Effekte und Handlung könnten sogar aus der Resterampe von „Raumschiff Enterprise“ stammen. Superheld Flash Gordon, eigentlich nur ein durchtrainierter Erdenbursche, rettet den blauen Planeten vor dem bösen Imperator Ming aus dem All, der die Erde vernichten will. Natürlich gibt es im Film einige gefährliche, aber auch kitschige Probleme aus dem Weg zu räumen.
Aber der Soundrack ist typisch Queen. Viele Effekte, viel Schlagzeug, dazu die Stimme von Frontmann Freddie Mercury. Der Titelsong „Flash“ wird einer der größten Hits der Band für den sich Queen nie schämen musste.
Ob Madonna schauspielerisches Talent hat oder nicht, darüber streiten noch die Kritiker. In „Who´s that Girl“ macht sie es in jedem Fall schon besser, als in ihrem Streifen „Shanghai Surprise“ aus 1986. Doch das macht die Handlung des Films nicht besser. Madonna spielt die Rolle eines Straßenmädchens, dass zu Unrecht wegen Mordes ins Gefängnis kommt, freigelassen wird und mit einem anfangs unbekannten Mann den wahren Mörder suchen will. Und wie endet das? Natürlich so, das Straßenmädchen und der Mann verlieben sich ineinander. Ein Strickleiternervensystem reicht, um die Handlung zu verstehen.
Aber die Filmmusik hält ein paar Perlen der 80er-Musikgeschichte bereit. Der Titelsong „Who´s That Girl“ wird Madonnas sechste Nummer 1 in den USA. Auch der Song „Causing A Commotion“ hinterließ einen musikalisch bleibenden Eindruck.
Auch wir Deutschen können schlechte Filme mit toller Musik machen. 1983 war die NDW endgültig auf ihrem Höhepunkt angelangt. So minimalistisch die Musik der Neuen Deutschen Welle war, so schlicht ist die Handlung bei „Gib Gas - Ich will Spaß“. Spaß mach hier nur die Musik. Noch mal kurz überlegen? Nein, nicht mehr, nur die Musik! Die Handlung ist eine billige Teenie-Geschichte um eine Dreiecksbeziehung. Nena alias Tina liebt Tino, aber Markus alias Robby liebt Tina. Mit einem Motorroller geht es mit ordentlich Gas durch Deutschland. Am Ende bekommt Robby Tina und Schützenjäger Tino geht auch nicht leer aus, er hat reichlich Auswahl an Bord eines Boots. Da kann man noch so viel Gas geben, die Handlung säuft, wie das Ende des Films, ab.
Aber die Musik liefert noch einmal einen Höhepunkt der NDW. Viele Hits dieser Zeit sind im Soundtrack dabei. Unter anderem glänzt Markus mit „Ich will Spaß“ und mit Nena bei „Kleine Taschenlampe brenn´“. Nena liefert mit „Nur geträumt“, „Vollmond“ und „Leuchtturm“ ab.
Auch hier geht es um eine Dreiecksgeschichte, ein Schuss Biografie und viel Musik. Prince spielt den jungen Musiker Kid, der aus schwierigen sozialen Verhältnissen kommt und es mit einer Band nach oben schaffen will. Das will auch Apollonia, eine junge Sängerin. Die schwärmt aber anfangs für einen anderen Musiker. Mag Prince musikalisch ein Genie gewesen sein, schauspielerisch reichte seine Leistung in dem Film nicht, um damit dauerhaft Geld verdienen zu können. Auch die Handlung wirkt zum hundertsten Mal aufgewärmt. Prince-Fans lieben den Film, andere ziehen die Mundwinkel eher nach unten und runzeln die Stirn.
Aber Prince wäre nicht Prince hätte er für sein Filmwerk nicht wenigstens ein paar Hits aus dem Hut gezaubert. „Purple Rain“ sollte der größte Hit von Prince werden, weitere Hammersongs sind „When Doves Cry“ und „Lets Go Crazy“.
